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»Ein Abend im Dezember«: Pia Douwes

piadouwes2013.jpgAm 16. Dezember 2013 tritt Pia Douwes mit ihrem Soloprogramm »Ein Abend im Dezember« im Wiener Theater Akzent auf. Im ersten Teil der Show singt sie Maury Yestons Liederzyklus »Dezemberlieder«, im zweiten Teil interpretiert sie Songs aus Musicals, die sie im Laufe ihrer Karriere gespielt hat, und das eine oder andere Weihnachtslied. Am Klavier wird sie von Marina Komissartchik begleitet, als Gast wird Ethan Freeman dabeisein. Tickets gibt es –> hier.
Im Folgenden acht Fragen an Pia Douwes:

1
Haben Sie Maury Yestons Liederzyklus selbst entdeckt oder hat Sie jemand darauf aufmerksam gemacht? Von wem ging die Initiative aus, 2007 eine deutsche Version einzusingen? Haben Sie auf die deutsche Übersetzung in irgendeiner Weise eingewirkt? Was verbinden Sie mit diesen Liedern?

Pia Douwes: Der deutsche Übersetzer Wolfgang Adenberg hat mich gefragt, mit ihm eine CD aufzunehmen. Die Übersetzung war genial und Marina Komissartchik spielte mit so viel Gefühl, dass ich direkt Ja sagte. Man gelangt in eine ganz andere Welt, wenn man diese Lieder singt und hört, und kann hautnah nachempfinden, was diese Frau spürt und wie sie ihre Situation verarbeitet.

2
Wie bereiten Sie sich auf den Konzertabend vor? Gibt es bei den »Dezemberliedern« einen Moment, auf den Sie sich besonders freuen, weil er Sie besonders berührt, fordert, oder einen Moment, in dem Sie besonders auf Reaktionen des Publikums achten?

Pia Douwes: Ich bereite mich musikalisch mit meiner Pianistin sehr gründlich vor, und wenn wir anfangen, spüre ich, wie stark wir zwei bei diesem knapp 50 Minuten langen Songzyklus verbunden sind. Ich freue mich dann immer sehr auf dieses »Dezemberlieder«-Abenteuer. Ich finde es auch schön, dass es zwischen den einzelnen Liedern keinen Applaus gibt. So kann das Publikum leichter mit auf diese musikalische und von der Geschichte her imaginäre Reise gehen. 



3
Künstler wollen belogen werden, zumindest unmittelbar nach der Premiere. Wenn man nicht ein »Du warst fabelhaft« nach einer Premiere rausbringt, sollte man sich lieber von Premierenfeiern fernhalten. – Das haben mir einige Schauspieler bestätigt, und auch von Stephen Sondheim ist in Form einer Geschichte, erzählt von Jason Robert Brown, eine ähnliche Einstellung bekannt. Wie stehen Sie dazu und zu Kritiken?

Pia Douwes: Wenn man seine ganze Seele in eine Rolle hineingibt, ist man sehr empfindsam, und negative Kritik und harte Worte können einen sehr verletzen. Dann bleibt oft nur die Erinnerung an die negative Reaktion und man hört die positiven Sachen gar nicht mehr. Das ist für uns als Künstler sehr kontraproduktiv. Wenn man zuerst mit liebevollen Worten und positiver Energie umgeben wird, kann man mit einer möglichen negativen Kritik am nächsten Tag viel besser umgehen und diese vielleicht sogar kreativ umsetzen. Außerdem fängt die Reise eines Stückes bei seiner Premiere doch erst an, dann ist man noch gar nicht so gut wie später, wenn man sich die Rolle eigen gemacht hat.

4

Sie haben bei Susi Nicoletti Unterricht genommen, so wie etwa auch Ute Lemper, Senta Berger oder Paulus Manker. Wie ist es zu diesem Unterricht gekommen, wie hat Nicoletti unterrichtet, was haben Sie davon mitgenommen? Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Susi Nicoletti?

Pia Douwes: Sie war der Grund, zusammen mit Sam Cayne, warum ich im Musicalfach angekommen bin. Die beiden glaubten zu einem Zeitpunkt an mein Talent, wo ich selbst noch gar nicht realisiert hatte, dass ich eins hatte … Ich bin einst auch immer zu Susi Nicoletti gegangen, um Rat bei schwierigen beruflichen Entscheidungen zu erfragen. Sie war eine Art Mentor, nicht nur für mich, sondern auch für viele meiner Kollegen! Ich vermisse sie noch immer.

5
Nun wird es wirklich ernst mit der Weihnachtszeit. Viele mögen sie, manche hassen sie (oder umgekehrt). Was bedeutet Ihnen die Weihnachtszeit und welches sind Ihre 5 Lieblingsweihnachtslieder?

Pia Douwes: Ich liebe Weihnachten!!! Ich mag die Songs: »Winter Wonderland«, »White Christmas«, »The Christmas Song (Chestnuts Roasting On An Open Fire)«, »Have Yourself A Merry Little Christmas« und »Merry X-mas Baby« – ganz besonders in der Version der Rounder Girls!

6

Sie singen, ohne das jetzt kritisieren zu wollen, im Rahmen ihrer Solokonzerte, ein relativ fixes Repertoire an Liedern (aus Shows, bei denen Sie mitgewirkt haben), das man fast als »Greatest Hits« bezeichnen könnte. Sie ändern langsam die Zusammensetzung, aber was auffällt, wenn man sich die Setlists durchliest, junge englische/amerikanische Komponisten sind nicht übermäßig viel vertreten. Warum sind die Klassiker relativ dominant in Ihrem Programm?

Pia Douwes: Der Grund, warum ich im zweiten Teil meine größten Hits singe, ist der, dass mich der Produzent Andreas Luketa von »Sound of Music«-Concerts darum gebeten hat. Außerdem passt die Musik von den modernen »jüngeren« Komponisten für mich nicht unmittelbar zusammen mit dem ersten Teil des Programms, den »Dezemberliedern« von Maury Yeston. Es geht ja eigentlich hauptsächlich um diesen Songzyklus, und der dauert halt nur knapp 50 Minuten. Ich denke aber auch, dass mein Publikum gerne die Hits aus meinen großen Bühnenerfolgen hört, und für all die, die »Ein Abend im Dezember« schon einmal besucht haben, ändere ich zwischendurch das Repertoire. Generell singe ich gerne auch ein anderes Repertoire. Ich habe letztens in meiner großen Soloshow in Holland einige eher unbekanntere Songs gesungen, und dabei viel Spaß gehabt.

7
Worum geht’s im Leben?

Pia Douwes: Liebevolle Begegnungen, Freundschaften, Wachstum/Entwicklung.

8

Der französische Journalist Bernard Pivot hat einen berühmten Fragenkatalog erstellt. James Lipton, sein amerikanischer Kollege, stellt seit Jahrzehnten in seiner TV-Sendung »Inside the Actors Studio« seinen Gästen am Ende der Sendung die von Pivot erdachten 10 Fragen. Wie würden Sie sie beantworten?

a. Was ist dein Lieblingswort?

Gentle

b. Was ist dein am wenigsten gemochtes Wort?
Gleichgültigkeit

c. Was macht dich an?

Die Natur

d. Was macht dich überhaupt nicht an?
E-Mails beantworten

e. Welches Geräusch oder welche Stimme liebst du?

Das Geräusch vom Wind in den Bäumen. Stimme: u. a. von Michael McDonald, Eva Cassidy

f. Welches Geräusch oder welche Stimme hasst du?

Ich mag den Lärm von Motorrädern gar nicht. Eine Stimme, die ich nicht so gerne mag, ist die von Randy Newman

g. Was ist dein Lieblingsschimpfwort?
Haha, das erzähle ich hier lieber nicht! Aber es ist holländisch!

h. Welchem Beruf, außer deinem eigenen, würdest du gerne nachgehen?

Entwicklungshelfer oder etwas mit Tieren

i. Welchem Beruf würdest du nicht gerne nachgehen?

Steuerberater

j. Wenn der Himmel existiert, was würdest du von Gott gerne hören, wenn du an der Himmelspforte ankommst?
Hier darfst du weitersingen!

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