Die Neue Tribüne Wien: Der Zettelträger Papp und Frühere Verhältnisse
9. Dezember 2010 | ||
20:00 | bis | 21:25 |
Die Neue Tribüne Wien: “DER ZETTELTRÄGER PAPP” und “FRÜHERE VERHÄLTNISSE” von Johann N. Nestroy
9. und 10. Dezember 2010, Beginn jeweils 20 Uhr
Es spielen:
Michaela CHRISTL
Eveline SCHLOFFER
Randolf DESTALLER
Hubert Michael EICHHOLZER
Gesamtleitung: Pola CLARICINI
Regieassistenz: Thomas SUCHANEK
Musikalische Leitung: Peter Uwira
Textbearbeitung: Peter Lodynski
Technik: Miklos KOSIK
ZETTELTRÄGER PAPP
Theaterfreund Kieselbach hat anlässlich des Geburtstags seiner Frau eine Truppe fahrender Schauspieler in sein Haus bestellt - denn die Frau Gemahlin hat eine große Schwäche für das Theater. Immerzu ärgert sie sich darüber, keinen “weiblichen Heroismus” mehr auf den Bühnen vorzufinden und “erhofft sich daher vom heutigen Stück, dass zarte weibliche Wesen der neuesten Zeit als Heldinnen erscheinen.” Kieselbach selbst ist auf die Vorstellung ebenfalls sehr neugierig, liebt doch auch er das Theater, aus anderen Gründen freilich als seine Frau: etwas Neues will er sehen, “ob gut oder schlecht, das ist einerlei, wenn’s nur etwas Neues ist.” Man erwartet daher schon voll Ungeduld die Ankunft des Zettelträgers mit den Programmankündigungen.
Doch Papp, der mit Sehnsucht erwartete Gast, entpuppt sich als mehr als nur ein gewöhnlicher Zettelträger: Er findet seine Erfüllung zum einen selbst im Rampenlicht - was er mit einer höchst eigenwilligen Interpretation von Hamlets berühmten Monolog (”Wem g’hörts: Mein oder sein?”) unter Beweis stellt. Zum anderen erweist er sich - sehr zur Bestürzung seines Gastgebers - als eifriger Bearbeiter von Stücken, und zwar so, “dass sie in die neuesten Zeiten passen”.
FRÜHERE VERHÄLTNISSE
Der Haushalt des Holzhändlers Scheitermann steht Kopf: Er hat seinen Hausknecht beim Zigarrenstehlen erwischt, Frau Josephine hat die Köchin entlassen, weil ihr Gemahl der guten Sali einmal zu oft “die Wangen gestreichelt” hat. Doch wie’s der Zufall will, schneien just an diesem Tage zwei neue Anwärter ins Haus: Peppi Amsel, in früheren Verhältnissen Köchin in Josephines Elternhaus, später “stabile erste Liebhaberin auf ambulanten Bühnen”, nie jedoch an einem “guten” Theater, “wo in jeder Loge ein Millionär und auf jedem Fauteuil ein Kapitalist sitzt” und deshalb “enttäuscht von der Theaterwelt”, möchte wieder “ein glücklicher Dienstbot” bei ihrer ehemaligen “Fräul’n” werden. Und Muffl, ein schuldlos in die Pleite geratener Unternehmer, der sich um eine Stelle als Hausknecht bewirbt: er hat ein bewegtes Leben hinter sich - Bankrott, “Schuldenarrest, Unterstandslosigkeit, gänzliches Verkommen waren die reizende Stufenleiter nach abwärts”.
Die Überraschung ist groß, als die beiden Männer feststellen, dass fatale
frühere Verhältnisse sie verbinden: Scheitermann, aufgestiegen durch Heirat mit der Professorentochter, war ehemals Muffls Hausknecht, und ist natürlich ängstlich darauf bedacht, sein unwürdiges Vorleben vor seiner Gattin zu verbergen. Muffl erkennt rasch, dass sich daraus vor allem finanzielle Vorteile ziehen lassen… Doch als er auf Peppi trifft und sie für seine Dienstgeberin hält, glaubt er, Scheitermann über das anrüchige Vorleben seiner Frau aufklären zu müssen: Denn sie hatte ein früheres Verhältnis mit Muffl, den sie aber zugunsten reicher Russen und Engländer sitzenließ…
Nähere Infos –> hier
Tel.: 0664/23 44 256
Mail: office@tribuenewien.at