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Hilfe, ich bin bald Star und will ins Internetz

Nach wie vor ist es für viele Menschen ein großes Problem, sich ein Häuschen im Internetz zu bauen. Das ist für die meisten nicht wirklich ein Problem, nicht jeder ist davon abhängig, sich selbst vermarkten zu müssen. Anders verhält es sich bei all jenen, die im weitesten Sinne einer künstlerischen Tätigkeit nachgehen. Um davon auch leben zu können, muss man erstmal jemanden finden, der das, was man “produziert”, auch “konsumieren” will. Sonst wird das nix werden. Und das Netz ist geradezu ideal, sich zu präsentieren oder auch entdeckt zu werden.

Die klassische Website
Oft läuft das auf eine klassische “Website” hinaus. Nun ist es noch immer so, dass ein solches Vorhaben die meisten abschreckt, weil das Ganze manchmal mit nicht unerheblichen Kosten verbunden ist. Man braucht Webspace, man braucht eine Domain, und man braucht jemanden, der die Website codet. Da hilft es auch nichts, wenn die Kosten für all diese Faktoren, insbesondere jene für den Künstler, der das Webdesign entwirft, sinken, und zwar in-den-keller-mäßig.
Webdesign kostet heute praktisch nichts mehr, wenn man die Situation derzeit mit jener von vor sechs oder sieben Jahren vergleicht. Genauer gesagt kostet immer mehr immer weniger. Ein Flash da, ein paar Schneeflöckchen dort, das Menü vielleicht ein wenig flippiger. Dem Kunden ist es egal, wie man das alles in eine Site codet und mit welchem Aufwand es verbunden ist, Hauptsache, es funktioniert und schaut cool aus, oder edel oder spacig oder wie auch immer. Da aber eine solche Site auch gepflegt werden muss, laufend mit aktuellen Inhalten interessant gestaltet werden muss, vielleicht ein paar neue Fotos hier und da, ist die Anfangseuphorie bald schon verflogen. Ab und zu werden ein paar neue Texte online gestellt, meist ohne Rücksicht auf Stil und Rechtschreibung - die coole Website von gestern wird zur Webnekropolis, die immer weniger Besucher anlockt. Aber das muss nicht sein. Denn wir haben ja:

MySpace
MySpace bietet die Möglichkeit, ohne allzu viel Zeitaufwand eine Art virtuelle Visitkarte ins Netz zu stellen, die durchaus schon das ist, was man Web 2.0-kompatibel bezeichnen könnte und in dem Augenblick, da man einige der vielen Features auch tatsächlich nützt, zu weit mehr als einer bloßen Visitkarte wird. Gemeint ist damit, dass Audioelemente, Videoelemente und reichlich Möglichkeiten an interaktiven Gadgets in das MySpace-Tool integriert werden können. HTML-Kenntnisse muss man nicht unbedingt haben, auch wenn das im 21. Jahrhundert nie wirklich schaden kann. Innerhalb kürzester Zeit kann jeder Künstler Folgendes online stellen:
1) Biographische Daten
2) Kontaktdaten
3) Infos zum Management
4) Audiodateien
5) Videodateien
6) Bilder
7) Newsletter
Innerhalb kürzester Zeit kann man sich Netzwerken anschließen oder aber eigene Netzwerke gründen. MySpace ist eines der derzeit besten Vermarktungstools, abgesehen von all dem Schrott, der sich da sonst abspielen mag, um den man sich ja aber nicht kümmern muss.

Nur keine Fansites
Was man nicht machen sollte, ist dieses mächtige Tool von anderen managen zu lassen, vor allem nicht von “Fans”. Man beraubt sich selbst damit der Chance, interessante Kontakte zu schließen und Möglichkeiten wahrzunehmen, die man, gefiltert duch die Wahrnehmung eines Fans, sonst vermutlich nicht mal zu Gesicht bekommen würde.
Wer absolut keine Lust hat, sich online zu präsentieren, sollte es lieber ganz lassen. Von “offiziellen” Websites im Netz erwartet man, dass sie einen direkten Bezug zum Künstler haben. Nichts ist uninteressanter als eine Website, die von einem “Fan” im Namen des Künstlers gemanagt wird. Es muss zumindest eindeutig hervorgehen, wer hinter der Site steckt; bei Angabe von Mailkontaktmöglichkeiten sollte klar hervorgehen, in wessen Mailbox die elektronische Post schließlich landet.

Nochmal MySpace
Um die Dimensionen dieses Tools begreiflich zu machen: Gegründet wurde MySpace im Jahre 2003. Bis zum Januar 2007 richteten sich 150 Millionen Menschen ein Account ein. Woche für Woche kommen rund 500.000 neue Mitglieder dazu. Natürlich gibt es auf MySpace Spinner, aber die Welt ist voller Spinner, warum also nicht auch MySpace.
Es gibt auch Abstruses. So findet man auf MySpace auch Jonathan Larson. Wer sich ein wenig mit Musicals auskennt, weiß, dass der “Rent”-Komponist seit Jahren tot ist. Auf seinem “Profile” gibt es unter anderem zwei Digitalanzeigen. Die eine ist ein Countdown, der bis zu seinem Todestag runterzählt, die andere zählt rauf zu seinem Geburtstag. In 17 Tagen wäre Jonathan Larson 47 Jahre alt geworden.
Auch hier bei MySpace gibt es das Problem, dass manche Accounts nicht von den Künstlern selbst gepflegt werden, sondern von “Fans” oder vom Management. Das ist lieb und nett, aber nicht Sinn der Sache. Wie auch immer, MySpace ist DAS Netzwerk für Sänger, Bands und ganz allgemein für Künstler. Vielleicht sieht man sich.

[Teil 2 von “Hilfe, ich bin bald Star und will ins Internetz” demnächst. In Teil 2 wird sich alles um Blogs drehen.]

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