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Heavy Chanson & Evita: Lucy McEvil im 3raum-Anatomietheater

Lucy McEvil als Evita; Foto: Mario LangDerzeit läuft im Wiener 3raum-Anatomietheater die Satire “Evita Peron” mit der Wiener Diseuse Lucy McEvil in der Hauptrolle sowie Andreas Erstling (Ibiza), Hubsi Kramar (Peron), Elisabeth Prohaska (Mutter) und Tamara Stern (Krankenschwester).

Autor der “schwarzen Komödie”, die 1971 uraufgeführt wurde, ist der Schriftsteller, Dramatiker und Zeichner COPI (Raul Damonte Botana, 1939-1987). COPI zeichnet “Evita” als selbstsüchtige, hasserfüllte Person, die ein neues Leben beginnen möchte.

Der Inhalt des Stücks: Evita hat sich mit ihrem Mann, Präsident Peron, dem Vertrauten Ibiza, ihrer Mutter und ihrer Krankenschwester eingeschlossen. Sie gibt vor, schwer krebskrank und dem Tode nahe zu sein. Wenn sie stirbt, soll sie ein Staatsbegräbnis erhalten. Eben jenes Staatsbegräbnis soll ihr Weg in die Freiheit sein. Evita heckt eine raffinierten Plan aus, um mit Hilfe ihres in der Schweiz gehorteten Geldes in ein neues Leben starten zu können, befreit von ihrem verhassten Mann und dem Amt, welches ihr zur Bürde geworden ist. Sie ermordet gemeinsam mit Ibiza die Krankenschwester, der sie zuvor ihr Kleid angezogen hat. Die tote Krankenschwesterr wird entsprechend geschminkt und bekommt Evitas Perücke. Der wirklichen Evita zum Verwechseln ähnlich, soll sie einbalsamiert und den wartenden, trauernden Volksmassen präsentiert werden, bevor sie endgültig begraben wird …

Lucy McEvil; Foto: Inge PraderNeben ihrer Hauptrolle in der Satire “Evita Peron” (die im Übrigen eine gesunde Dosis Gegengift für all jene ist, die Andrew Lloyd Webbers Musicalversion der Lebensgeschichte von Evita Peron schon auswendig runterjodeln können) gibt Lucy McEvil mit ihrer Band (Martin Kratochwil am Klavier, Günther Schiebeck am Bass und Georg Mauerhofer an den Drums sowie am Vibrafon) von September bis Dezember 2007 (Premiere: 14. September, 22 Uhr) eine Reihe von Solokonzerten, die man nicht missen sollte, gilt sie doch als eine der derzeit schillerndsten Persönlichkeiten in der Sparte “Heavy Chanson”.

Mit viel Lust und Können machen sich Lucy McEvil und ihre drei Musiker über Neues, Altes und Eigenkompositionen her. Country als Bossa Nova verkleidet, Wienerlieder mit gelungenem Facelifting, Chansons, die plötzlich nach Punk riechen, Schubert, mal ohne Pathos und minimalistisch aufbereitet … und vieles mehr. Zu hören unter anderem: Bearbeitungen von Randy Newmans “Political Science” sowie “Lonely At The Top”, weiters Lieder von Rainer Werner Fassbinder (”Karneval”) und Hans Magnus Enzensberger (”In 10 Sekunden ist alles vorbei”), die von Peer Raben vertont wurden. Aus der Wiener Chansonriege sind Hugo Wieners “Wie man eine Torte macht”, Gerhard Bronners “Das Chesterfield Girl”, Andrà© Hellers “Mein Freund Schnuckenack” und Helmut Qualtingers “Des Wean des is a oide Frau” mit an Bord. Auch Vertonungen von Erich Kästners “Barlied” und Friedrich Holländers “Stroganoff” sind eingeplant, neben Eigenkompositionen von Martin Kratochwil mit Texte von Stephan Eibel Erzberg.

Lucy McEvil; Foto: Inge PraderLucy McEvil hat in ihrem Programm die uralten Themen Tod und Eros auf dem musikalischen Seziertisch. Der Tod verliert den Kopf und das Flittchen fängt an darüber nachzudenken. Konzerte von ihr sind eine spannende Mischung aus ganz leisen, bis hin zu komisch burlesken Liedern über den Tod, das Sterben, die Lust und das Begehren.

Lucy McEvil & Band
Klavier Martin Kratochwil
Bass: Günther Schiebeck
Drums & Vibrafon: Georg Mauerhofer
3raum Anatomietheater; 1030 Wien, Beatrixgasse 11
14. September, 19. Oktober, 16. November und 14. Dezember 2007, jeweils um 22 Uhr
Karten: 15 Euro/ 12 Euro erm.
Reservierung unter: 0650 / 323 33 77 oder www.3raum.or.at

Evita Peron
3raum Anatomietheater; 1030 Wien, Beatrixgasse 11
noch bis 20. September, Mittwoch bis Samstag
Karten: 18 Euro/12 Euro erm.
Reservierung unter: 0650 / 323 33 77 oder www.3raum.or.at

Links:
- Lucy McEvil
- 3raum-Anatomietheater
- Martin Kratochvil
- Der “Falter” über Lucy McEvil
- Zur Geschichte des 3raum-Anatomietheaters

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