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Österreichisches Theatermuseum zeigt Ausstellung über die Geschichte des Bühnenlichts

Vom 23. Oktober 2008 bis 12. April 2009 läuft im Österreichischen Theatermuseum die Ausstellung “SCHEIN WERFEN Theater - Licht - Technik”, die die technische und künstlerische Geschichte des Bühnenlichts nachzeichnet, aber auch mit Hilfe zahlreicher Kooperationspartner die neuesten Entwicklungen vorstellt.

Den Griechen war das thà©atron (die “Schaustätte”) der Ort, wo sie in den Spiegel ihrer Geschichte blickten, wo Halbverborgenes und Vergessenes beleuchtet wurden und sorgsam Verstecktes ans Tageslicht gezerrt wurde, um dem Lachen preisgegeben zu werden. Bis heute ist das Theater eine Schaukunst geblieben, die den Fokus der Aufmerksamkeit lenkt. Sie bestimmt darüber, was ins Licht und was in den Schatten gestellt wird, was wie gesehen werden soll.

In der Antike spielte man bei natürlichem Licht Theater und nutzte das Schauspiel der Sonne mit ihren sich verändernden Farben und dem unterschiedlichen Lichteinfall. Fackeln und Öllampen setzte man symbolisch als Phänomen der Verbindung zwischen den Göttern und den Menschen ein. Bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert wurden Bühne und Zuschauerraum von Hunderten, manchmal Tausenden von Kerzen zugleich beleuchtet. Die Einführung des Gaslichtes ermöglichte sodann die Regelung von Hell und Dunkel und damit einen Wechsel von Lichtstimmungen und Farbübergängen. Die größte Veränderung wurde jedoch durch das elektrische Licht herbeigeführt, das in Verbindung mit den Errungenschaften der Psychologie und dem expressionistischen Kunstschaffen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert einen inneren Wandel des Theaters hervorrief. Das künstliche Licht dient nun nicht mehr nur dem reinen Sichtbarmachen, sondern kann so vielfältig eingesetzt werden mit seinen Farben, seiner Intensität und seinen Zielen, dass es zu einem Hauptgestaltungsmittel szenischer Kunst wurde, das den Zuschauer stärker zu manipulieren vermag als so manch anderes Mittel des Theaters.

Die Geschichte des Theaters ist auch eine Geschichte von Licht und Beleuchtung, von körperlosen Schatten und Schatten werfenden Körpern als Instrument der Interpretation einer mehr als 2000-jährigen Kulturgeschichte.

Österreichischen Theatermuseum
Lobkowitzplatz 2, Wien I
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

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