Wenn man dieser Tage im Theater an der Wien das Gefühl hat mitten in einem prächtig ausgestatteten Film zu sitzen, wenn man die weihnachtliche Stimmung zwei Stunden lang so deutlich spürt, wie sonst vielleicht nicht mal am 24. Dezember oder das letzte Mal vor Jahren als kleines Kind, wenn alles überecht, aber vielleicht gerade deshalb so authentisch wirkt und Ohs und Ahs aus dem Publikum zu hören sind, weil sich gerade der Vorhang hebt und die gesamte Bühne von einem Riesenorchester besetzt ist, eingetaucht in fast schon magisch inszeniertes Licht - und wenn tatsächlich dann auch noch Theaterschnee auf die Bühne rieselt und Musicalstars eine große Show bieten -, dann sollte man das im Moment des Erlebens nicht groß hinterfragen, nicht drüber nachdenken, ob es nicht zu kitschig ist, sondern einfach die Stimmung genießen, sich fallen lassen.
Was man gerade erlebt, ist Musical Christmas, ein Adventkonzert des Ensembles des Theaters an der Wien und des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien unter der Musikalischen Leitung von Caspar Richter.
Caspar Richter setzt bei dieser Adventskonzertserie voll auf die Stärke des Elisabeth-Ensembles - ein geniales Team von Künstlern, die zu einer Einheit zusammengewachsen sind, die es woanders in dieser Form, so Richter, überhaupt nicht mehr gibt.
“Musical Christmas 2005″ ist eine opulente, gefühlvolle, zärtliche und auch lustige Show - Filmmusik, Musical, Klassik, Tanz, Ballett und Lesung zugleich, wohldosiert und mit echten Highlights, wie zum Beispiel Luzia Nistlers wunderbarer Interpretation der Freudiana-Hymne “Nie war das Glück so nah”, Jacqueline Brauns intensiver Version von Joni Mitchells Lebenslied “Both sides now” oder Andrà© Bauers “Believe”. Ramesh Nair als Choreograph sowie Murray Grant als Dance Captain bringen in diversen Tanzszenen Schwung in die weihnachtliche Inszenierung. Else Ludwig führt durch das Programm und berührt mit Lesungen.
Das Programm im Detail:
Winter Wonderland (Felix Bernard; 1934; Orchester der Vereinigten Bühnen Wien)
I Remember (Stephen Sondheim; 1966; Kerstin Ibald)
It’s beginning to look like Christmas (Meredith Wilson; 1951; Andrà© Bauer, Tina Schöltzke, Kathleen Bauer, Ruth Kraus)
I’ll be home for Christmas (James Kimball Gannon; 1943; Caroline Vasicek, Fritz Schmid)
Run, Rudolf, Run (Marvin Brodie/Johnny Marks; 1958; Jacqueline Braun, Rob Fowler, Sigrid Brandstetter, Claudia Kraxner, Melanie Gemeiner, Ruth Kraus, Martina Rumpf, Rita Sereinig)
Nie war das Glück so nah (Eric Woolfson/Lida Winiewicz/”Freudiana”; 1990; Luzia Nistler)
Die Heiligen Drei Königinnen (Alexander Wagendristel; 2004; Tina Schöltzke, Kathleen Bauer, Kerstin Ibald)
Who would imagine a King (Mervin Warren/Hallerin Hilton Hill; 1996; Caroline Vasicek)
Winter in New York (nach: “Fiddle Faddle” von Leroy Anderson; 1947; Tanzensemble)
Sleigh Ride (Leroy Anderson/Mitchell Parish; 1948; Jacqueline Braun)
Believe (Alan Silvestri/”The Polar Express”; Andrà© Bauer)
Xmas Rap (Hape Kerkeling; 1992; Luzia Nistler, Rob Fowler, Dennis Kozeluh, Murray Grant, àkos Tihanyi und Ensemble)
Winter Wonderland (Felix Bernard/Richard B. Smith; 1934; Rob Fowler, Dennis Kozeluh)
White Christmas (Irvin Berlin/”Holiday Inn”, 1942; Ensemble & Orchester der Vereinigten Bühnen Wien)
The Polar Express (Alan Silvestri/”The Polar Express”; 2004; Dennis Kozeluh und Ensemble)
When Christmas Comes to Town (Alan Silvestri/”The Polar Express”; 2004; Caroline Vasicek, Ruth Kraus und Ensemble)
Christmas Waltz (Jule Styne/Sammy Cahn; 1954; Kerstin Ibald mit Murray Grant & àkos Tihanyi)
O Holy night (Adolphe Adam/Chappeau de Roquemaure; 1840; Fritz Schmid, Andrà© Bauer)
Petersburger Schlittenfahrt (Trad./Polka schnell von Richard Eilenberg; Ensemble)
Both Sides Now (Joni Mitchell; 1968; Jacqueline Braun)
Somewhere in my memory (John Williams/”Home Alone I”; 1991; Ensemble & Orchester der Vereinigten Bühnen Wien)
Rondeau und Badinerie (J. S. Bach/Ouvertüre Nr. 2, h-moll, BWV 1067; 1717)
Medley (Vom Himmel hoch, da komm ich her/Oh, Du Fröhliche/Fröhliche Weihnacht überall/Es ist ein Ros entsprungen/Oh, Tannenbaum; Tina Schölzke, Luzia Nistler, Andrà© Bauer, Ensemble & Orchester der Vereinigten Bühnen Wien)
Pastorale (Secret Garden; 1996; Claudia Kraxner, àkos Tihanyi)
Abide with me (Trad.; Fritz Schmid & Ensemble)
Merry Christmas (John Williams/Leslie Bricusse; “Home Alone II”; 1992; Melanie Gemeiner, Rita Sereinig, Murray Grant, àkos Tihanyi, Ensemble & Orchester der Vereinigten Bühnen Wien)
Stille Nacht (Fr. X. Gruber; 1818; Soli, Ensemble & Orchester der Vereinigten Bühnen Wien)
Weihnachtsgeschichten (Else Ludwig)
Solisten:
Jacqueline Braun, Kerstin Ibald, Luzia Nistler, Caroline Vasicek, Andrà© Bauer, Rob Fowler, Dennis Kozeluh, Fritz Schmid
Moderation:
Else Ludwig
Das Ensemble:
Kathleen Bauer, Sigrid Brandstetter, Melanie Gemeiner, Ruth Kraus, Claudia Kraxner, Martina Rumpf, Tina Schöltzke, Rita Sereinig
Murray Grant, Noud Hell, Karsten Kammeier, Henrik Sehnert, Christoph Sommesguter, Lars Stockmann, Roman Straka, àkos Tihanyi
Bühne: Peter Bouchier, Martin Kindermann
Beleuchtung: Kurt Schöny, Gerhard Landauer
Ton: Alois Horak, Robert Macalik
Inspizienz: Cathrin Hauschildt, Gregory Fuller
Kostüme: Josef Sonnberger
Idee und Konzept: Caspar Richter, Michael Pinkerton, Wolfgang Hülbig
Musikalische Einstudierung: Caspar Richter und Walter Lochmann
Koordination: Elfriede Schrammel, Nadja Galil
Es spielt das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien
Organisiation: Dieter Hnatek
Musikalische Leitung: Caspar Richter
Staging und Choreographie: Ramesh Nair
Dance Captain: Murray Grant
Noch bis 10. Dezember ist die Adventshow im Theater an der Wien zu sehen. Danach trennt sich das Elisabeth-Ensemble und Wolferl zieht in das ehraltwürdige Haus ein. Ob es ein Wiedersehen bei “Musical Christmas 2006″ geben kann?
Hosannah & Freudiana im Winter Wonderland - nie war das Weihnachtsglück so nah wie bei “Musical Christmas 2005″
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