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Ingrid Michaelson: “Girls and Boys”

Ingrid Michaelson: Girls and Boys
Ingrid Michaelson soll ich mir anhören, hat man mir empfohlen. Girls and Boys sollte mir gefallen. Ich persönlich geh ja immer mit den geringsten Erwartungen an solche Empfehlungen heran. Vorteil: Enttäuscht zu werden, ist einigermaßen unwahrscheinlich, zumindest kann ich dann sagen: “Jo, nett.” Nicht anders bei Ingrid Michaelson. Hör ich halt mal rein. Nett. Gleich wieder weglegen? Naja, noch ein Track. Interessant. “The way I am”. Angenehme, relaxte Stimme - was für ein fröhlich stimmender Refrain. Ich hasse die Sonne, aber da geht ne Sonne auf, die mir gefallen könnte - eine relaxte, die nicht brennt und blendet, die man gerne anstarrt, in die man gerne versinkt, eine mit nem lachenden Mund und verträumten Augen. Da ist auch ein bisschen Melancholie, ich hörs genau, und noch mehr bei anderen Tracks. “Overboard” zum Beispiel. Der Song startet mit diesen Gitarren- & Pianoakkorden, die alle Melancholie instantmäßig in See stechen lassen. Michaelson tanzt am Heck dazu und lässt die Schaumkrönchen der Melancholie in den Himmel wachsen.
Michaelson findet man nicht bei Amazon, noch nicht. Aber sie hat eine nette Homepage, da kann man in ein paar Songs reinhören. CDBaby hat auch ihre erste Scheibe “slow the rain” im Angebot, auch da kann man ein bisschen reinhören.
Ein wenig klingt sie wie Norah Jones, Vanessa Carlton, dann wieder hört man was von Fiona Apple und Coldplay aufblitzen, auch ein bisschen Ben Jelen ist dabei, andererseits, wer kennt den hier schon. Was immer da ist: spannender, meistens überraschender Liedaufbau, ein interessanter Text und eine einprägsame Melodie. Stimmungsmäßig hat sie die uferlose Melancholie einer Joni Mitchell drauf. Dort, wo Norah Jones und Vanessa Carlton schon schön brav massenmarkttauglich produziert wurden, ist Ingrid indie geblieben, indie pop, folk, alternativ aufbereitet.
Kaufempfehlung? Ne, wozu? Diese CD mag nicht empfohlen werden. Es ist eine der CDs, die wie für einen selbst geschrieben scheint und auch von jedem selbst entdeckt werden muss.

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