Maestro Ennio Morricone wird im Dezember 2007 in der Wiener Stadthalle gastieren. Das ist für Freunde der Filmmusik, die sich von den unverschämtem Eintrittspreisen (ab 54 Euro) nicht abschrecken lassen, sicher eine Frohbotschaft. Für die profil-ausgabe vom 19. Februar geruhte Morricone Herrn Thomas Migge einige Fragen zu beantworten, durchaus sehr launig, wie anhand von drei kleinen Zitaten demonstriert werden soll:
profil: Wo komponieren Sie? Hier in Ihrer geräumigen Wohnung hoch über dem römischen Verkehrschaos?
Morricone: In meinem Studio, hier am Schreibtisch.
profil: Nicht am Klavier?
Morricone: Nur die Ohrfixierten komponieren am Klavier.
profil: Das hört sich nach Kritik an.
Morricone: Richtig! Das soll es auch sein.
profil: Man schenkte mir eine CD mit einem Soundtrack aus einem Harry-Potter-Film. Ohne den Film zu sehen, hört sich die Muik wie absolute Musik aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts an. Teilen Sie diese Einschätzung?
Morricone: Darin kann ich nichts Schlimmes entdecken. Soundtracks werden von verschiedenen Faktoren bestimmt. Und wenn ein Leitmotiv neoromantisch zu sein hat, dann ähnelt es neoromantischer Musik. Wie hieß der Typ: Harry Popper?
profil: Potter!
profil: Gibt es eine Filmmusik, die Sie noch gern schreiben würden?
Morricone: Nein.
[profil, 19. Februar 2007, S.94ff.; das ganze Interview ist auch online zu finden]