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Marjan & Lukas: Was war vor »Luft und Liebe«?

Foto: Alexander Wulz

Leicht machen sie es einem nicht, Marjan Shaki und Lukas Perman, mit ihrer neuen selbstgewählten Musikrichtung. Die erste Single aus ihrer ersten gemeinsamen CD, »Luft und Liebe«, ist wohl am ehesten Schlager, die beiden Sänger nennen es »Popschlager« und präsentieren dieses Lied auch in Schlagershows wie dem Silbereisen-Vehikel, das gestern zu sehen war.

Man kann an die Entscheidung für diese neue Richtung von verschiedenen Seiten rangehen. In Zeiten, in denen Musicals, die von den großen Musicalproduzenten im deutschsprachigen Raum herausgebracht werden, zum Teil ohnedies nichts anderes als Schlagerabspielrevuen sind, macht es vielleicht unter einem kaufmännischen Gesichtspunkt Sinn, diese Richtung dann auch gleich direkt offensiv anzugehen. Nichts anderes macht Alexander Klaws derzeit mit seiner neuen CD, und schlechten Pop zu machen, ist wohl keine Kunst, wie Kevin Köhler mit seinem neuen Lied bewiesen hat – warum also nicht Schlager?

Interessant sind an »Luft und Liebe«, wenn das Lied von Shaki/Perman auch eigenständig getextet wurde, die Lyrics, zeigen sie doch vielleicht auch einen Grund auf, warum es eventuell notwendig war, mal ein Gebiet zu betreten, das es nicht erforderlich macht, jeden Tag dieselbe Rolle auf der Bühne spielen zu müssen, 300 Mal pro Jahr.

Hoffnungslos gefangen,
in einer kalten Glitzerwelt.
Bei meinen falschen Freunden,
war’s nur der schöne Schein, der zählt.

Mein Weg perfekt geplant,
alles kühl kalkuliert.
Doch was im Leben zählt,
das habe ich nicht kapiert.

(…)

Unbesiegbar stark,
meine Wahrheit schien perfekt.
Doch wer ich wirklich bin,
das habe ich gut versteckt.
(…)

Du und ich, und sonst nichts.

Links
- Marjan & Lukas: Offizielle Website
- Marjan & Lukas @ Facebook

1 Kommentar »

  Björn Pätzoldt wrote @ März 19th, 2012 at 00:32

Eine verschwiegene und darin tiefsinnige Kritik von Martin Bruny. Keine Meinungsvorgabe, kein Pro und Contra, sondern eine philosophisch anmutende, sich selbst zurückhaltende Anregung zum Nachdenken. Hört auf den Text: “Hoffnungslos gefangen… Du und ich, und sonst nichts”.

Ein Spiegelbild unserer selbst?

Auch leicht und locker daherkommende “Schlager” können intellektuell anspruchsvoll sein.

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