Ein Auszug aus einem Profil-Interview, das Angelika Hager im Januar 2007 mit Kabarettist, Autor, Komponist und Entertainer Gerhard Bronner geführt hat, der vor wenigen Tagen verstorben ist:
profil: “Sollte es gelingen, “The Producers” für die Ronacher-Eröffnung an Land zu ziehen, werden Sie die deutsche Fassung mitgestalten. Wie provokant war die filmische Vorlage “Springtime for Hitler” in ihrem Entstehungsjahr 1968?
Bronner: “Als der Film damals herauskam, hat man sich gefürchtet, das in Wien aufzuführen. Es gab nur sogenannte “Interessentenaufführungen” um 23 Uhr im Burg-Kino, das fand also quasi unter der Tuchent statt. In Deutschland - ich hatte damals in Köln zu tun - fuhren wir sogar mit einem Bus bis nach Ahrenheim, als ruchbar wurde, dass Lubitschs “Sein oder nicht sein” aufgeführt wurde. Es hat sich ja damals fast niemand getraut, so etwas zu zeigen - aus Angst, dass Alt- oder Jungnazis das Kino anzünden würden.
[profil, Nr. 4, 38. Jg., 22. Jänner 2007, S. 87]