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Endlich Sondheim: Premiere für “Zustände wie im alten Rom”

Was die Vereinigten Bühnen Wien als “die” Musicalproduzenten des Landes nicht schaffen, das verwirklicht seit Sontag, dem 9. Januar 2011, die Initiative “wir sind bühne.musical” des Niederösterreichischen Musikschulmanagements.

An eben diesem Tag fand der erste Workshop zu Stephen Sondheims “Zustände wie im alten Rom” (”A Funny Thing Happened on the Way to the Forum”) in der Anton Stadler Musikschule in Bruck unter der Leitung von Luzia Nistler statt. Marlene Hiess, Daniel Schmidt, Werner Haas und Thomas Wenk sind aus der Anton Stadler Musikschule bei dieser Produktion mit dabei. Sie und alle anderen Darsteller werden innerhalb von zehn Monaten gemeinsam mit Luzia Nistler und anderen Profis das Stück erarbeiten. Vorläufer für dieses Projekt war vor zwei Jahren »Pippin«, die Show von Stephen Schwartz, die im Mostviertel bei sechs ausverkauften Aufführungen Erfolge feierte.

Das Musical von Stephen Sondheim fügt sich thematisch in die Landesausstellung »Erobern Entdecken Erleben« 2011 im Römerland Carnuntum ein und wird am 22. Oktober 2011 in Bruck Premiere feiern; danach ist “Zustände wie im alten Rom” auch noch an zwei weiteren Aufführungsorten zu sehen.

Das Wichtigste: Die Schüler werden erkennen, dass es außer schwachsinnigen Compilation-Musicals auch tatsächlich Shows mit Hirn gibt. Phänomenal. Wien bleibt zwar weiterhin die Sondheim-freie Zone, aber wer weiß, was sich demnächst noch ergeben könnte.

10 Kommentare »

  Markus wrote @ Januar 21st, 2011 at 23:53

Dank Dir Martin,
dann hab ich Dich eh in etwa richtig verstanden. Ich habs nur über Kollegen erfahren, die da mitmachen. Aber selbstverständlich kann man erst wirklich darüber genaueres schreiben wenn es eine Ankündigung der Spielstätte und genaue Termine gibt. Wollte Dich auch weniger korrigieren als einfach aufmuntern. Aber da Du es eh schon wusstest, ist nicht mal der Plan recht aufgegangen. Wie auch immer: lieben Gruß UND das Gute stirbt nicht aus!

Markus

  Martin Bruny wrote @ Januar 20th, 2011 at 11:30

Lieber Markus,
es gibt ja ne Menge an Plänen, die man erfährt, manchmal konkrete Pläne, manchmal werden sie Wirklichkeit, manchmal nicht. Würde ich all das posten, wäre das sicher für einige ganz interessant (aber aus ganz unterschiedlichen Gründen), aber ist nicht ganz mein Ding. Das ist die eine Seite. Was nun den Sondheim betrifft, Auditionausschreibungen bekomm ich ganz selten, nutze ich also auch selten als Quelle, ich bin auch diesbezüglich nirgendwo registriert und bin auch nicht sicher, ob ich mich registrieren könnte, und wenn ja, ob es rechtlich okay wäre, das als Quelle zu nutzen. Schließlich leben ja diese Plattformen davon, ihre Infos auf einer geschützten Plattform zu verkaufen. Wenn man, wie einer der Poster meinte, das als schlechte Recherche bezeichnen will, okay, dann nehm ich das gern so hin, werd aber vermutlich weiterhin “schlecht” recherchieren. So gesehen ist der Sondheim für mich noch Planung, ich weiß davon seit längerer Zeit, das Thema kann man weiter aufbereiten, bis eben die Volksoper mit ihrer Ankündigung rauskommt. Denn dass die Volksoper einen Sondheim bringt, egal nun welchen, ist doch auch dann noch eine bemerkenswerte Sache, und für mich ist es dann in meinem Blog auch in der zeitlichen Abfolge und in der Aufbereitung sinnvoller, in dem Sinn, dass etwas dann öffentlich bekannt wird, wenn es auch vom Theater publiziert wird.
Liebe Grüße,
Martin

  Markus wrote @ Januar 20th, 2011 at 11:09

Lieber Martin,

ich hab erst jetzt Deinen Kommentar bezüglich “über die Bande spielen” gesehen und habe das dumpfe Gefühl, dass Du damit meinst, über ungelegte Eier nicht zu sprechen, was ich aber aber in diesem Fall nicht ganz verstehen kann, bei dem Du selbst relativ polemisch über eine vollkommen sondheimfreie Zone Wien und den Mangel an Häusern sprichst, die sich diesem Komponisten annehmen. Vielleicht täusch ich mich auch total aber da ich den Kommentar in Bezug auf peters Meldung nicht verstanden habe: vielleicht hast Du ja Lust mir genauer zu erklären, was Du damit gemeint hast. Lieben Gruß,
Markus*

  S.Z. wrote @ Januar 18th, 2011 at 09:20

@ Andreas: Wenn man etwas von Musik versteht und sich mit Sondheim auseinandersetzt so kommt man drauf dass seine Kompositionen nicht gerade einfach strukturiert sind sonder zur hohen Kunst modernen Komponierens zählen! Wenn man sich drauf einlässt und die Struktur versucht zu verstehen geht es einem schon ins Ohr. Er komponiert nun mal eine andere anspruchsvollere Art von Musical als eine Revue zusammengeschusterter Schlagerlieder.
Gerade bei Sweeny Todd oder auch Company sieht man wie genial die Musik die Handlung unterstützt und die jeweiligen Stimmungen Ideal erzeugt.

Ich möchte mit einem Zitat von Loriot enden: “(…)moderne Kompositionen erfordern geistige Mitarbeit, das geht natürlich nicht so leicht ins Ohr wie Peter Alexander(…)” :)

  peter wrote @ Januar 18th, 2011 at 01:48

….naja….wenn es Ausschreibungen aus der Volksoper gibt bzgl. eine “Funny Thing Happened…”-Audition kann man ausgehen das hier in der nächsten Spielzeit Sondheim bedient wird.Oder?…z.B.

Kommentar
Also mir ist es lieber, bestimmte Themen über die Bande zu spielen. Das macht mehr Sinn und zeigt sich auch hier wieder.

  Markus wrote @ Januar 17th, 2011 at 00:02

Ich finde das Projekt gut und freue mich, wenn gerade junge Menschen, die sich für aktuelles Musiktheater interessieren, nicht nur das kennenlernen, was sich momentan auf österr. Musicalbühnen abspielt. Aber es gibt eine erfreuliche Nachricht bezüglich Sondheim. Die Volksoper zeigt in ihrer nächsten Saison eben jenen Comedy-Klassiker in einer Inszenierung von Werner Sobotka: A Funny Thin Happend On The Way To The Forum.
Ist doch mal ne gute Nachricht, oder?

  Martin Bruny wrote @ Januar 16th, 2011 at 12:42

Sondheim muss ja auch gar nicht “massenkompatibel” sein. Die Praxis bei den VBW beispielsweise ist es ohnedies, die Stars zu verkaufen, nicht den Inhalt. Ob Herr Malkovich nun Casanova spielt oder Fred Feuerstein, mit musikalischer Begleitmusik, welcher auch immer, dirigiert von wem auch immer und gesungen vom Gumpoldskirchner Spatzenchor, das ist doch den Leuten, die das Nespresso.Testimonial ein Mal live sehen wollen, völlig egal.

So gesehen könnte man auch einen Sondheim, glorios besetzt, für eine Woche in einem Theater der VBW zur Aufführung bringen. Das würde auch dem Unternehmensleitbild entsprechen. Nur müsste man da auch den Willen haben, Musical zu machen, und den sehe ich nicht mehr.

  Andreas wrote @ Januar 16th, 2011 at 11:29

Sorry aber ein Sondheim ist eben nicht “massenkompertibel” … und ich glaube kaum, dass sich Fr. Zechner noch einige Flops à  la Producers oder Spring Awakenings leisten kann.

Und mal ehrlich: Sondheim ist, bis auf wenige Ausnahmen völlig überbewertet.

Und Sweeney Todd wurde zum Beispiel im Akzent gezeigt. Aber wer will mehrmaliges Kehle-durchschlitzen sehen und dazu Songs hören, die nicht und nicht ins Ohr gehen. Tut mir leid, aber ich will mich auch unterhalten.

  S.Z. wrote @ Januar 16th, 2011 at 09:11

Die Diskussion mit Frau Zechner fände ich auch sehr interessant und erstrebenswert…

  peter wrote @ Januar 15th, 2011 at 17:36

Idee…
Wie wär denn mal mit einem Interview mit Frau Zechner.Front an Front um die Lage “des” Musicalproduzenten und die Stückeauswahl zu diskutieren.
Ich denke das wäre wirklich mal ein interessanter Beitrag für alle Beteiligten anstatt immer nur darauf rumzuhacken.
(PS:….schlecht recherchiert, zu dem was die Spielpläne der Bühnen in Wien anboten und demnächst anbieten werden….)

Kommentar
Es hat nichts mit “schlechter Recherche” zu tun, wenn Spielpläne, die mit Absicht von dem einen oder anderen Theater oder gar einer Oper noch nicht veröffentlicht wurden, auch hier nicht erwähnt werden. Was Sondheim-Aufführungen der Vergangenheit betrifft, was hätten Sie denn gerne? Einen Sondheim aus dem Theater an der Wien, vor einigen Jahrzehnten, einen aus dem Kabarett Simpl der 1980er Jahre oder einen aus dem Theater Akzent vor zehn Jahren oder gar “Company” an der Kammeroper? Ist doch reichllich lange alles her und trifft nicht den Punkt, dass keine große Bühne (Stand heute, was veröffentlichte Pläne betrifft selbstverständlich) einen Sondheim bringt, vor allem nicht die Vereinigten Bühnen Wien. Wenn Sie hier mit dem Argument schlechter Recherche kommen, dann bitte Fakten. Danke.

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