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Die Wiener Staatsoper – auch online das Maß

Dieser Tage machte die Meldung (siehe –> hier) die Runde, dass die Wiener Staatsoper in naher Zukunft Livestreams ausgewählter Vorstellungen anzubieten plant. Starten möchte man im Oktober mit dem »Rosenkavalier«. In den Hauptrollen: Renee Fleming, Peter Rose, Sophie Koch und Mojca Erdmann. Der Stream wird in HD aufgenommen und in zwei Perspektiven angeboten – in einer Totalen und in einer Regiefassung. Opernfreunde können sowohl Einzelvorstellungen als Streams kaufen als auch ein »Stream-Abo« für eine ganze Saison.

Eine großartige Idee, ebenso großartig wie das Online-Archiv (siehe –> hier) der Wiener Staatsoper, in dem man sämtliche Opernaufführungen seit der Wiedereröffnung des Hauses im Jahr 1955 recherchieren kann. Und man plant, alle Daten bis zurück ins Jahr 1869 Interessierten zur Verfügung zu stellen.

Die Frage, die sich stellt: Wieso schafft es ein Opernunternehmen, dieses gewaltige Datenmaterial in so großartiger Weise aufzuarbeiten, und wieso schaffen das Musicalunternehmen nicht, die vergleichsweise viel weniger an Material aufzuarbeiten hätten. Vielleicht liegt es an einer gewissen (fehlenden) Achtung vor dem eigenen Genre, vielleicht auch daran, ob man das, was man macht, nur aus finanziellen Interessen durchzieht oder aus Karrieregründen als Zwischenstopp so gerade mal in Kauf nimmt. Oder woran liegt es? Etwa daran, dass ein Online-Archiv keine Einnahmen auf direktem Wege generiert? Wobei, da wären wir ja wieder bei der Achtung vor dem Genre, das man vertritt.

8 Kommentare »

  Martin Bruny wrote @ Juli 20th, 2013 at 13:09

Ich erklär es Ihnen natürlich gerne noch einmal, Elisabeth: Das Posting besteht aus mehreren Teilen, getrennt durch Absätze. Wer auf den Link im Thema Staatopernarchiv tatsächlich klickt, sieht, dass es keine Videos oder Streams da gibt. Und das behauptet dieses Posting auch nicht. Es geht um DATEN. Streams sind Thema des ersten Absatzes, und Zukunft. Es geht darum, dass es die VBW nicht einmal schaffen, adäquat Daten ihrer Produktionen zu verarbeiten und zu Recherchezwecken zur Verfügung zu stellen. Ein Grundgerüst ist da, aber auch das ist lückenhaft. DATEN, nicht multimediale Inhalte.

Die Staatsoper kann gar nichts freigeben, wenn sie Übertragungen anbietet, muss sie mit den Sängern, Dirigenten etc. verhandeln. All das KÖNNTE es auch auf dem Musicalgebiet geben, aber natürlich nicht, wenn man nichts verhandelt und auch gar nichts will. Darum geht es aber nicht in meinem Posting.

  Elisabeth wrote @ Juli 19th, 2013 at 16:12

@Garstinger hat besser formulieren können was ich inhaltlich eigentlich gemeint habe. Selbst wenn es ein Online Archiv diverser VBW Produktionen gibt (und das ist ja ganz offensichtlich der fall) bringt es dem geschätzten Musical Liebhaber nicht besonders viel wenn das Material derzeit noch nicht öffentlich zugänglich gemacht werden kann und das hat eben mit Rechten (und somit vermutlich auch mit der finanziellen Seite von diesen) zutun.
Die STOP arbeitet in ihrem Archiv und den Livestreams mit Stücken die zur Veröffentlichung freigegeben sind und kann daher immer wieder Übertragungen anbieten. Und da diese Streams anschließend auch käuflich zu erwerben sind wie im Artikel kommuniziert wurde steht sicher auch eine kommerzielle Absicht dahinter und nicht nur der Wunsch den Opernliebhaber zu erfreuen.

  Garstinger wrote @ Juli 14th, 2013 at 15:42

Nun, sämtliche Musicals der VBW sind mit Ton und Bild archiviert.
Sogar sehr viele noch aus der Zeit von TAW und RAI.

Die Öffentlichkeit hat wegen der nicht vorhandenen Rechte für Streaming keinen Zugang zu diesen Daten.
Solange Komponisten und Rechteinhaber noch leben, ist die Sache quasi aussichtslos ;-)

Und ja, die Marketingabteilung könnte frischen Wind gebrauchen…

  Andreas wrote @ Juli 1st, 2013 at 14:24

Dass es an der Marketingabteilung nicht scheitern wird weil da genügend rumsitzen ….das glaube ich sofort. Ich habe schon länger den Eindruck dass das im Marketing viele “rumsitzen” und Marketing machen wie zu Zeiten als Musical noch ein Selbstläufer war.
Die sollen bitte mal statt rumsitzen lieber aufstehen und ein bisschen recherchieren wie man 2013 Marketing machen sollte. Ggfs. muss man auch know how dazukaufen. Damit z.B. einer da ist, der denen die rumsitzen sagt, wohin sie sich stattdessen besser bewegen sollen und wie.

  Klaus wrote @ Juli 1st, 2013 at 13:42

An der Marketingabteilung sollte es nicht scheitern. Da sitzen genügend herum. Am finanziellen wird es nicht scheitern. Die Gedanken sollten neu investiert werden.
Und wenn man sich die www. musicalvienna.at Seite anschaut, ist die mittlerweile schon “ein wenig” antiquiert.

  Andreas wrote @ Juli 1st, 2013 at 11:39

Es ist wirklich Schade, dass es kein entsprechendes Archiv für die VBW gibt. Interessant wäre ein solches vor allem, wenn nicht nur die VBW einbezogen würden sondern auch die historische Musicalgeschichte des TadW. Und Sie haben natürlich recht Herr Bruny, dass der Aufwand sich im Vergleich in Grenzen halten würde, denn es wären weit weniger Produktionen zu katalogisieren.

Leider rechnet man sich vermutlich aus, dass das Interesse der Öffentlichkeit nicht den Aufwand wert ist.

Und wenn man es Priorisieren würde, dann sollte man auch wirklich erstmal in die Marketingabteilung der VBW investieren.

  Martin Bruny wrote @ Juni 30th, 2013 at 16:50

Der Kommentar ist in doppeltem Sinn verwunderlich.

Erstens bezieht sich der letzte Absatz auf das Datenarchiv, nicht auf Übertragungen. Und eine adäquate Aufarbeitung des Datenmaterials hat keine Tantiemenzahlungen zur Folge.

Zweitens gibt es in den USA laufend Streams und Übertragungen von Musicals. Aber das war von mir nicht mal gemeint.

  Elisabeth wrote @ Juni 30th, 2013 at 16:45

vielleicht muss man an Verdi, Puccini, Wagner etc auch keine Tantiemen für die übertragenen Vorstellungen mehr zahlen und an ALW, Kunze, Levay, Wildhorn und Co aber sehr wohl. Warum gibt es gefühlte 100 Einspielungen der Zauberflöte auf CD und einige DVD’s dazu und von manchen Musicals bestenfalls gerade mal eine oder zwei??

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