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Archiv - Theater

TheaterArche / Wie geht es weiter / offener Brief

Sehr geehrtes Kuratorium der Stadt Wien,
sehr geehrte Kulturjournalist*innen!

Wir möchten uns in diesem offenen Brief an Sie und die kulturinteressierte Öffentlichkeit wenden und uns bei Ihnen bedanken!
Unser Eröffnungsjahr 2019 war ein intensives, geprägt von vielen für die Öffentlichkeit mehr oder weniger wahrnehmbaren Hürden und vor allem auch von schönen, mit einer Nestroypreisnominierung und zahlreichem Publikumszuspruch, auch erfolgreichen Momenten.

Heute ist der 15. Februar 2020. Es ist der Stichtag für die Projekteinreichungen bei der Stadt Wien.
Aufgrund der Tatsache, dass die TheaterArche noch kein einziges neues Projekt durch die Kurator*innen der Stadt Wien gefördert bekommen hat (die letzte Absage ist im Anhang und kam auf den Tag genau ein Jahr nach unserer Eröffnung), habe ich beschlossen Heute zum ersten Mal seit Jahren nicht für eine Förderung einzureichen.
Die Gründe der Nichtförderung des Kuratoriums sind sicher vielfältig, ein Grund ist auf jeden Fall augenscheinlich: Die mangelnde finanzielle Ausstattung dieses Gremiums ermöglicht es nicht, uns in einem Maße zu fördern, das unsere Projekte dann auch den Fair Pay Kriterien entsprechen würden.
Der Verein TheaterArche hat im Jahr 2019 ehrenamtliche - also unbezahlte – Arbeit in der Höhe von knapp 450.000 Euro (in Worten: vierhundertfünfzigtausend) geleistet. Dieser Aufwand kann mit der budgetären Ausstattung des Kuratoriums nicht abgegolten werden. Das Kuratorium fördert auch kein einziges anderes Theaterhaus, wir verstehen also vollumfänglich, dass auch die TheaterArche nicht vom Kuratorium gefördert wird. Dennoch haben wir es in den letzten Jahren immer wieder versucht Fördergelder bei diesem Gremium zu beantragen und ich möchte mich sehr herzlich bei Katalin Erdödi, Kolja Burgschuld und Wolfgang Kralicek für die guten Gespräche und für das Interesse an unserer Arbeit bedanken, das sich durch regelmäßige Besuche bei unseren Produktionen manifestiert hat.

Auch bei den zahlreichen Medien, Radiostationen, Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehsendern, Onlineblogs und vor allem bei den berichtenden Journalist*innen möchte ich mich ganz herzlich für das Interesse im Eröffnungsjahr 2019 bedanken!

Wir sehen auch, dass die aktuellen Kulturpolitikerinnen interessiert sind an unserer Arbeit.
Veronica Kaup-Hasler war ebenso bei uns, wie auch Ulrike Lunacek, die bei ANSTOSS an einem Abend sogar im Rahmen des Stücks mitgewirkt hat.
Die Kulturpolitik scheint in Österreich also in guten, kompetenten und vor allem auch interessierten Händen. Das ist gut und erfreulich und war leider nicht immer so.

Denn es scheint mir, dass einige frühere Entscheidungsträger*innen, Strukturen geschaffen haben, die einer dynamischen Entwicklung der Wiener Kulturlandschaft im Wege stehen.

Bisher wurde uns immer wieder eine direkte Förderung (also eine Förderung ohne Kuratorium und diverse Gremien – so wie die meisten anderen Wiener Theaterhäuser auch gefördert werden) durch die Stadt Wien verweigert, mit dem Argument, sonst müsste man ja anderen was wegnehmen.

Wenn Steuergelder allerdings fix vergeben werden und dadurch manche fix etwas bekommen, andere wiederum fix nichts bekommen, dann geht es nicht um Inhalte und Kreativität, sondern nur darum wer früh genug da war um in dem abgesperrten, begrenzten Gießkannenareal sein Wasser abzubekommen, die anderen können von draußen zuschauen und verdorren. Und das völlig unabhängig von Qualität, Relevanz und Publikumsinteresse.
Im Rahmen der aktuellen Kulturbudgeterhöhung, möchte ich allerdings an dieser Stelle anerkennen, dass sich die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bei der MA 7 für uns eingesetzt hat, dass wir zumindest eine kleine Basisförderung bekommen.
50.000 Euro wurden uns somit für das Jahr 2020 von Herrn Dr. Dressler, dem Theaterreferenten der Stadt Wien, zugesagt.
Es wird also im Jahr 2020 ausreichend Geld da sein um entweder die Hauskosten (Miete, Strom und Gas) zu decken, oder um eine Vollzeitanstellung zu zahlen.

Leider kam diese informelle Förderzusage zu spät um auch beim Bund einzureichen.
Das Subsidiaritätsprinzip hat es uns bisher nicht ermöglicht Anträge beim Bund zu stellen. Für das Jahr 2020 hätten wir unseren Antrag bis Ende Oktober 2019 abschicken müssen, ein Zeitpunkt zu dem keine Basisförderung der Stadt Wien in Sicht war.

Doch unabhängig von dieser Thematik, was passiert eigentlich bei uns laufend im Theater?

Gestern war Valentinstag, es wurde so wie auch Heute das Musical ASPECTS OF LOVE von Andrew Lloyd Webber (österreichische Erstaufführung!) bei uns im Theater gespielt. Gestern haben die Karten 99,- Euro pro Stück gekostet. An den anderen Tagen sind die Kartenpreise bei 75,- Euro.
Das Haus ist bereits an allen Spieltagen ausverkauft.

Das Musical ist eine Gastproduktion, wir selber wollen uns in der TheaterArche keiner Kunstform verschließen und möchten vor allem eins: professionelle Projekte ermöglichen und diesen einen adäquaten Aufführungsort bieten – quer über alle darstellerischen Kunstformen hinweg, ohne Einschränkungen. Die TheaterArche ist ein offener Ort für Künstler*innen aller Sparten.

Bei unseren Eigenproduktionen wiederum haben wir durchaus auch einen experimentellen und zeitkritischen Anspruch, zwei Dinge die sich schwer mit allzu hochpreisigen Eintrittskarten vereinbaren lassen.

Tatsache ist aber, dass wir, um mit unserer Konkurrenz mithalten zu können, perspektivisch gesehen entweder zumindest annähernd gleich hohe Fördergelder brauchen, oder aber die Eintrittspreise so erhöhen müssten, dass es nicht mehr vertretbar wäre und wohl auch das Publikum ausbliebe.

Doch wer ist unsere Konkurrenz und wie hoch sind da die Fördergelder?

Wir sehen uns als eigenständig produzierendes Privattheater mit zahlreichen Gastspielen in Konkurrenz zu Häusern wie der Drachengasse, dem Hamakom und dem Kosmostheater, natürlich ist auch das vom Theaterverein betriebene TAG, allein durch seine geographische Nähe, in unmittelbarer Konkurrenz zu uns. Das sind Theater, die mit 450.000 – 900.000 an öffentlichen Geldern arbeiten. Wir selber haben einen Mindestfinanzierungsbedarf von 450.000 – also in der Höhe unserer 2019 geleisteten ehrenamtlichen Arbeit.

Wir haben uns nun also eine klare Deadline gesetzt, wie lange wir das Theater unter gegebenen, unterfinanzierten Bedingungen, weiter machen werden. Für diesen Zeitraum haben wir auch schon unsere Projekte festgelegt.

Wir möchten Ihnen also hiermit unsere nächsten Eigenproduktionen ans Herz legen und würden uns sehr freuen wenn Sie uns besuchen kommen!

Hier sind unsere nächsten Premieren:

19. März 2020 um 20 Uhr HIKIKOMORI (Regie und Konzept; Jakub Kavin)

21. April 2020 um 19:30 ANSTOSS reloaded (Regie und Konzept: Jakub Kavin - gefördert mit 10.000 Euro Wiederaufnahmeförderung der Stadt Wien)

24. September 2020 um 19:30 DIE SCHAMLOSEN (Regie und Konzept: Nagy Vilmos)

Dann werden wir eine längere Pause mit unseren Eigenproduktionen einlegen.

Am 11. September 2021 wird dann – 20 Jahre nach nine-eleven – ODYSSEEE 2021 Premiere haben.

Die ODYSSEE 2021 wird ein Projekt sein, bei dem wir das ganze Theater (inklusive Backstagebereich) und auch die Münzwardeingasse bespielen werden.

21 Vorstellungen werden zwischen 11. September 2021 und dem 11. November 2021 (dem 200. Geburtstag Dostojewskis) stattfinden.

Die Anzahl der Zuschauerplätze wird mit 75 limitiert sein. Die Karten werden pro Abend 45,- Euro kosten, damit erreichen wir für unsere Eigenproduktionen ein Limit, das wir nicht überschreiten wollen, dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir das Theater voll kriegen. Doch selbst bei vollem Haus wird kein FAIR PAY möglich sein.

Wir haben im Jahr 2019 einen Umsatz von knapp 130.000 Euro gemacht. Das bei 114 gespielten Vorstellungen.

Dies war uns nur deshalb möglich, weil wir praktisch keine Freikarten verteilt haben. Sogar die engsten Familienmitglieder der Schauspieler*innen haben gezahlt, oft sogar zusätzlich einiges gespendet. Auch die oben genannten Politikerinnen haben für sich und die begleitenden Personen Eintritt gezahlt – sogar im Falle der persönlichen Beteiligung im Rahmen des Stücks.

Auch im Rahmen unserer Crowdfundings haben zum Beispiel Politker*innen quer durch alle parlamentarischen Parteien – mit Ausnahme der FPÖ - gespendet. Wir nehmen also für uns in Anspruch, zu behaupten, dass wir mit unserer Arbeit die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten erreichen und über den Tellerrand der Wiener Szene hinweg wirken. Doch wir können so nicht mehr. Es ist uns einfach nicht mehr möglich so hohe Eigenleistungen aufzubringen, gleichzeitig wird das Haus mit weniger Einsatz nicht funktionstüchtig sein.

Entweder wir werden also noch in diesem Jahr eine gesicherte Finanzierung bekommen, die uns ein FAIR PAY ermöglicht, oder aber wir werden mit Ende 2021 unseren Spielbetrieb einstellen. Denn wie heißt es so schön, man soll aufhören wenn es am Schönsten ist – und drei Jahre an einem Ort mit massiver Selbst- und Fremdausbeutung sind genug. Schöner wird’s dann nicht mehr.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie über unsere Projekte und unser Haus weiterhin berichten, wenn Sie uns besuchen kommen, uns kritisieren wo es angebracht ist, und auch loben, wo wir es uns verdienen.

Denn wir freuen uns auf jeden Fall auf die Jahre 2020 und 2021, werden das Theater jeden Tag mit unserer ganzen Kreativität füllen und mit unserer ganzen Hingabe führen. Bitte begleiten Sie uns auf diesem Weg und unterstützen Sie uns mit Ihrer Berichterstattung!

Herzliche Grüße,

Jakub Kavin

www.theaterarche.at

Aktionstheater Ensemble: »Heile mich« (2020) im Werk X

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Am Mittwoch, dem 29. Jänner (Beginn: 19:30 Uhr), feiert »Heile mich«, die aktuelle Produktion des Aktionstheater Ensemble, ihre Wien-Premiere im Wiener Werk X.
Der Arbeitsweise der Gruppe entsprechend, wird darin einmal mehr der politische Status quo auf das Persönliche, auf das Alltägliche heruntergerissen. Drei Schauspielerinnen exekutieren in dieser Theater- und Musikperformance ihren ganz persönlichen Seelenstriptease. Fünf Musiker machen dort weiter, wo die Kommunikation versagt.

Isabella (Isabella Jeschke) naht, nach mehreren missglückten Partnerschaften, Rettung durch einen abermaligen Heilsbringer, der ihr Sicherheit bieten soll. Allein den bekommen die Zuschauer nicht zu Gesicht, er bleibt Chimäre, bloße Projektionsfläche. Da sind, neben Isabella, nur noch Susanne (Susanne Brandt) – und Kirstin (Kirstin Schwab), die ihre Erlösung, zwecks Rettung des Planeten, in Weiterbildungskursen sucht. Die Sehnsucht nach den richtigen Lebenskonzepten treibt sie zueinander.
An politischen Heilsbringern, deren Wirkmacht dann am größten ist, wenn sie nichts sagen, arbeiten sich Martin Gruber und sein Aktionstheater Ensemble schon länger ab. An einer Ego-Gesellschaft, die diese befeuert und von diesen befeuert wird, auch. In »Heile mich« stellt sich die Gruppe nun die Frage, wie es sich auswirken mag, wenn verschiedene Meinungen und Weltbilder aufeinanderprallen. Eine Bestandsaufnahme einer narzisstischen Gesellschaft, die nach Heilung sucht. Um der Einsamkeit zu entkommen.

Warum ich das Aktionstheater Ensemble so sehr schätze, hat einen speziellen Grund. Leicht erklären kann ich es anhand eines kleinen Ausschnitts aus der Produktion »Immersion. Wir verschwinden« aus dem Jahr 2016. Die Show ist online auf Vimeo. Gleich die erste Szene wird durch den Wutmonolog einer Schauspielerin gekrönt, die sich über eine unbegabte Kollegin echauffiert, die trotz all ihrer Unfähigkeit mit einem sexistischen Werbespot zu 46.000 Shares in den Social Media kommt und nun doch sicher berühmt wird (ab 5:28):

»Das Beste hab ich ja noch gar nicht erzählt: Wisst ihr, was die gesagt hat? In einem ÖFFENTLICHEN Werbespot sagt die: Mensch, hier ist anscheinend alles schärfer wie ich, ich geh dann mal shoppen.
Wie ich? Wie ich? ALS ICH! Da muss man nicht zehn Jahre Germanistik studieren wie ich. WIE ICH! Damit man das weiß. Ein Vergleich. Als. Als ich. Als ich wie was. Wie? Wie was, würde ich sie mal fragen. Wie? Wie was? Wie – was meinst du überhaupt? Wie wie was wie? Was ich alleine da an Geld in meine Ausbildung … Und die? NIX. TUT. DIE. Und wir Schauspieler … 46.000 … Und wir … Und die … Nada … Null … Und wir … Wie? Wie was? Wie wo? Was meinst du? Wie was wo? Wie wa… Aaaaaaaaaals. Aaaaaaaaaaaaals. Aaaaaaaaaals.«

Es mag vielleicht nicht viele geben, für die gerade diese Szene das reinste Vergnügen ist. Der Berufsstand der Lektoren und Korrektoren aber wird damit wunderbar unterhalten. Wie oft denke ich mir beim Lesen von Texten: Im Endeffekt? Ist das dein Ernst? Weder gibt’s einen Anfangseffekt noch einen Mitteleffekt, und schon gar keinen Endeffekt. Nur weil das »sogar« im »scheiß Duden« steht (wie mir schon einige Male gesagt wurde), muss man es noch lange nicht verwenden. Im Duden steht viel. Zum Beispiel, dass dem österreichischen »weiters« das deutsche »weiterhin« entspricht. WAS FÜR EIN SCHWACHSINN. Aber wie auch immer, dann überlegt man: Soll ich es korrigieren, auf »letztlich«, »letzten Endes« … nicht dass es nicht genügend Möglichkeiten geben würde. Leicht fällt es, wenn ein ein strammer Politiker auf irgendeinen »Endeffekt« zu sprechen kommt. Na klar lässt man das. Authentischer kann er sich gar nicht sprachlich darstellen.
Oder DAS MACHT SINN. Nein, nichts »macht Sinn«. Etwas »ergibt« Sinn, etwas »ist sinnvoll«. Etwas macht nur Sinn, weil etwas falsch aus dem Englischen übersetzt wurde.
Oder man bearbeitet ein Manuskript und checkt mal, wie oft das Wort »auch« vorkommt. 243 »auchs« auf 120 Seiten hatte ich schon.
Oder Rufzeichen.
Oder Begriffe wie »fulminant«, die die Presseabteilung eines Wiener Musicaltheaters in praktisch jeder Aussendung strapaziert, kombiniert mit elendslangen Aufzählungen von unbedeutenden technischen Details. Als würde jemand seine Zwangsneurosen in Aufzählungen verpacken, wie viele Meter Kabel vom »Cats«-Kobel auf der Bühne bis zum Häusl im Backstage-Bereich verlegt wurden und wie viele Glühlämpchen den Kätzchen den Weg zum Pissoir erleuchten. Man könnte meinen, manche Pressemeldung stamme direkt aus »American Psycho«.
Und genau auf diese Facette in den Stücken des Aktionstheater Ensemble freue ich mich jedes Mal besonders. Das Sezieren des Sprachgebrauchs auf vielfältigste und subtilste Art und Weise. Das ist für mich spannend wie eine Krimi und wohltuend – es gibt auch andere, die vielleicht nicht ganz so extrem wie ich, aber doch, bestimmte sprachliche Phänomene erleben.

HEILE MICH
von Martin Gruber und Aktionstheater Ensemble
Kooperation mit Werk X

Mi. 29. Jänner 19:30 Uhr Premiere
Do. 30. & Fr. 31. Jänner sowie Sa. 1. & So. 2. Februar jeweils 19:30 Uhr
im Werk X, Oswaldgasse 35a, 1120 Wien
Karten: reservierung@werk-x.at, T +43 1 535 32 00-11, http://werk-x.at

Werk X: Homohalal (2018)

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Eigentlich sollte »Homohalal« im Frühjahr 2016 am Wiener Volkstheater uraufgeführt werden. Doch kurz vor der Premiere wurde Ibrahim Amirs Stück vom Spielplan genommen. »Grund«: die aufgeheizte Diskussion rund um das Flüchtlingsthema. Es war eine der sich häufenden nicht nachvollziehbaren Spielplanentscheidungen des Volkstheaters. Vor allem aber wurde sie schlecht und nur mit vielen Andeutungen kommuniziert. Gerade das Theater, dem sich Anna Badora verschrieben hat, sollte nicht kneifen, wenn es darum geht, aktuelle Themen mit den Mitteln des Theaters zu hinterfragen.

Weltweit sind rund 65 Millionen Menschen auf der Flucht, gut eine Million kam im Jahr 2015 nach Europa, wo seither eine hysterische Debatte tobt. Der in Syrien geborene Arzt und Autor Ibrahim Amir schaut den Leuten aufs Maul: den Flüchtlingen sowie den Hetzern und den Wohlmeinenden hierzulande. Sein Theatertext »Homohalal« nimmt die Vorurteile über Asylsuchende aufs Korn. Er verschont niemanden und seziert kriminalisierende wie idealisierende Klischees.

»Homohalal« basiert auf Amirs Zusammenarbeit mit Geflüchteten und Aktivisten, die 2012 die Wiener Votivkirche besetzten, um auf ihre prekäre Lebenssituation in Österreich aufmerksam zu machen. Nach der Absage in Wien erlebte das Stück 2017 in Dresden seine umjubelte Uraufführung. Unter der Regie von Ali M. Abdullah unternimmt das Meidlinger WERK X 2018 einen neuen Anlauf, die Österreichische Erstaufführung von »Homohalal« auf die Bühne zu bringen.

Ali M. Abdullah, Regisseur und Co-Leiter des WERK X: »Bitterböse Komödien sind das beste Werkzeug, um alltägliche zwischenmenschliche und interkulturelle Konflikte auseinanderzunehmen. Vor dem Hintergrund des dramatischen Rechtsrucks in Europa zeigt Homohalal, dass Menschen unterschiedlichster Herkunft sich letztlich weniger unterscheiden, als manche Zeitgenossen glauben.«

HOMOHALAL
von Ibrahim Amir
Österreichische Erstaufführung

Inszenierung: Ali M. Abdullah
Bühne und Kostüm: Renato Uz
Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf

Mit: Constanze Passin, Stephanie K. Schreiter, Yodit Tarikwa, Christoph Griesser, Daniel Wagner, Arthur Werner u. a.

PREMIERE: Do 18.1.2018, 19:30 Uhr
WEITERE TERMINE (jeweils 19:30 Uhr): Sa 20.1.2018, Do 25.1.2018, Fr 26.1.2018 (Publikumsgespräch im Anschluss)
ORT: WERK X, Oswaldgasse 35 A, 1120 Wien
Weitere Infos –> hier

Ateliertheater Wien: »Quartett«

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Zwei Mal noch (am Donnerstag, dem 7. Dezember, und am Freitag, dem 8. Dezember) ist Heiner Müllers »Quartett« im Wiener Ateliertheater zu sehen. Müller reduziert in seiner Bearbeitung des dem Stück zugrundeliegenden Briefromans »Gefährliche Liebschaften« (Choderlos de Laclos, 1782) die Personen der Handlung auf die beiden Antagonisten Marquise de Merteuil und Valmont. Sie trägt ihm auf, er solle ihre Nichte verführen, den ehemaligen Geliebten der Marquise aber interessiert die Entehrung einer anderen mehr. Eine giftige Auseinandersetzung nimmt ihren Lauf. Im weiteren Verlauf des Stückes wechseln die Geschlechterrollen: So wird Merteuil zum geübten Verführer, Valmont zur jungfräulichen Nichte, die es zu »vernichten« gilt. Ritualhaft vollzieht sich zwischen diesen beiden gegen ihren Untergang ankämpfenden Hofintriganten ein zerstörerischer, zeitloser Kampf der Geschlechter, der keine Gewinner kennt.

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35 Jahre nach der Uraufführung ist es Zeit, »Quartett« im Hinblick auf gegenwärtige Gender-Debatten neu zu befragen. Aussagen wie »Grab her by the pussy« und Parteiprogramme, die auf alleinerziehende Mütter vergessen, lassen darauf schließen, dass der Geschlechterkampf, den Müller in seinem Werk recht drastisch skizziert, noch immer andauert. Dass er vielleicht durch einen konservativen Backlash wieder verstärkt wird.

VALMONT: Ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen, eine Frau zu sein, Marquise.
MERTEUIL: Ich wollte, ich könnte es.

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Regie und Raumkonzept: Thomas Thalhammer
Video: Sebastian Kraner
Mit Maria Astl und Maks Suwiczak
Fotos: Sebastian Kraner

Spieltermine:
7. und 8. Dezember, Beginn: 2o Uhr (Dauer: ca. 70 Minuten)

Tickets:
VVK: 18,–
AK: 21,–
Erm: 16,–

Nähere Infos –> hier

Werk X: Ich glaube

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Das WERK X startet mit der Uraufführung von »Ich glaube«, einer Produktion des aktionstheater ensemble, in die neue Spielzeit. Die Truppe rund um den Theatermacher Martin Gruber thematisiert in ihrem neuesten Stück Religion als Faktor für Selbstlegitimierung, Abgrenzung, Ausgrenzung und Gewalt. Die Wien-Premiere findet am Mittwoch, 11. Oktober 2017, im WERK X in Meidling statt.

Vor der Kulisse einer durch Attentate verletzten Welt treffen sich die ProtagonistInnen des aktionstheater ensemble und werfen sich mehr oder weniger funktionierende Lebensphilosophien einer saturiert-säkularen Welt an den Kopf. Jeder weiß es besser. In einem schwindelerregenden Parforceritt werden religiöse wie quasi-religiöse Lebensentwürfe durchdekliniert. Die Erkenntnis, dass der Glaube an absolute Wahrheiten noch nie wirklich funktioniert hat, ist den AkteurInnen aber nur ein schwacher Trost. Was letztlich verbindet, ist die Suche nach einem verbindenden Element: die Liebe.

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ICH GLAUBE
von Martin Gruber und aktionstheater ensemble

Uraufführung in Koproduktion mit Bregenzer Frühling und Kooperation mit Werk X
Dauer: 75 Minuten

täglich bis Sa. 14. Oktober jeweils 19:30 Uhr im Werk X (Oswaldgasse 35a, 1120 Wien)

Konzeption, Regie: Martin Gruber
Text: Martin Gruber und aktionstheater ensemble
Dramaturgie: Martin Ojster
Regieassistenz: Robin Sarah Ströhle
Musik/Arrangements, Sound-Design: Kristian Musser
Musiker: Kirill Goncharov (Geige), Jean Philipp Viol (Bratsche)
DarstellerInnen: Susanne Brandt, Alev Irmak, Martin Hemmer, Claudia Kottal, Benjamin Vanyek

Dank an: Simone Huchler, Martin Platzgummer (PROXI), Aaron Sutterlütte (Aaronfilm),
Felix Dietlinger
Fotos: Stefan Hauer

ICH GLAUBE - TRAILER from aktionstheater ensemble on Vimeo.

Theater Drachengasse: Arme Gerechtigkeit, liegst im Bett und hast kein Kleid!

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Am Montag, dem 9. Oktober 2017, geht im Theater Drachengasse die Premiere des Stücks »Arme Gerechtigkeit, liegst im Bett und hast kein Kleid!« über die Bühne. Nach »Die großen Kinder unserer Zeit« ist es die zweite Arbeit von Korbinian Schmidt und Franz-Xaver Mayr im Theater Drachengasse. Franz-Xaver Mayr ist aktuell für den NESTROY-Preis 2017 nominiert, für seine Inszenierung von »diese mauer fasst sich selbst zusammen und der stern hat gesprochen, der stern hat auch was gesagt« im Wiener Schauspielhaus.

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»Arme Gerechtigkeit, liegst im Bett und hast kein Kleid!« ist ein theatrales Panoptikum zur Erforschung der Generation Y in Bezug auf Haben, Wollen, Sein und Müssen. Zwischen Prekariat und Selbstoptimierung, Leistungsdruck und Ich-Inszenierung regiert die Angst, als Witzfiguren in die Geschichte einzugehen.

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Lieber Bonnie,
Es ist ja so. Wir haben lange gewartet und waren geduldig. Wir sind joggen gegangen. Wir haben uns gesund ernährt. Wir haben unsere Körper auf Vordermann gebracht. Wir haben eine Ausbildung gemacht, haben studiert und sind gereist. Wir haben lange Gespräche geführt, haben Interesse an vielen Dingen entwickelt, haben Sprachen gelernt und gelernt, wie wir uns anziehen müssen, damit wir nach etwas aussehen. Wir haben in uns und unsere Leben viel Zeit und Geld investiert, damit wir damit etwas anfangen können. Und jetzt ist all das in Gefahr, weil es etwa Probleme gibt? Woher wir das wissen? Aus dem Internet! Dort sagen das nahezu alle. Es stünde schlecht um uns und man müsse etwas unternehmen. Das sagen auch nahezu alle. Das ist nicht fair. Darauf hat man uns nicht vorbereitet. Und außerdem fehlen uns dazu die Informationen und die finanziellen Mittel. Was machen wir denn jetzt. Wie du weißt, bin ich Schriftstellerin und arbeite im Einzelhandel und da bleibt mir wenig Zeit mich noch um anderes zu kümmern. Und so geht es fast allen. Gut. Nicht jeder arbeitet im Einzelhandel, aber nahezu jeder ist Schriftsteller*in geworden und da braucht man viel Zeit für sich. Bonnie, ich weiß. Uns geht es ja gut. Wir haben Arbeit, die Landschaft ist toll, das Klima auch, wir tragen tolle Kleider, alles i.O. Noch! Weißt du, ich habe einfach Angst, dass wir es nicht hinbekommen. Dass alles vergebens war. Dass wir nicht den Ruhm ernten, den wir verdienen, sondern stattdessen einfach immer so weiter machen, weiter unsere Kleider kaufen und gesunde Dinge essen und dann einfach verschwinden und als die größten Witzfiguren in die Geschichte eingehen werden. Davor habe ich eine verdammte, begründete Angst!
In Liebe, den Tränen nahe, deine Bonnie!

PS: Ich habe jedes einzelne Gespräch mit Dir genossen. Auch wenn uns kein einziges weitergebracht hat.

Arme Gerechtigkeit, liegst im Bett und hast kein Kleid!
Uraufführung
Eine Koproduktion mit Theater Drachengasse

Inszenierung: Franz-Xaver Mayr, Korbinian Schmidt
Dramaturgie: Moritz von Schurer
Video: Nela Pichl
Maske: Inge Schra
Regieassistenz: Sarah Maringer
Bühnenbildassistenz: Johanna Mitulla
Produktionsfotos: Marcella Ruiz Cruz

Es spielen: Nehle Breer, Karola Niederhuber, Nils Rovira-Muà±oz, Amerlingchor

Uraufführung: Montag, 9. Oktober, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 10.–14.10., 17.–21.10., 20 Uhr

Karten:
Theater Drachengasse, Bar&Co
Fleischmarkt 22, 1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 513 14 44
e-mail: karten@drachengasse.at
web: www.drachengasse.at/karten.asp
Abendkassa: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn
Vollpreis: 19 Euro / Studierende: 10 Euro / weitere Ermäßigungen

brut/Volkskundemuesum: Chesterfield

Während der Generalsanierung des Künstlerhauses zieht brut Wien für eine Saison um und umher und initiiert Projekte an unterschiedlichen Orten in Wien: In der ersten Saisonhälfte bespielt brut Theaterräume in Neubau und in der Leopoldstadt, Leerstände in Favoriten, ein Museum in der Josefstadt, einen Club am Donaukanal, eine Bushaltestelle in der Brigittenau und ein Schwimmbad in Hernals.

In den Räumen des Volkskundemuseums zeigt die Wiener Künstlerin Alix Eynaudi Anfang Dezember gemeinsam mit vier weiteren Performer*innen ihre neueste Arbeit: Chesterfield, ein choreografisches Projekt in Form einer performativen Ausstellung, deren Absicht es ist, poetische Beziehungen zwischen Tanzen, Lesen, dem Objekt Buch und dem Material Leder herzustellen.

Die Tänzer*innen lassen sich für Chesterfield von Pflanzenbüchern aus der viktorianischen Zeit und der Sammlung des Volkskundemuseums inspirieren, darunter u. a. von brandbemalten Lederobjekten, gestanzten Masken oder feinen Schnitzereien auf Tierhäuten. Aus diesen unterschiedlichen Inspirationsquellen collagieren sie das Stück Chesterfield, in dem ihre Körper wie tanzende Wörter und Zeichen erscheinen.

Die Choreografin und Tänzerin Alix Eynaudi lebt und arbeitet in Wien. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Balletttänzerin an der Opà©ra national de Paris und studierte zeitgenössischen Tanz bei PARTS Brüssel. Sieben Jahre tanzte sie in Anne Teresa De Keersmaekers Compagnie ROSAS. Seit 2005 tourt sie erfolgreich international mit ihren eigenen Stücken. www.alixeynaudi.com

Chesterfield
Ein Projekt von Alix Eynaudi In Zusammenarbeit mit Mark Lorimer, Quim Pujol, Cà©cile Tonizzo, An Breugelmans, Bruno Pocheron Dank an Alessio Scandale, Jean-Luc Plouvier, Olivier Renouf, Elton Petri, Jacopo Lanteri, Clà©mentine Caudron, Beatrix Potter, Emily Dickinson, Margaret Gatty, Margaret Hamilton Produktion Sarah Blumenfeld für boà®te de production – Verein für zeitgenössischen Tanz und zeitgenössische Installationen Administration Smart – Das Büro für Künstler*innen und Kreative
Eine Koproduktion von Alix Eynaudi und brut Wien, danceWEB through Life Long Burning und BUDA Kunstencentrum. In Kooperation mit Tanzquartier Wien, La Place de la Danse – CDCN Toulouse/Occitanie (working studio), Volkskundemuseum Wien. Mit freundlicher Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien, des Bundeskanzleramts Kunst und Kultur und des Kulturprogramms der Europäischen Union.

Narziss, du Opfer!

Das Theater Drachengasse lädt junge Theatermacher ein, Konzepte für Kurzprojekte zum Thema »Narziss, du Opfer!« einzureichen.

Was du erstrebst, ist nirgends;
was du liebst, wirst du verlieren, sobald du dich abwendest.
Was du siehst ist nur Schatten, nur Spiegelbild.

Egoismus ist gut, Narzissten und Psychopathen sind erfolgreich, du bist deines Glückes Schmied – lautet das Mantra des Marktes. Wir konkurrieren, wir werten. Damit wir besser sein können, müssen andere schlechter sein. Wir sind Gewinner*innen oder Verlierer*innen, die Guten oder die Schlechten. So sollen wir funktionieren. So eindeutig soll es sein. Aber was, wenn wir nur in der Unsicherheit der Begegnung, im Prozess der Beziehung erfahren können, wer wir sind? Was, wenn eine Gruppe mehr weiß, als der Einzelne? Was, wenn eine solidarische Praxis möglich ist?

Die Gewinner des Wettbewerbs werden über Juryentscheid bzw. Publikumsabstimmung ermittelt. Der Jurypreis beträgt 5000 Euro und wird vom Kuratorium für Theater, Tanz und Performance für die weitere Ausarbeitung des Projektes bereitgestellt. Die Drachengasse stellt Bar&Co samt Infrastruktur für die Aufführung in der darauffolgenden Saison zur Verfügung: Proberaum für 3 Wochen, eine Spielserie von 16 Tagen. Bühne: 3,5 x 5 m, technische Grundausstattung vorhanden; PR, Werbung, Marketing; dramaturgische Betreuung
Der Publikumspreis beträgt 1000 €.

Projektbeschreibung:
Einreichfrist: 2. November 2017
Spielzeit: 28. Mai bis 16. Juni 2018, Di bis Sa, Beginn: 20 Uhr
Dauer: 20 Minuten. Keine Monologe.
Abgesehen vom allgemeinen Thema »Narziss, du Opfer!« keine inhaltlichen Vorgaben.
Teilnehmer: Theaterkünstler in Ausbildung oder am Beginn ihrer Berufslaufbahn. Fokus auf Text, Schauspiel und Regie (minimale bühnentechnische Anforderungen)

Unterlagen: Name und Kontakt der Gruppe, Projektbeschreibung (maximal 1 Seite), Info über Mitwirkende (Name, Alter, Kurzbiografien inkl. Ausbildung)
Projektvorschläge sind zu richten an: newcomer@drachengasse.at
oder per Post an: Theater Drachengasse, 1010 Wien, Fleischmarkt 22, Kennwort: Newcomer

Bronski & Grünberg 2017/2018

Kaja Dymnicki, Julia Edtmeier, Salka Weber und Alexander Pschill starten mit ihrem Theater Bronski & Grünberg in die zweite Saison. Die folgenden Premieren stehen am Programm:
»Richard III.« (Regie: Helena Scheuba)
»Rigoletto« (Regie: Alexander Pschill, Julia Edtmeier, Kaja Dymnicki)
»Kevin allein zu Haus« (Regie: Dominic Oley)
»Titanic« (Regie: Dominic Oley)
»Wiener Blut« (Regie: Ruth Brauer-Kvam)
»Kleist – Familie Schroffenstein« (Regie: Fabian Alder)
»Pretty Woman« (Regie: Calle Fuhr)
»Onkel Wanja« (Regie: Lorraine de Sagazanne)

Saisonstart: 22. September 2017 – Premiere »Richard III.«

Die nächsten Premieren:
8. Oktober 2017: »Der Spieler« (Wiederaufnahme)
24. November 2017: »Rigoletto«

brut, Schauspielhaus 2017/2018: »Dirty Dancing Faust« und die »Seestadt-Saga«

Die Programmpräsentation von Schauspielhaus und brut für die Saison 2017/2018 folgt im Herbst. Erste Ankündigungen gibt es schon:

brut: »A Dirty Dancing Faust«
Ende Oktober startet das Projekt »A Dirty Dancing Faust« von Nesterval (in Kooperation mit brut). Das Kollektiv, in Wien für seine immersiven Theater- und Stadtabenteuer gefeiert, wird das Publikum in einem leerstehenden Gebäude (Simmering-Donaustadt-Floridsdorf) für zwei Monate in eine Fusion aus Goethes »Faust« und »Dirty Dancing« involvieren und sich gemeinsam auf Ermittlungen rund um den Tod eines jungen Hotelangestellten begeben.

Schauspielhaus Wien: Seestadt-Saga
Eine Gruppe von jungen, in Wien lebenden Autoren diverser Herkunft konzipiert nach Vorgabe einer Storyline eine Film- und Theaterserie, die Seestadt-Saga, die in Echtzeit über Social-Media-Kanäle gepostet wird und das interaktive Rezipieren ermöglicht. Die virtuelle Auseinandersetzung wird begleitet von Performances, Partys, Versammlungen und Wohnungsbesuchen vor Ort.

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