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Die Tony-Awards 2005 oder wer ist Adam Guettel

The Light in the Piazza - Adam Guettels Masterpiece
Die Tony Awards sind immer für eine Überraschung gut. In diesem Jahr konnte das Monty Phython-Musical Spamalot gleich 14 Nominierungen (2001 setzten “The Producers” mit 15 Nominierungen einen wohl nur mehr sehr schwer zu toppenden Rekord) einstecken - nicht wirklich eine große Überraschung, doch da gibt es noch eine Show, die gleich zweistellig nominiert wurde: The Light in the Piazza von Adam Guettel hat die Chance auf gleich 11 der begehrten Preise.
Adam Guettel ist hierzulande wohl nur wenigen ein Begriff, und es darf bezweifelt werden, dass er in den USA ein Household-Name ist, im Gegensatz zu seinem Großvater etwa, dem legendären Richard Rodgers (die eine Hälfte des legendären Komponisten-Teams Rodgers & Hammerstein). Guettel startete seine Karriere mit dem Musical Floyd Collins (1996). In einem Artikel, der 2004 in der New York Times publiziert wurde, bezeichnete kein Geringerer als Stephen Sondheim “The Riddle Song” aus “Floyd Collins” als eines von jenen 50 Liedern, die er gerne komponiert hätte. 1998 feierte Guettels zweites Werk Myths and Hymns seine Off-Broadway-Premiere, auf der gleichnamigen Cast-CD brillieren Audra McDonald, Mandy Patinkin und Theresa McCarthy.
Mit Stephen Sondheim hat Guettel unter anderem seine Liebe zu einer gewissen komplizierten Melodienstruktur gemein, einen Hang zur Dissonanz, einhergehend mit dem weniger angenehmen Nebeneffekt, nicht gerade blockbusterfähig zu sein.
Wie auch immer, mit “The Light in the Piazza” scheint Adam Guettel ein Wurf gelungen zu sein. Die Cast-CD erscheint in den nächsten Tagen, und auch wenn die Tony-Ausbeute gering ausfallen sollte, 11 Nominierungen sind zumindest bemerkenswert. Die sonst so gestrengen Kritiker ließen sich zu Statements wie folgt hinreißen:

“The Light in the Piazza” is one of the most sophisticated, emotionally and dramatically well-realized shows I’ve seen. It’s a reminder that high art can be both accessible and infinitely complex, that a simple love story is still among the most difficult tales to tell, and that artists like Lucas and Guettel can still deliver a piece that touches the heart, challenges the mind, and both enriches and engages our experience.

Zu den großen Verlieren dieses Jahres gehören “All Shook Up”, “Brooklyn the Musical”, “Steel Magnolias”, “Julius Caesar” und “The Glass Menagerie”. Zumindest die Tony-Jury konnten diese Produktionen nicht überzeugen - keine Nominierung. Doch auch bei den Shows, die für sagen wir mal bis zu 4 Tonys nominiert wurden (und das sind von insgesamt 40 teilnahmeberechtigten neuen Produktionen immerhin um die 30), werden die nächsten Wochen hart. Am Broadway steht und fällt vieles mit den Tonys, und es ist fast schon Gesetz, dass bei zu geringem Erfolg bei diesen Awards ein Dernierentermin zumindest schon mal ins Auge gefaßt wird.

Die Tony-Awards-Nominierungen im Überblick:
14 - Monty Python’s Spamalot
11 - Dirty Rotten Scoundrels
11 - The Light in the Piazza
08 - Doubt
06 - Edward Albee’s Who’s Afraid of Virginia Woolf?
06 - Glengarry Glen Ross
06 - The Pillowman
06 - The 25th Annual Putnam County Spelling Bee
05 - Chitty Chitty Bang Bang
05 - Gem of the Ocean
04 - La Cage aux Folles
04 - Pacific Overtures
03 - A Streetcar Named Desire
03 - Sweet Charity
03 - Twelve Angry Men
02 - On Golden Pond
02 - The Rivals
01 - Glengarry Glen Ross
01 - Dame Edna…
01 - Laugh Whore
01 - 700 Sundays
01 - Whoopi
01 - Sight Unseen
01 - Reckless
01 - Little Women

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