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Gebt den Schlussapplaus frei

Fast jeder von uns liebt es, sich von freudigen Ereignissen Andenken mitzunehmen, je persönlicher, desto besser, besser desto. Nichts eignet sich da mehr als zum Beispiel nette Fotos. Man zeigt die Fotos gerne Freunden, Bekannten, macht diesen wiederum Lust, das auf den Fotos Gesehene auch zu erleben … worauf ich hinauswill: Wenn Theaterunternehmen es verbieten, beim Schlussapplaus zu fotografieren, verderben sie nicht nur einem begeisterten Publikum das letzte Quentchen Freude, nämlich die Freude an einer ganz persönlichen Erinnerung, sie nehmen vielmehr auch sich selbst die Chance, an kostenlose Werbung zu kommen. Jeder Zuschauer, der ein Foto am Ende der Vorstellung knipsen möchte, ist für das Theater ein potentieller kostenloser Werbeträger. Zeigt man Freunden Fotos, sehen Freunde die Begeisterung auf den Fotos, ist der Impuls, Vorstellungen zu buchen, noch viel größer, als wenn man ihnen bloß den Nachmittagskaffee aus einem “Joseph”-Häferl serviert.
Was teilweise in den Theatern abgeht, ist sagenhaft. Da laufen aufgeschreckte Ordner wie wild durcheinander und blenden das Publikum mit ihren Taschenlampen, nur um jeden Schnappschuss zu verhindern. Auf rüde Art und Weise werden Touristen aufgefordert, ihre Filme abzugeben, Speicherchips zu löschen. Wozu? Dass es auch anders geht, hat bis zuletzt das Theater an der Wien bewiesen. Ein Grund mehr, diesem schönen Musicalhaus nachzutrauern.
Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass das Theater an der Wien wieder in ein Musicalhaus umgewidmet werden muss.

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