Jason Robert Brown, 33, hat ein Problem. Seine Musicals (Songs for a New World, Parade, The Last Five Years) werden zwar mit einer gewissen Regelmäßigkeit mit Preisen überhäuft, er selbst wurde vom Philadelphia Inquirer als “one of Broadway’s smartest and most sophisticated songwriters since Stephen Sondheim” bezeichnet, aber was hat er davon, wenn ihm am Broadway kein Smashhit gelingen will. Nehmen wir als Beispiel “The Last Five Years”, ein Musical über die Sonnen- und Schattenseiten einer Ehe. Die Show feierte 2001 in Chicago ihre Uraufführung, kam 2002 an den Off-Broadway und wurde von “Time” zu einer der 10 besten Shows des Jahres 2001 gewählt. “The Last Five Years” gewann Drama Desk Awards in den Kategorien “Beste Musik” und “Beste Texte” - am Broadway selbst war damit nichts zu machen. Und obwohl das Stück bis Ende 2004 in nahezu 100 verschiedenen Inszenierungen in ganz Amerika gelaufen sein wird, scheint Jason Robert Brown doch nach wie vor der Aufstieg in den Olymp der “erfolgreichen” Broadway-Komponisten verwehrt. Brown macht, was er kann, um den endgültigen Durchbruch zu schaffen. Seine Lieder werden von Stars wie Audra McDonald und Renee Fleming interpretiert, er hat Lieder für Dutzende Shows geschrieben und arbeitet an Songs für seine Band “The Caucasian Rhythm Kings” - allein, kommerziell und finanziell sieht es nicht rosig aus. Brown: “I’m surprised I’ve been in it this long, seeing how little fun I’ve had working on the commercial end. I find Broadway a drag. There’s so much at stake financially that everyone gets interested in working toward the lowest common denominator.” Und so wundert es nicht, dass Brown Abstand von der Musical-Maschine Broadway sucht und mit seiner Frau eine Weile in Italien leben will.
In Deutschland derweil könnte sich auf dem Umweg über ein kleines Theater bei Stuttgart die Eroberung Europas durch die Musicalmagie Browns abzeichnen. Im Kelley Theatre fand vor ein paar Tagen die Europa-Premiere von “The Last Five Years” statt. Hoffentlich entdecken auch andere Theater Jason Robert Brown.
Jason Robert Brown: »One of Broadway’s smartest and most sophisticated songwriters since Stephen Sondheim«
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