In der neuen Ausgabe der Zeitschrift “Bühne”, einem Organ des Wiener Bühnenvereins, als dessen Präsident Thomas Drozda fungiert (Generaldirektor der VBW), kommentiert Staatsoperndirektor Ioan Holender Manfred Burgs Artikel “Globalisierte Opernwelt” (erschienen in der Ausgabe 10/2009 der “Bühne”). Das, was er zu sagen hat, gilt natürlich nicht nur für die Oper.
Das pure Einkaufen von anderenorts entstandenen Inszenierungen, das Vermeiden jeglichen Risikos, aber auch der kreativen Arbeit und der Auseinandersetzung mit dem Werk in Hinblick auf die szenarische Wiedergabe, gehört nicht nur in finanzieller Hinsicht zum Billigsten, was ein Operntheater machen kann. (…) Dass Opernhäuser und auch Festspiele eingekaufte und gemietete Inszenierungen schamlos als Premiere deklarieren, ist nicht nur Selbstverleugnung und Verachtung der eigenen künstlerischen Schaffenskapazitäten, sondern auch Täuschung des eigenen Publikums. [Bühne, 11/2009, S. 29]