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Ausgeschifft: Raimund Theater wieder ready for Musical

»Jeder Alptraum hat einmal ein Ende«, das wird nicht das Motto gewesen sein, unter dem die gestrige Derniere (15. Juni 2012) der musikalischen Volksverdummung »Ich war noch niemals in New York« über die Bühne gegangen ist. Ein paar Sektkorken haben aber Musicalfans sicher knallen lassen, um so richtig zu feiern, dass diese Show der absurden Choreographien, der widerlichen Falschheiten endlich Geschichte ist. Eine Show, die gesellschaftlich durchaus relevante Themen missbraucht hat, um auf sich aufmerksam zu machen. Keines dieser Themen wurde auch nur im Entferntesten so behandelt, wie es nötig gewesen wäre. Fast könnte man meinen, es handelte sich nur um eingepflanzte Motivierungspatterns, um überhaupt Musicaldarsteller zu finden, die einen solchen Nonsens bereit sind umzusetzen.
Wie auch immer, Schweinchenpink ist das neue Hellblau, das Raimund Theater darf wieder, zumindest vorübergehend, Musical spielen. Im Ronacher gibt’s nächstes Jahr dann den neuen getarnten Blödsinn, aufgedröselt mit Hightech-Bühnen-Knowhow, einem Orchester, das alle Stückeln spielt (was bleibt ihnen anderes übrig) und vielleicht sogar Darstellern, wenn man denn welche findet, aber das ist eine andere Geschichte.

PS: Diskutiert wird derzeit in einem Forum (–> hier) über diesen Abschiedswink an eine Show, die gerne jeder, der mag, für ein Musical, meinetwegen auch für ein gutes, halten soll. Wie so oft meinen einige Poster, man müsse in Beiträgen, die man verfasst, auch noch dezidiert dazuschreiben, dass man nur seine eigene Meinung vertritt. Das halte ich persönlich für völlig entbehrlich. Wessen, wenn nicht meine Meinung sollte ich in meinem Blog vertreten? Es wird angemerkt, dass ich kaum positive Rezensionen verfasse. Das dürfte dann allerdings von Lesern stammen, die sich in ihrer Rezeption auf die Produktionen von VBW und Stage Entertainment beschränken, was auch ihr gutes Recht ist. Etwas bedenklich halte ich das wiederholte Abdriften auf eine Ebene, die mit dem hier zu Lesenden nichts zu tun hat, aber auch das ist durchaus unterhaltend zu lesen. Zumal von Personen, die auf dieser Site unter diversen Spitznamen schon ihr Fähnchen im Wind haben blasen lassen.

13 Kommentare »

  Franz wrote @ September 6th, 2012 at 01:43

IWNNINY - hab ich gesehn, ein netter Abend für 1x, erledigt. 20 Jahr Jubiläum von Elisabeth, Überraschungsbesetzung wurde angekündigt, was wurde daraus, die Tournee-Besetzung wurde übernommen. Ich erwarte mir von einer Jubiläums Aufführung MEHR! - Sorry und diese Annemieke ist nicht mein Fall. RUDOLF-AFFAIRE MAYERLING konnte ich dank YouTube auch die ungarische Version kennen lernen, muss aber sagen, dass die Wiener Version sich nicht verstecken musste. Leider sieht man die Macht der Presse, wenn die etwas schlecht reden, ja dann… sieht man die Folgen.
Was mir persönlich Sorgen bereitet ist zur Zeit der neue Intendant. Bitte nicht reden und müssen es Stücke wie SISTER ACT, LEGALLY BLOND udgl. sein?
Bin heut schon gespannt auf die konzertante Version von “Phantom der Oper” - mit welcher Überraschung werden wir dort beglückt? Das Casting fand/findet ja recht spät statt, da kann man sich nichts Besonderes erwarten.
Mal sehn, ob Stücke wie “Love Never Dies”, “Phantom der Oper”, “Rebecca”, “Sunset Boulevard”, usw. nach Wien schaffen…

  Martin Bruny wrote @ Juni 22nd, 2012 at 12:55

Zwang bringt ohnedies nichts. Auf das Resultat kommt es an. Es gibt Mailinglisten, auf denen Leute nicht einfach behaupten, in der Branche (etwa als Regisseur) zu arbeiten und dann inkognito abstruse Meinungen posten, sondern ihre tatsächliche Meinung posten und dann mit ihrem Namen, der Angabe zu Ihrer Website oder ihrem Arbeitgeber unterzeichnen. Der Effekt? Man nimmt ernst, was gepostet wird. In deutschen Foren ist es oft so, dass man meint, ein Quartalssäufer würde alle 3 Monate etwas in ein Forum rotzen, behaupten, er sei, sagen wir mal Regisseur, und dann trollt er sich wieder bis zum nächsten Ausfall.

  klaus wrote @ Juni 22nd, 2012 at 07:15

in denen Realnamen zur Registrierung verwendet werden

Verwendet werden oder verwendet werden müssen? Beim zweiteren Fall, müsste man sich dann mit seinem Reisepass registrieren?

  Martin Bruny wrote @ Juni 20th, 2012 at 14:08

Das sehr ich im Prinzip auch so. Es gibt allerdings auch Modelle von Mailinglisten und Foren, in denen Realnamen zur Registrierung verwendet werden, und siehe da, wenn die Deckung weg ist, wird auch gleich ganz anders geschrieben.

  Andreas wrote @ Juni 20th, 2012 at 13:33

Zu der Kritik am Forum: Das ist halt ein Forum. Es liegt in der Natur von Foren, dass Diskussionen abschweifen oder extreme Ausmaße annehmen. Andere Foren sind da noch deutlich extremer.Man erinnere sich an den Fall des Michael Jackson Forums das eine Theateraufführung verhindern wollte, oder an die (auch in Foren gestartete) Anti-Love never dies-Kampagne.
Provokativ gesagt: Die Macht des Pöbels und die Politik des Stammtischs.
Dagegen ist das besagte Musicalforum wirklich zivilisiert.

Und es liegt in der Natur eines Blogs, dass er die Meinung des Verfassers wiedergibt und daher eine subjektive kommentierende Position einnimmt.

Nur: Offensichtlich ist es nicht jedem gegeben eine andere Meinung als die eigene auszuhalten. :-) Daher wird dann gegen diesen Blog gewettert und Maßstäbe angelegt, die gar nicht seiner Natur entsprechen.

Im Grunde: Wer dauernden Jubel will muss Pressemeldungen abbonieren, aber nicht Blogs lesen.

  Martin Bruny wrote @ Juni 19th, 2012 at 02:17

was rudolf betrifft, so würde ich das auch in etwa so sehen.

  matthieu wrote @ Juni 18th, 2012 at 23:11

da war ich unkonzentriert: logisch nehme ich in einem blog an, dass der blog die meinung des autors wiedergibt.

@donna: wäre die ungarische variante von rudolf mit ein paar änderungen gespielt worden, dann liefe es heute noch.

  matthieu wrote @ Juni 18th, 2012 at 21:23

“Meine Meinung” soll dagegen schützen, dass man argumentativ etwas “dagegen” einwenden könnte. Beispiel, “XY kann gar nicht singen, trifft keinen Ton, also meine Meinung”, damit kann der Poster dann jede sachliche Argumentation aushebeln, weil: meine Meinung.

IWNNINY war natürlich KEIN Musical, genauso wenig wie WWRY.

Über “Elisabeth” hat irgend ein schlauer Mensch geschrieben, dass man es in Schönbrunn für durchreisende Japaner mit Strudel-Show anbieten könne. Wer war das nur?

Meinetwegen hätte man sonstwas im Raimi spielen können, hauptsache es ist ein bisserl innovativ. Mit IWNNINY und Elisabeth hätte auch das Parkhaus aus den 1970ern gebaut werden können, meine Meinung :-)

  Donna wrote @ Juni 18th, 2012 at 16:07

Mit Elisabeth kommt wenigstens ein MUSICAL zurück nach Wien und keine Revue! Tour hin oder her Rudolf war auch zuerst in Ungarn und keinen hat’s gestört - zum Thema Auslastung halte ich mich schweigend zurück siehe Sister Act.

  Martin Bruny wrote @ Juni 17th, 2012 at 23:52

Nunja, das Haus war schön länger nicht voll, man hätte die Show spätestens Ende letzten Jahres absetzen müssen, man hat einfach falsch geplant.
Mit “Elisabeth” kommt zumindest mal ein Musical wieder ins Haus, wie diese Version werden wird, da warte ich mal ab.

  matthieu wrote @ Juni 17th, 2012 at 23:44

mal ehrlich: das haus war ja voll mit dem schiff… die show war auch gut.
echt schlimm, ist das, was kommt: eine deutsche tour von eli und ein echter mist aus den usa. dann besser rudolf noch mal.

  Babsi wrote @ Juni 17th, 2012 at 11:34

Mir hat IWNNINY gut gefallen. Es ist sicher kein allzu anspruchsvolles Stück (obwohl die Lieder von Udo Jürgens durchaus hintergründige Themen behandeln), aber mich hat es gut unterhalten.

  Klaus wrote @ Juni 16th, 2012 at 14:08

Ja, das Schiff hat endlich Wien verlassen.
Aber zu Legally Blond. Ich hatte es wie schon einmal erwähnt letztes Jahr in London gesehen. Aber von Hightech-Bühnen-Knowhow bekam ich nichts mit. Es bestand mehr aus einfachen Kulissen. Vom Bühnenbild zwar recht nett aber nichts spektuläres. So ähnlich einfach wie Producers.

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