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Broadway 2.0: Die spektakuläre HAIR “eParty”

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Eine neue Form der Vermarktung haben sich die Produzenten der aktuellen Broadway-Produktion von HAIR einfallen lassen. Nach dem Motto Kundenbindung über alles, wurden im Balkon-Bereich des Al Hirschfeld Theaters High-Definition-Kameras postiert. Der Sinn dahinter? Am Ende der Show, wenn alles tobt und tanzt, holen sich einzelne Mitglieder der Cast Zuschauer auf die Bühne, um mit ihnen gemeinsam ein wenig die Knochen durchzuschütteln. Genau diese Sequenzen werden nun seit Dienstag in HD-Qualität eingefangen und schlummern dann nicht etwa in den großen Archiven des Theaters, sondern werden prompt online gestellt. Und zwar bereits vier Stunden nach der jeweiligen Vorstellung. Abrufbar ist diese “HAIR eParty” –> hier

Per Mail oder Twitter kann man diese Sequenzen gleich selbst weltweit in Umlauf setzen, auch ein Download aufs Facebook ist möglich. Auf der HAIR-Website können alle, die auf dem Video zu sehen sind, sich selbst vertaggen, sodass Freunde genau wissen, wann mit ihrem Auftritt zu rechnen ist.

So genial die Idee ist, die Umsetzung dürfte nicht gar so leicht gewesen sein, musste doch zuvor ein Deal mit den Gewerkschaften der Schauspieler und Musiker abgeschlossen werden. Joe Parnes, Executive Producer von HAIR: “The unions were great in seeing how this could help a show, which means jobs.”

Und ganz ehrlich, wer darauf steht, sich selbst mitten im Geschehen auf der Bühne auf Video in bester Qualität gebannt zu sehen, hat damit ein besseres Erinnerungs-Goodie als mit einem Kaffeehäferl, oder nicht?

Wenn man das mit den “nomalen” Zuständen vergleicht, die dadurch gekennzeichnet sind, dass man nicht mal mit einer lausigen Handy-Kamera Szenen vom Schlussapplaus einfangen darf, ohne gleich von einem wütenden Ticketbehüter attackiert zu werden, kommt man sich bei einer solchen Produktion sicher vor wie nach einem Sprung direkt aus dem Mittelalter in die Neuzeit.

Man kanns auch anders formulieren: Bedenkt man, wieviele “Freunde” jeder Facebook-Nutzer durchschnittlich hat, kommt man zu einem Statement wie jenem von Damian Bazadona, dem Vorsitzenden von Situation Interactive, einer Firma, die das interaktive Marketing vieler Broadway Shows entwickelt: “We’ll be looking for other ways to connect theater to its audience, and get that word out to the larger public. Since the average person has 130 friends on Facebook, I think “Hair” will see huge organic growth from this.”

Links
- The New York Times: ‘Hair’ Has New Way to Spread the Love
- Situation Interactive

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