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Arena Wien: Rufus Wainwright LIVE

Rufus WainwrightWenn Rufus Wainwright (der Sohn der Folksänger Loudon Wainwright III. und Kate McGarrigle) am 23.11.2007 in der Großen Halle der Wiener Arena sein Solokonzert absolviert haben wird, ist eines der Highlights des Wiener Konzertherbstes über die Bühne gegangen.

Zwar ist der kanadisch-US-amerikanische Sänger kein Household-Name, eine Kultfigur ist er mit seinen 33 Jahren allemal - spätestens, seit er mit seiner Judy Garland-Show “Rufus in Person” Triumphe feiern konnte. In dieser Show rekreierte Wainwright jenes legendäre Konzert, das Judy Garland 1961 in der Carnegie Hall gegeben hat. Begleitet von einem 40-köpfigen Orchester, gekleidet von den Modedesignern Viktor & Rolf und gefilmt von Sam Mendes, startete er am 14. Juni 2006 das erste dieser Serie von Judy Garland-Konzerten, die er am 23. September 2007 mit einem Auftritt in der “Hollywood Bowl” in Hollywood beendete. Ein TV-Special dieses Programms, aufgezeichnet bei einem Auftritt im London Palladium, soll im Herbst 2007 im französischen und englischen Fernsehen gesendet werden. Am 4. Dezember 2007 erscheinen die DVD “Rufus! Rufus! Rufus! Does Judy! Judy! Judy! Live At The London Palladium” sowie die CD “Rufus Does Judy at Carnegie Hall”.

Ist Wainwright also auf der einen Seite ein viel zu verkannter Kultstar, haben die meisten doch schon das eine oder andere Lied von ihm gehört. Regelmäßig ist er auf Soundtracks mit seinen Songs vertreten, so steuerte er Lieder zu “Tommy Tricker and the Stamp Traveller” (1989), “The Myth of Fingerprints” (1997), “The McGarrigle Hour” (1998), “Big Daddy” (1999), “Moulin Rouge!” (2001), “Shrek” (2001), “Zoolander” (2001), “Ich bin Sam” (2002), “When Love Speaks” (2002), “Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns” (2004), “The Aviator” (2004) und “Brokeback Mountain” (2005) bei.

Auch die Liste seiner bereits veröffentlichten Solo-CDs ist umfangreich:
* Rufus Wainwright (1998, DreamWorks)
* Poses (2001, DreamWorks)
* Want One (2003, DreamWorks)
* Waiting for a Want (EP; 2004, DreamWorks)
* Want Two (2004, DreamWorks/Geffen Records)
* Alright Already (EP; 2005, DreamWorks/Geffen Records)
* Want (2005, Geffen Records)
* Release the Stars (2007, Geffen Records)

Im Februar 2006 hat die New Yorker Metropolitan Opera eine Reihe von Künstlern für eine Zusammenarbeit engagiert, unter ihnen Tony Kushner, Scott Wheeler, Michael Torke und Rufus Wainwright. Nach seiner aktuellen Tour wird sich Wainwright seiner ersten Oper, “Prima Donna”, widmen, die einen Tag im Leben einer Opersängerin zum Inhalt hat. Eine Uraufführung dieses Projekts ist für die Saison 2011-12 geplant.

Als Wainwright sich das letzte Mal die Ehre gab, in Wien aufzuspielen, schrieb das Szene-Magazin “skug”:

»Rolling Stone«-Coverstory sagt: »Der Göttliche!«, für »Spex« Platte des Monats, der »Spiegel« nennt ihn »Der Schwarm« und auch die meisten anderen sind sich einig: Rufus Wainwright ist ein Talent, das zu übersehen sich nicht lohnt. Ein Songwriter, der mit einer gewissen schelmenhaften Tapferkeit neue (und alte) Wege bestreitet, die ihn zu seiner Idee, seiner Vision eines Songs führen. Das meint hier insbesondere dieses operettenhafte, dieses verspielt-melancholische, dieses traurig-zuckersüße Gefühl, das er versucht zu erklimmen und zu vermitteln. Rufus Wainwright wurde daher von vielen Seiten als das große, neue Ding der Popmusik bezeichnet.

Die Erwartungshaltung vor einem Konzert wie diesem ist, würde man all dem Trubel Glauben schenken, enorm. Rufus eröffnet vor Keane, und trotzdem ist der Lautstärkepegel im Publikum während seines Auftrittes unerwartet hoch. Doch einige scheinen an dem Abend nur wegen ihm da zu sein, da ihn seine baldige Solo-Tour nicht nach Österreich führen wird. Auch wenn Rufus Österreich offensichtlich mag, wie wir aus seinen unzähligen Anekdoten entnehmen. Am Vorabend spielte er in Salzburg (klar: Mozart) und war dort von der »Hey, You’re Cute. Come over here«-Schlagfertigkeit beeindruckt. Einen roten Jodler-Hut hat er mitgenommen, und trägt ihn während des ganzen Wien-Konzerts. Die Stimmung ist gut, seine Laune offensichtlich auch. Letztes Jahr in Schönbrunn, als Vorband von Sting, gefiel ihm das bescheuert-elegante Gehabe der Habsburger, und Rufus’ Geschichten spinnen sich dann in unendlichen Zirkeln, assoziieren frei herum und landen auch bei Psychoanalyse und der Bescheidenheit, die eine Stadt wie Wien für ihn ausstrahlt. Selbige teilt er zwar nicht, er bezeichnet ja fast jeden seiner Songs als »beautiful«, aber es ist auch gut so, denn die Songs, die er an diesem Abend präsentiert sind wahrlich eines: schön. Da muss nicht viel herumgesucht werden nach Bacharach-Visionen oder Rehabilitation der Oper. Das ist wunderschöne Popmusik, die in wunderschönen Songs wunderschöne Ideen preisgibt und verheimlicht, und einen nie im Zweifel lässt, ob der Kitsch nun fatal oder genial ist. Rufus Wainwright ist einfach nur auf der Suche nach einem »cute Austrian«, der ihn küssen möchte. Selten zuvor war Kitsch so genial inszeniert.

2007 tritt Wainwright in Wien mit seinem Soloprogramm ohne Band an. Rund 490 Konzertbesucher werden den Entertainer sehen können. Tickets sind auf www.musicticket.at, im Musicticket-Shop (Skodagasse 25, 1080 Wien), bei Ö-Ticket (01/96096 oder www.oeticket.com), in allen Filialen der Bank Austria, Ermäßigung für Bank Austria Club-Mitglieder unter www.clubticket.at, www.megacard.at, (01/24924) oder (050505-15) sowie bei wienXtra-Jugendinfo (01/1799 und www.wienxtra.at) erhältlich.
Karten außerdem erhältlich bei Ticket Online unter www.ticketonline.at oder telefonisch 01/88 0 88 und in allen TO Vertriebsstellen.

Links
- Rufus Wainwright: Official Site
- Rufus Wainwright: MySpace

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