Am 23. November 2005 ging im Wiener Metropol ein Benefiz-Konzert der ganz besonderen Art über die Bühne: “Musical Mamis” - die Show zugunsten des Projekts Babydoll, einer Einrichtung des Krankenhauses Göttlicher Heiland.
“Babydoll” hilft angehenden Müttern und Vätern im Teenager-Alter, ihre Kinder mit Liebe und Verständnis auf die Welt zu bringen. Unbürokratisch, unentgeltlich, und im Bedarfsfall auch anonym. Seit dem Projektstart im Jahre 2003 kamen 135 Babydoll-Babies auf die Welt; über 3600 Jugendliche, meist Mädchen im Alter von 13 bis 20 Jahren, suchten Unterstützung und Hilfe in Beratungsgesprächen.
Durch den Abend führte gut gelaunt Musical-Franzl Dennis Kozeluh, und wenn man den Abend als gelungen werten möchte, was ich persönlich mache, dann hat die Moderation daran wesentlichen Anteil. Die charmant-ironischen Ansagen sorgten für gute Stimmung, bereiteten die Stimmung wohldosiert für den jeweils nächsten Act auf - und, was bei einem “Musical-Benefiz” auch wichtig ist, man hat gemerkt, dass endlich mal jemand moderiert, der für das Theater lebt, vom Fach ist und nicht aus der Volksmusikschublade rekrutiert wurde. Schlimm genug, wenn Musicalstars laufend bei Moik & Co aufkreuzen, um an den Quoten zu naschen.
Herausragend auch, um bei den Nicht-Mamis mal zu bleiben, zwei Tanz-Performances mit Todesengerl Murray Grant und Neo-Choreographie-Wunderwuzzi Ramesh Nair: Akt 1 startete mit einem blendend getanzten und gesungenen “All that Jazz”, im zweiten Teil
folgte ein atemberaubendes “I gotcha” (aus “Fosse”) mit Murray Grant, Rachel Colley und Ramesh Nair.
Einen Hauch glitzernden Broadway brachte Mary Illes ins Metropol, die für die erkrankte Kathleen Bauer einsprang und Jerome Kerns “All the things you are” interpretierte. Illes’ Performance sprengte die Kategorien dieses Abends. Keine Frage, wir erlebten an diesem Abend lauter wundervolle Talente, Mary Illes’ Stimme aber, ihre überirdisch stilvolle Performance schickte das Publikum in eine neue Dimension.
Grob gesagt lässt sich das restliche Programm in Lustiges und Musicalisches teilen. Für die Lacher sorgten Kathy Tanner (in dem Sketch “Aber!” von Mary Rogers und in der “Riverdance”-Parodie von Anne Weiner, gemeinsam mit Anne Weiner und Dennis Kozeluh), sowie Petra Kreuzer als weiblicher Heintje mit “Mama”.
Musicalisches boten:
Lisa Gray: Somewhere that’s green (”Little Shop of Horrors”)
Andrea Malek: Whistle down the wind (”Whistle down the wind”)
Kudra Owens: Home (The Wiz”)
Suzanne Carey: Anything can happen (Frank Wildhorn) und Conny Zenz: Ease on down the road (”The Wiz”)
Weiters zu hören:
Eva Maria Scholz: Baby-Toll-Performance (Eva Maria Scholz)
Vivianne Vogà©: Komm her (Konigswerq)
Die Audition/Let’s hear it for the Boys: Suzanne Carey (Deniece Wiliams)
Susanne Ten Harmsen: Bauchgefühle (Susanne Ten Harmsen)
Sabine Mayer (feat. Rob Fowler, Zoltan Sebastian): Schritt für Schritt
Ensemble: Greatest Love of All (Michael Masser)
“Musical Mamis” war für die Zuschauer Entertainment in Reinkultur, dem Projekt “Babydoll” brachte der Abend insgesamt eine Summe von 5740 Euro.