Home RSS Go RED Go BLACK

Hamburgs Theater müssen sparen

Die großen Theater Hamburgs bekommen weniger Subventionen. Beim Thalia-Theater bedeutet das ein Minus von 300.000 Euro im Budget, das Deutsche Schauspielhaus muss mit 317.000 Euro weniger auskommen, die Staatsoper muss 736.000 Euro auf andere Art und Weise hereinbringen. Die Lösung: Erhöhung der Kartenpreise, eine Forderung der Stadt.

Heinz-Werner Köster, Verwaltungsdirektor des Thalia-Theaters dazu:

Das geschieht, indem wir die Preisgestaltung spreizen: Die teuren Kategorien werden etwas teurer als die preiswerten.

Bettina Bermbach, Sprecherin der Staatsoper:

Bei der Erhöhung der Eintrittspreise haben wir besonders auf eine sozialverträgliche und marktgerechte Anpassung geachtet.

Wie gut haben es da doch vergleichsweise die VBW. Von Budgetkürzungen ist nichts bekannt, jedenfalls nicht für die VBW insgesamt. Auch werden Preiserhöhungen nicht kommuniziert, sie werden exekutiert, und eine sozialverträgliche Anpassung ist nicht gegeben, geradezu das Gegenteil wurde bei der jüngsten Erhöhung der Preise im Ronacher durchgeführt. Die Anzahl der Karten in der preisgünstigen “grünen” Katergorie zu 29 beziehungsweise 39 Euro wurde von 120 auf 67 praktisch halbiert, die wesentlich teurere “rote” Kategorie wurde aufgestockt: statt 259 sind es nun 292 Plätze. Wohlgemerkt: Sichttechnisch, soundtechnisch hat sich nichts verändert, man hat einfach beschlossen, dass man diese Plätze gerne teurer verkaufen möchte. Ganz bestimmt ist das sozialverträglich.

11 Kommentare »

  Dave wrote @ April 24th, 2010 at 10:46

zur VBW Preispolitik auch interessant:
1. Rang, 1. u. 2. Reihe Plätze 1 u. 2 tatsächlich um 89 € am WE, obwohl man in der 2. Reihe wirklich nichts sieht. Ich saß da mal auf Musicalclubkarte. Aber bei Rudolf war ja immer genug Platz zum Umsetzen (leider).

  Thomas wrote @ April 22nd, 2010 at 21:59

Man beachte ja auch das Wörtchen “momentan”. Es wird sicherlich schwierig sein diese Auslastungszahlen mit einem etwas anspruchsvolleren Stück im Raimundtheater zu halten. Leider.

  Martin Bruny wrote @ April 22nd, 2010 at 18:38

Große Töne wegen zweier Zufallstreffer. Der nächste “Frühlung” und das große Jammern - etwas kurzsichtig, sich die Kundschaft von morgen zu vergraulen.

  Thomas wrote @ April 22nd, 2010 at 17:35

es geht darum, wie man Leute ins Theater bringt, sich darum bemüht, sie weiter ins Theater zu bringen oder Barrieren baut.

Momentan rennen die Leute in beiden Theatern. Wenn man mal nachschaut sind gerade die teuersten Tickets am meisten verkauft, bzw am frühesten weg.

  Bernie wrote @ April 22nd, 2010 at 16:07

Hallo Herr Bruny,

ich finde, Sie haben mit Ihrer Kritik an der Preisgestaltung der VBW vollkommen recht.
Ich war vor zwei Wochen in London und habe nur gedacht: Musicals in Deutschland und in Wien sind einfach zu teuer!
Sister Act: 25 Pfund, 2. Reihe Mitte, SUPER!
Priscilla: restricted view Plätze, billig und gut,
Billy Elliot: daily seats!, vorne
Wicked: daily seats! und restricted view Plätze

Werden die VBW eigentlich noch subventioniert? Dann finde ich die Preise erst recht unmöglich.

  Martin Bruny wrote @ April 22nd, 2010 at 10:58

Es hat eine schlechte Akkustik, und Sichtverhältnisse sind nicht gut! ja okay, aber man versucht das beste drauß zu machen.

Ach, und für wen? Für die Zuschauer?

  Jack wrote @ April 22nd, 2010 at 09:53

Dass das Ronacher nicht das beste Theater ist wissen wir bereits! und dass Logen im Allgemeinem Scheiße sind auch! Es hat eine schlechte Akkustik, und Sichtverhältnisse sind nicht gut! ja okay, aber man versucht das beste drauß zu machen. Meiner Meinung nach sind die Karten im Raimund Theater, z.B. richtig kategoriert! und ich meine mann sollte die ersten 3 Reihen im ersten Rang auf die gelbe Kategorie machen, denn dieses sind die besten Plätze im ganzen Theater!

  Martin Bruny wrote @ April 22nd, 2010 at 00:34

Das ist richtig, es wurden einige Plätze billiger, Plätze, die sehr sichteingeschränkt sind. Das ist wie fast abgelaufene Ware im Supermarkt, nur schlechter. Wenn man mehr Umsatz braucht, dann sollte man die besten Plätze verteuern, aber nicht fast jedes Mal die unteren Kategorien kappen und verteuern. Was ist der Sinn dahinter? Wieso schaffen andere Theater es, “sozialverträglich” in der Preisgestaltung zu bleiben, und ich rede von Wiener Theatern, nur die VBW nicht?

  Jack wrote @ April 22nd, 2010 at 00:21

Und einige Karten wurden auch billiger! Es wurden die Sichtverhältnisse nochmals nachkontrolliert, und es wurden Gäste befragt, und somit wurden einige Plätze billiger, andere allersings auch teurer!

  Martin Bruny wrote @ April 21st, 2010 at 22:00

Nun, einschlagen wäre anders. Aber ich meine, hier geht es um das Theater, nicht um Hamburg, es geht darum, wie man Leute ins Theater bringt, sich darum bemüht, sie weiter ins Theater zu bringen oder Barrieren baut.

  Thomas wrote @ April 21st, 2010 at 21:49

Lieber Herr Bruny,
müssen Sie denn jedes Mal auf die VBW einschlagen, auch wenn es an den Haaren herbeigezogen ist, wie in diesem Beitrag? Was hat denn Hamburg mit Wien zu tun?

Ihr Kommentar

Abonniere ohne zu kommentieren

HTML-Tags:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>