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»Elisabeth« 2012: Die Castpräsentation

Am 25. April 2012 präsentierte der Intendant der Vereinigten Bühnen Wien, Christian Struppeck, die Cast der Jubiläumsproduktion von »Elisabeth«, die am 5. September 2012 im Wiener Raimund Theater Premiere feiern wird.

Cast
Annemieke van Dam: Elisabeth
Mark Seibert: Der Tod
Kurosch Abbasi: Luigi Lucheni
Daniela Ziegler: Erzherzogin Sophie
Franziskus Hartenstein: Kaiser Franz Joseph
Anton Zetterholm: Erzherzog Rudolf
Carin Filipcic: Herzogin Ludovika
Christian Peter Hauser: Herzog Max in Bayern

Ensemble
Mary Vetsera, Cover Elisabeth: Alice Macura
Helene von Wittelsbach, Cover Elisabeth: Janneke Van Duijnhoven
Alternierend Erzherzogin Sophie: Dagmar Hellberg
Fürst Schwarzenberg, Cover Franz Joseph: Jörn Felix Alt
Ein Professor, Cover Franz Joseph: Wolfgang Postlbauer
Kardinal Rauscher, Cover Herzog Max: Karsten Kammeier
Maximilian von Mexiko, Cover Lucheni: Riccardo Greco
Eine Hofdame, Cover Erzherzogin Sophie: Linda Konrad
Walk in Cover Tod, Rudolf: Oliver Arno
Baron Hübner, Cover Rudolf: Gernot Romic
Fanny Feifalik: Marle Martens
Eine Gouvernante: Katrin Mersch
Baron Kempen: Jakob Semotan
Ungarischer Adeliger, Cover Tod: Rory Six
Gräfin Esterhazy-Lichtenstein, Cover Ludovika / Frau Wolf: Caroline Sommer
Ludwig Graf Grünne, Cover Herzog Max: Dean Welterlen
Gräfin Sztaray: Anja Backus
Fräulein Windisch: Silke Braas
Todesengel: Emma Hunter
Todesengel: Barbara Schmid
Todesengel: Stefan Mosonyi
Todesengel: Niran Straub
Todesengel: Katharina Strohmayer
Todesengel: Johan Vandamme

Swings
Swing, Cover Lucheni: Kai Hüsgen
Swing, Dance Captain: Jerà´me Knols
Cross Swing: Marianne Tarnowskij
Swing: Max Niemeyer
Swing: Bettina Bogdany
Swing: Juliane Katharina Maria Bischoff
Swing: Christoph Sommersguter

Leading Team
Buch: Michael Kunze
Musik: Sylvester Levay
Regie: Harry Kupfer
Musikalische Leitung: Koen Schoots
Choreografie: Dennis Callahan
Bühnenbild: Hans Schavernoch
Kostüme: Yan Tax
Licht Design: Hans Toelstede
Videoprojektionen: Thomas Reimer
Associate Choreograph: Doris Marlis
Sound Design: N.N.

Links
- Wien Holding: Internationale Top-Besetzung für “Elisabeth”
- oe24.at: Annemieke Van Dam singt “Elisabeth”
- musicalvienna.at: Internationale TOP-Besetzung für ELISABETH
- OÖ Nachrichten: Musical “Elisabeth” zurück in Wien: Besetzung fix
- liferadio.at: 20 JAHRE “ELISABETH”: VAN DAM SINGT IN WIEN
- orf.at: Annemieke Van Dam singt »Elisabeth«
- Vienna Online: Musical «Elisabeth” ab 5. September im Raimundtheater
- srnnews.townhall.com: German singer Kurosch Abbasi performs as Luigi Lucheni during a press preview

Soweit die Fakten. Wer weiterlesen möchte, tut dies auf eigene Gefahr.

»Elisabeth« 2012: »Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.«

Ich hab es ja leider nicht geschafft, rechtzeitig am 25. April 2012 ins Wiener Raimund Theater zu kommen, um der Castpräsentation von »Elisabeth«/Version 2012 (Jahr, nicht Nummer) beizuwohnen. Den Stream hätte ich fast geschafft, aber als ich dann starten wollte – ereilte mich dasselbe Schicksal wie wohl viele andere Interessenten: keine Verbindung zum Server. Das ist halt so eine Sache: Kündigt man einen Livestream an, so sollte er doch besser funktionieren, sonst hat man heutzutage gleich einen regelrechten Shitstorm via Facebook am Hals, auch wenn man es noch so gut gemeint hat. Man könnte natürlich damit argumentieren, dass man mit einem derartigen Useransturm nicht gerechnet hat, aber man sollte das lieber nicht tun, denn dann wären schlicht die Hausaufgaben nicht gemacht worden. Hatte die Castvorstellung mehr Interessenten als die letzten Olivier-Awards? Der Stream dieser Awards funktionierte einwandfrei. Aber egal, die Idee, Pressekonferenzen zu streamen, ist eine gute, und nun ist der Stream ja sozusagen unlive als Online-Konserve nach wie vor anzusehen, und das ist doch als Fanservice großartig. Keiner muss sich um Lizenzen streiten, alle Rechte sind geklärt und die Qualität passt auch.

Ein Livestream einer Castpräsentation ist natürlich ein Risiko, beispielsweise, was die Moderationen und auch die Leistung der Künstler betrifft. Vielleicht sollte man da weiter ausholen, bis zu jener Stelle, als der Intendant der VBW (ab 1. Mai) Christian Struppeck startete, die Hauptdarsteller auf die Bühne zu holen. Er tat dies mit den Worten:

»Von über 1.200 Bewerbern wurden die besten 39 auserwählt.«

Das könnte man, und das tue ich natürlich ausdrücklich nicht, ganz objektiv gesehen als Lüge bezeichnen. Lügen bedeutet, wissentlich die Unwahrheit zu sagen. Und Christian Struppeck muss wissen, er macht das ja nun schon lange, dass bei einem Casting nicht zwangsläufig »die Besten« »auserwählt« – wie er fast in biblischer Manier sagte – werden, bestenfalls die für eine bestimmte Vision einer Stückeversion am Geeignetsten erscheinenden Interessenten, abgesehen von allen möglichen Deals, die es nebenbei auch noch geben könnte, die aber niemand unterstellen möchte. Die Übernahme der beiden Hauptdarsteller aus der laufenden Tourversion der Show und ihre alles andere als wirklich gute Performance bei der Castpräsentation – das spricht Bände. Die gesangliche Leistung war stellenweise grenzwertig, wer da noch ohne schmerzverzerrtes Gesicht dagesessen ist, verdient es, bewundert zu werden. Dafür war es eine satte Leistung des Orchesters, ein toller Klang sogar bei diesem Livestream. Man darf auf die Pläne der Architekten gespannt sein – wie sie den Umbau des Orchestergrabens im Raimund Theater anlegen werden, der doch sicher nötig sein wird, um all die Musiker unterzubringen, die im Video zu sehen waren. Aber vielleicht waren es ja doch »nur 28″. Ganz genau war es nicht zu erkennen.

Doch zum Castingprozess generell: Ausgegeben war, so hörte man, die Parole “I do include them out”, was bedeuten sollte, dass man nur frische Gesichter in der Jubiläumsversion haben wollte, keine sogenannten VBW-Stars, die wollte man sozusagen exkludieren. Mehr oder weniger ist das durchgezogen worden, mit ein paar Ausnahmen wie Carin Filipcic, Dagmar Hellberg, Rory Six, auf die man den Bannspruch nicht angewandt hat, natürlich kann man da auch Mark Seibert dazuzählen. Erfreulich ist, dass man tatsächlich viele neue Talente in die Produktion mit einbezieht wie Jakob Semotan, Jörn Felix Alt, Riccardo Greco, dass man sich einen großartigen Darsteller wie Anton Zetterholm gesichert hat, oder Daniela Ziegler natürlich, Oliver Arno zumindest als Walk in Cover nach Wien holt, und auch Rory Six als Cover Tod ist etwas, auf das man gespannt sein darf, abgesehen von allen anderen noch unbekannten Namen, die ihr Wien-Debüt geben.

PS: Damit zu werben, dass »Elisabeth« »nach 20 Jahren« zurückkehrt, ist doch etwas albern. Die Show war von 1992 bis 1998 in Wien und nochmal von 2003 bis 2005, also gut 10 Jahre. Bestenfalls kann man sagen: nach 7 Jahren. Wenn man ein schönes Jubiläum möchte, kann man ja »Das Phantom der Oper« reaktivieren. Da würden die VBW 2013 »nach 25 Jahren« als Slogan verwenden können.

12 Kommentare »

  klaus wrote @ April 26th, 2012 at 20:44

Man muss es sich auch nicht ansehen. 2022 ist wieder eine Gelegenheit.

  matthieu wrote @ April 26th, 2012 at 18:36

Elisabeth im Raimund-Theater ist eine Banalität. Die Wiederaufnahme damals im Theater an der Wien und das Ende des Theaters an der Wien waren ein wirklich würdiger Abschied. Jetzt mit einer Billig-Version daher zu kommen ist wirklich armselig. Das Stück hat sich “abgenudelt” und ist wirklich komplett verschlissen, zumal man Mark Seibert u. Annemieke van Dam schon allenthalben sehen konnte *gähn* Beide sind grundsolide, van Dam ist recht schrill in den Obertönen. Wer’s mag. Da wäre mir eine überarbeitete Fassung (und gekürzte) von Rudolf 100x lieber gewesen. Hier geht’s nur ums Geld. Weder um Jubiläum noch um Musical.

  Klaus wrote @ April 26th, 2012 at 14:58

Dieses lustige Frage-Antwort Feature ist noch ein Hilfsausdruck. Es ist mehr ein zaches Frage-Antwort Spiel. Die letzte Antwort einer Frage war immerhin am 16.März bis dato.

  Jürgen wrote @ April 26th, 2012 at 13:43

Solange sie bloß nicht wieder auf der Feile rumrennt…

Unter von Michael Kunze in seinem lustigen Frage-Antwort-Feature einer “jungen frischen Besetzung” habe ich mir eher was anderes vorgestellt, als mal wieder die gleiche Elisabeth… naja, hoffen wir, dass sie nicht an der Rolle klebt wie die bisherigen ‘großen’ Elisabeths.

  Martin Bruny wrote @ April 26th, 2012 at 12:58

wilder … war da nicht schon was zu hören bei der castpräsentation? hab im moment keinen vergleich, vielleicht täusch ich mich

  Andreas wrote @ April 26th, 2012 at 12:36

Und ich bin gespannt ob Koen Schoots neue Aspekte als Musical Director aus der Partitur rauszaubert. Ich war ein großer Fan der Arbeit von Caspar Richter, der ja MD der vergangenen beiden Elisabeth Produktionen war. Ich hatte aber immer den Eindruck, das Elisabeth in der zweiten Auflage etwas gezähmter war als früher. Ich kann mich auch täuschen.

Was ich in Wien immer mochte, war dass bei allen Musicalproduktionen der Sound größer war als in Deutschland und auch wilder im Sinne von plakativer, rockiger. Liegt wahrscheinlich auch am Mix. Wo ich in Deutschland manchmal das Gefühl hatte man dreht die Drums gerne leiser, damit keiner einen Herzinfarkt bekommt, da hatte das in Wien immer die Wucht und Kraft die ich liebe.

  Klaus wrote @ April 26th, 2012 at 12:02

Ich denke schon, dass auch von der Seite der Technik her ein bisschen grösserer Aufwand betrieben wird als bei der Tour. Änderungen wie zum Theater an der Wien wird es mit Sicherheit geben. Alleine deswegen schon, weil der Durchmesser der Drehbühne im Raimund Theater eine kleinere ist wie im Theater an der Wien.

  Bettina wrote @ April 26th, 2012 at 11:41

Zu den Kostümen: Irgendwer behauptete mal, daß man die “alten” von R. Heinrich aus rechtlichen Gründen nicht mehr verwenden dürfe. Keine Ahnung, was genau dahintersteckt.
Abgesehen davon, daß “neue Kostüme” theoretisch einfach nur “statt denen von Heinrich” bedeuten könnte: Mein Tip wäre ja, daß - wie immer seit Scheveningen ;-) - der Tod ein neues Kostüm bekommt, die Todesengel dementsprechend angepaßt werden, sowie vermutlich Sisi im 2. Akt (plus-minus “Wie du”) was Neues kriegt… ;-)

*Der* Unterschied zur Tourproduktion ist in jedem Fall die Ensemble- und Orchestergröße. Wien bekommt wieder extra Todesengel (keine Doppelrollen) und 28 Musiker, und ich freu mich schon sehr auf eine volle Bühne und einen satten Sound, namentlich unter Koen Schoots. Und diesen Unterschied weiß ich sehr zu schätzen.

Inwieweit nun das Bühnenbild von der Tour übernommen wird, würde mich nun auch interessieren. Ich hätte ja schon gehofft - so sehr ich mich über Callahan, Tax & Co freue! - daß Wien doch irgendwie von der Tour unterscheidbar wäre, *abgesehen* von der Anzahl der Mitwirkenden. So hätte ich die Ankündigungen verstanden. Ich mag auch die Arbeit von Thomas Reimer (Videoprojektionen) und überhaupt diese Bühnenrückwand von der Tour, aber ich hätt mir gedacht, die VBW würden vielleicht ein Bühnenbild auf die Beine stellen, das, nun, nicht tourneefähig sein muß. Könnte natürlich sein, daß man sich für eine potentiell (?) nur 9 Monate lange Spielzeit nicht “unnötig” finanziell verausgaben möchte.
Na, mal schaun, was sich da ergibt.

  Andreas wrote @ April 26th, 2012 at 10:24

Daniela Ziegler finde ich eine interessante Wahl für Sophie, die ich mir gut vorstellen kann.

Neue Kostüme, die angekündigt sind, hätts für mich nicht gebraucht, aber ok.

Dass der Livestream nicht funktioniert hat war wirklich peinlich. Zumal man auch den Newsletter mit der Ankündigung desselben 2 mal verschicken musste weil sich “ein fehler eingeschlichen hatte”.
Was Herr Struppek vielleicht als erstes machen sollte, wenn er mal wieder etwas Zeit hat, wäre die Kommunikationsstrategie in den neuen Medien zu optimieren. Ich weiß nicht ob die VBW jemanden haben, der dafür abgestellt ist oder ob das jemand miterledigt. In letzterem Fall sollte man sich vielleicht durchringen zu erkennen, dass sowas ein fulltime Job sein kann heutzutage.

  Klaus wrote @ April 26th, 2012 at 08:52

Das ist ja immerhin schon ein Fortschritt, dass man auf völlig neue Talente auch in den Solisten Rollen setzt wie zmb. der noch ziemlich unbekannte Franziskus Hartenstein als Franz Joseph und man grösstenteils auf das “Hausensemble” verzichtet ohne es schlecht machen zu wollen.

  jens mader wrote @ April 26th, 2012 at 07:53

hab was interessantes gefunden: “. Yan Tax, bekannt für seine edlen Kreationen, wird für die Premiere im September neue Kostüme entwerfen. ” mitteilung der wiener holding.

warum neu entwerfen? sind ja schon? oder gibt es ganz neue?

bitte herr bruny, übernehmen sie !

  jens mader wrote @ April 26th, 2012 at 07:12

ich frage mich nur, warum in wien nicht auch die original kostüme wie immer in wien zu sehen sind?

ich denke es wird - auch das bühnenbild alles von der tournee genommen - ziemlich preiswert für eine jubiläumsfassung.

aber war eh klar, dass das original bühnenbild niemals ins raimundthater passt und man da was neues bauen muss, aber eben nicht muss weil man nach ausgemerzter tournee durch alle lande.. sogar österreich ausser wien..

drum nun ersichtlich, weil man schon immer beabsichtigte im grunde nur die tourneefassung nach wien zu holen. aber das hätte zu preiswert geklungen.

aber nun unter dem deckmantel “jubiläumsfassung” kommt nur die tourneefassung nach wien mit fast identer besetzung wie bei der tournee.

also doch erichtlich und durchschaubar. also wer sich das alles ausgedacht hat, dem gebührt kein musical nobel preis.

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