Martin Bruny am Mittwoch, den
10. Oktober 2012 · Filed under Absurditäten
Die jüngste Wendung in der Farce um eine geplante Broadway-Produktion des VBW-Musicals “Rebecca”: Das FBI hat herausgefunden, dass vier angebliche Investoren gar nicht existieren. Das meldete die New York Times am 7. Oktober (siehe –> hier).
Mittlerweile ist das Thema “Rebecca” vom ach so begehrenswerten Broadway in die Wiener Politik zurückgekehrt. ÖVP Wien Kultursprecherin LAbg. Isabella Leeb kritisiert die VBW in einer APA-Aussendung heftig, insbesondere die Argumentation, der Musicalexport sei für Wien eine Imagepflege und eine wirtschaftliche Säule der VBW:
“Von wirtschaftlich kann da wohl kaum noch die Rede sein, wenn man gleichzeitig weiß, dass die Investition mit den Kostümen und dem Bühnenbild abgesichert wurde. Man darf also die Investition getrost in den Rauchfang schreiben. Und ob solche Spekulationen und die Zockermentalität im hoch subventionierten Kulturbereich das Image von Wien hebt, darf auch stark bezweifelt werden.
Wenn Thomas Drozda behauptet, dass dieses Geld nicht aus Steuermitteln, sondern von den Erlösen der Vereinigten Bühnen stammt, so ist das als einigermaßen frech zu bezeichnen, zumal die Stadt Wien die VBW mit 40 Millionen Euro jährlich subventioniert” [APA]
Links
- krone.at: Filmreifer Betrug um Wiener Musical-Hit am Broadway
- orf.at: Lügenkonstrukt hielt lange stand
- nachrichten.at: Das Wiener Musical »Rebecca« wird zum New Yorker Kriminalfall
- CNN: Stockbroker ran Broadway scam, authorities allege
- diepresse.com: Verhaftung nach geplatzter “Rebecca”-US-Premiere
- The New York Times: ‘Rebecca’ Producer Explains How Trust Betrayed His Dream of Manderley
- playbill.com: Broadway Producers of Rebecca Will File $100 Million Lawsuit Against Mark Hotton
- broadwayworld.com: REBECCA Update: Producers File Lawsuit Against Mark Hotton
- www.deadonline.com: ‘Rebecca’ Producers Sue Wannabe Broadway Financier
Permalink
Klaus wrote @ Oktober 20th, 2012 at 22:06
Und mit Stage-Niveau ist gemeint, dass um das drumherum mehr wert gelegt wird als um das eigentliche.
Klaus wrote @ Oktober 20th, 2012 at 21:52
Und was ist denn aus den VBW geworden? Sie bringen mal gute, mal weniger gute Stücke raus. Das war schon vor 20 Jahren genauso.
—
Über Stücke kann immer streiten. Aber bei der Qualität und Sorgfalt haben die VBW schon wirklich Stage-Niveau erreicht. Sorry:(
Ausgenommen ist das Orchester.
Rudolf II wrote @ Oktober 20th, 2012 at 15:33
@ Klaus
aha und hinhacken & zerfleischen ist also Kultur?
Und was ist denn aus den VBW geworden? Sie bringen mal gute, mal weniger gute Stücke raus. Das war schon vor 20 Jahren genauso.
Und nur weil dir oder ein paar anderen die Stücke nicht gefallen, heisst es ja nicht de-facto sie sind schlecht.
Ich kann mich ehrlich gesagt nur an 2 Stücke seit 1980 erinnern, die ich nicht gebraucht hätte: WAKE UP & THE PRODUCERS. Alles andere war in der Banbreite von FANTASTISCH bis GUT bis OK …
Der Flop am Broadway macht ja das Stück REBECCA auch nicht schlechter, also wo liegt das Problem?
Klaus wrote @ Oktober 17th, 2012 at 17:49
Nein, dass ist kein bewusstes “Hinhacken” sondern ein Emotionelles.
Ich gehe schon seit fast 24 Jahren regelmässig in VBW-Produktionen und ich sage es ehrlich, es tut mir das Herz weh, was aus denen geworden ist.
Und ich möchte noch eins sagen. Es geht hier nicht um Banken und EU und Co., sondern um vernünftige Kultur. Der Name dieser Website sollte eigentlich auch schon alles sagen
Rudolf II wrote @ Oktober 17th, 2012 at 15:59
@ PatRuSo
es war kein Vergleich sondern ein Beispiel von vielen.
Aber wenn man bewusst auf “etwas” nur hinhacken will, dann sieht man eben nix anderes mehr und ist getrieben … ist das rational? Interessiert?
PatRuSO wrote @ Oktober 17th, 2012 at 13:48
@ Rudolf: Der Vergleich mit der Bankenrettung hinkt nun wirklich total und betrifft ganz andere Sachgebiete. Das klingt polemisch zwar alles ganz sinnig und im Vergleich verblassen die Summen natürlich, so einfach kann und darf man es sich als rational und interessiert an der Sache denkender Mensch aber nicht machen.
x wrote @ Oktober 16th, 2012 at 20:17
vielleicht wäre es erfolgreich … wenn man aus dem ganzen trara um das drumherum von der version vom breiten weg ein eigenes stück macht. mittlerweile erscheint es mir sogar interessanter und spannender als das eigentliche stück selbst. [sollte ich vielleicht bei gema oder so anmelden als eigene idee, bevor es wer klaut] …
und die öhpfaubäh … sollte ihre füße mal gaaaanz stillhalten. habe eher meine zweifel daran, dlaß die rathaus-filiale der brüderlichen vereinigung nicht irgendwo ihre finger mit drin hat, was … zb u-ausschuß-themen angeht. und fast wage ich wetten, daß die ehrenwerte frau leeb - ach soooo besorgt um wessen geld eigentlich? ihres? unseres? - nicht doch auch ein wenig schadenfreude verspürt hat.
achso, ja egsdu-v, was sonst.
Nun, die logische Konsequenz ist, dass man die Subventionen kürzt, damit niemand mehr einfach so glaubt, dass man damit alles machen kann, was einem beliebt.
Rudolf II wrote @ Oktober 15th, 2012 at 08:16
Ich bin nach wie vor der Meinung, auch die VBW sollen/können/dürfen Investitionen tätigen, wenn sie glauben, es passt.
Dass man nicht immer erfolgreich ist/sein wird ist logisch und weiß wohl jeder, der schon mal investiert hat.
Im Nachhinein ist man immer g’scheiter!
Klaus wrote @ Oktober 14th, 2012 at 14:09
Frau Leeb ist ja auch nicht im Finanzsektor tätig. Sie ist Kultur-Sprecherin der ÖVP
Soll das bedeuten, dass Sie zustimmen, dass es eine Verschwendung war?
Rudolf II wrote @ Oktober 14th, 2012 at 11:54
Fr. Leeb ist natürlich auch nur eine, die Öl ins Feuer giessen will, weil wäre sie seriös würde sie im Bezug auf Rebecca nicht die 40 Millionen beziffern, wo ja ein Großteil ans TadW geht, aber egal ….
Und mal ehrlich: wenn SteuerMILLIARDEN für die Bankrettung und sonstigen Schmafu verschleudert wird, regt sie sich nicht auf?????
Klaus wrote @ Oktober 12th, 2012 at 22:00
Und da ist ein “wenig” Sand im Getriebe
Dem würde ich gar nicht widersprechen, und normalerweise argumentiere ich auch nicht gegen ein gewisses Maß an Risiko. Die VBW produzieren aber unter Thomas Drozda dermaßen viel heiße Luft, dass ein bisschen Gegenwind vielleicht hilft, den schwülen Dampf aus dem Getriebe zu bekommen.
S.Z. wrote @ Oktober 12th, 2012 at 18:56
Ich finde das übertrieben in jedem Wirtschaftsbereich ist ein gewisses Element des Spekulierens gegeben. Grad die ÖVP braucht da nicht so brüskiert spielen die haben selbst schon genug Geld verschwendet und veruntreut.
Matthieu wrote @ Oktober 11th, 2012 at 00:58
Überraschung!!!
Klaus wrote @ Oktober 10th, 2012 at 12:36
Da hat sie nicht so unrecht. Ich fühle mich in meiner Meinung nur bestätigt.
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