Martin Bruny am Donnerstag, den
5. März 2009 · Filed under Broadway, Wien, Tonträger
In Wien erlebte Komponist Frank Wildhorn ein paar Stunden lang, was es heißt, hier Musicals zu produzieren. Solange man nicht tot ist oder die Show 40 Jahre am Buckel hat, oder am besten: 3 Trillionen Tonys abgestaubt hat: no way. Aber, die Welt dreht sich weiter, und nur weil ein paar Dumpfnasen Melodien gar nicht erst erkennen, heißt das ja gar nichts. Im Musicalbusiness hat sich noch nie alles um Wien gedreht, und das wird Gott sei Dank auch so bleiben. Nächste Station: St. Gallen (”Der Graf von Monte Christo”) und danach … wieder einmal der Broadway?
Zwar lieben ihn die Broadway-Kritiker auch nicht heiß, das heißt aber noch lange nicht, dass Wildhorn nicht wieder mal in New York durchstarten könnte. Beispielsweise mit “Wonderland: Alice’s New Musical Adventure”, einer Show, die am 5. Dezember 2009 (Previews ab 24. November) in Tampa, Florida, Premiere feiern und bis zum 3. Januar 2010 am Spielplan des Tampa Bay Performing Arts Center stehen wird.
Glaubt man Zeitungsberichten, will Wildhorn danach mit “Wonderland” an den Broadway. Die Songtexte hat, wie bei “Rudolf - Affaire Mayerling”, Jack Murphy beigesteuert, das Buch stammt von Phoebe Hwang. Regie führt Gregory Boyd, der Künstlerische Leiter des Alley Theatre in Houston, der mit Wildhorn an Projekten wie “Jekyll & Hyde” und “The Civil War” gearbeitet hat.
“Wonderland” ist eine moderne Adaption des bekannten Romans von Lewis Carroll und spielt im Manhattan der Gegenwart sowie in Wonderland. Erzählt wird die Geschichte der Autorin Alice Cornwinkle, die mit zwei Problemen fertigwerden muss: ihrer ins Stocken geratenen Karriere und ihrer Tochter.
Wie das im Musicalland Amerika fast immer der Fall ist, gibt es zu “Wonderland” bereits jetzt eine wunderschöne Website, und zwar –> hier Auf der Website gibt es selbstverständlich auch Musikfiles, wer sich also einen ersten Eindruck verschaffen will: auf nach Wonderland.
Aber zurück nach Wien, wo es neben dumpfbackigen Kritikern auch eine Plattenfirma gibt, die gemeinsam mit Frank Wildhorn im vergangenen Jahr das Label MWB (Music Without Borders) gegründet hat. Der Name der Plattenfirma: MG Sound/Hitsquad, bekannt unter anderem als derzeitige Haus- und Hofproduzenten der Vereinigten Bühnen Wien. Sie werden nicht nur die Cast-CD von “Rudolf - Affäre Mayerling” in wenigen Wochen veröffentlichen, sondern auch ein Concept Album von “Wonderland” produzieren und weltweit vertreiben. Geplanter Erscheinungstermin in den Vereinigten Staaten: Sommer 2009. Weltweiter Erscheinungstermin: Herbst/Winter 2009.
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Na das Aktivieren hat geklappt, jetzt kenn ich mich aus!
markus wrote @ März 15th, 2009 at 23:38
ich aktiviere dein modul, martin! :-)
damit meinte ich bloß das musical, nicht dich…
war gestern drin und habe mich wirklich sehr gewundert das, zugegebernmaßen, lauter talentierte menschen auf einem haufen aus einem missglückten stück auch keinen erfolg zaubern können.
gruselig, wie wenig theatergefühl sich in den gefühlten 4 stunden einstellt.
erinnerungen an alte operetteninszenierungen oder eine schlagershow von anneliese rothenberger kommen auf. und das bühnenbild wirkt wie angemietete versatzstücke einer holliday-on-ice-tourneeproduktion.
why, oh why?, fragt man sich. und erhält als antwort holländisch- und amerikanischstämmige habsburgerschablonen in schlecht sitzenden kostümen und liedtexten auf den lippen, die ein schlag ins gesicht jedes halbwegs vernunftbegabten theaterbesuchers sind.
dennoch zugegeben: im opulenten schlussapplaus stand das ganze haus, zuerst die fans, dann die hausfrauen bei uwe und zuletzt noch alle jene, die auch noch was sehen wollten…
Da setzt mein Übersetzungsmodul diesmal leider aus, sorry.
markus wrote @ März 15th, 2009 at 13:55
wie kann man so bedeutungsSCHWANGER sein und dennoch so unfruchtbar.
“wir sind, was wir sind…”
ne?
Ja, da haben Sie Recht, ich seh es dann eher wie die Agence France Press:
“Rudolf” is a rock-opera in the true tradition of epic Broadway musicals, with hits like the ballads “So Viel Mehr” (So much more) and “Vertrau in Uns” (Trust in Us), and Rudolf’s stirring “Mut zur Tat” (Courage to Act).
Agence France-Presse
Guenther wrote @ März 6th, 2009 at 17:00
Sehr geehrter Herr Bruny, so sehr ich Ihre Kritiken sonst schätze, bei Rudolf bin ich nicht Ihrer Meinung. Ich schließe mich diesmal voll und ganz Herrn Sichrovsky an (den ich sonst eher nicht mag), aber diesmal hat er ins Schwarze getrofffen (s. NEWS Seite 105). Ich bin weder Kritiker noch Experte, sondern langjähriger Konsument, und genau der wird entscheiden was aus Rudolf wird. Warten wir´s mal ab.
Wie wärs mit ein bisserl mehr Courage? Name? Ist das schon zu viel?
Wer Melodien in “Rudolf” nicht ausmachen kann, kann sie eben nicht ausmachen. So einfach ist das. Es gibt auch Menschen, die sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht oder die Bäume vor lauter Wald.
Melodien?? Bei RUDOLF??? Wo bitte sind die - im 3. Akt??
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