Home RSS Go RED Go BLACK

Performing Arts Studios Vienna: “The Next Generation”

Studentenshows an Musicalschulen werden unterschätzt. Generell. Das soll nicht heißen, dass diese Aufführungen nicht gut besucht sind, oft ist das Gegenteil der Fall und sie sind hoffnungslos ausverkauft. Gemessen an der Bedeutung, die diese Produktionen jedoch haben, werden sie dennoch unterschätzt. In Zeiten des Internet, wo Platz auf Websites ja nun wirklich nicht eine Frage der Kosten ist, wenn es um den einen oder anderen Artikel mehr geht, finden sich erstaunlich wenig Berichte im Netz über beispielsweise Abschluss-Shows von Musicalschulen. All die Online-Medien, die sich auch oder vor allem mit Musicals beschäftigen, würden sich doch anbieten, sollte man meinen. Ist es wirklich so reizvoll, nur über Big-Budget-Produktionen zu schreiben?
Warum sollte man auch über Studentenshows berichten? Nun, man hat die Chance, Talente zu erleben, bevor sie Karriere machen. Nicht, dass jedem Talent überhaupt eine Karriere vergönnt, nicht, dass der eine oder andere nicht ohnehin schon während seines Studiums längst von großen Bühnen engagiert worden ist, aber eine Performance im Rahmen des Studiums hat immer einen ganz eigenen Charme. Man sieht bei einem Abschlussjahrgang oft völlig unterschiedliche Levels und fragt sich ab und an, ob die Studenten, die ihre Abschluss-Show bringen, tatsächlich in ein und demselben Jahrgang sein können, aber so ist das eben. Vielleicht hatte mal jeder das Ziel, Musicalstar zu werden und entdeckt dann, dass er vielleicht doch besser nicht auf der Bühne, sondern im Theatermanagement (im weiteren Sinn) besser aufgehoben ist. Schaden wird ihm/ihr eine Ausbildung sicherlich auch dann nicht.
Wie auch immer, vom 30. April bis 2. Mai 2007 ging im Wiener Theater des Augenblicks die diesjährige Abschluss-Show der Performing Arts Studios Vienna über die Bühne. Im Gegensatz zu “1070 Wien”, der Produktion des Vorjahres, bei der es sich um ein eigens für diesen Zweck von Michael Schnack komponiertes Musical handelte, zeigten die neun Absolventen dieses Jahres eine Nummernrevue. Auf dem Programm (siehe unten) standen bekannte und ein paar weniger bekannte Songs aus “Fame”, “Elisabeth”, “The Scarlet Pimpernel” u. v. a.

Das Leading-Team der Produktion:

Gestaltung und Musikalische Leitung: Michael Schnack
Choreographien: Sabine Arthold & Ramesh Nair
Maske & Haare: headquarters
Kostümdesigns: Gabriele Tinodi
Bauten: Sandor Coti
Produktionsleitung: Eva Tatzber
Licht: Tommy Tatzber
Ton: Vienna Sound Vienna Light

Die Absolventen:
Caroline Ciglenec, Manuela Gager, Kerstin Löcker, Lydia Nassal, Alexander Moitzi, Lydia Nassall, Barbara Schmid, Nina Tatzber, Barbara Wanasek und Robert Weixler

Unterstützt wurden die Absolventen von Darstellern des 2. Jahrgangs:
Nicola Gravante, Daniela Lehner, Raphaela Pekovsek, Stefanie Riedelbauch, Gernot Romic, Isabel Trinkaus, Anna Weghuber und Melanie Maier

Alexander Moitzi & Nina Tatzber; Copyright: Bernhard Fritsch

Es hat immer schon Abschlussjahrgänge an den Performing Arts und anderen Musicalschulen gegeben, die durch das eine oder andere ganz besonders große Talent geprägt waren. Überragend im aktuellen Abschlussjahrgang der Performing Arts: Alexander Moitzi. Schon bei »Musical Christmas«, der Weihnachtsshow der Vereinigten Bühnen Wien im Dezember 2006, war er aufgrund seiner Präzision, Ausstrahlung und Grazie herausragend. Sein tänzerisches Talent konnte er auch im Abschlussprogramm “The Next Generation” voll ausspielen, beispielsweise in sehr schön choreographierten (Sabine Arthold) Szenen aus »The Lion King«. Zusammen mit seinen gesanglichen und schauspielerischen Fähigkeiten, die er beispielsweise bei »Suddenly Seymour« (»Little Shop of Horrors«) oder “Time Warp” (”The Rocky Horror Show”) zeigen konnte, bietet er ein künstlerisches Gesamtpackage, um das sich jede Bühne reißen müsste.

Manuela Gager; Copyright: Bernhard Fritsch

Wenn Moitzi als tänzerisch überragend hervorsticht, so trifft dasselbe auf dem Gebiet des Gesangs auf Manuela Gager zu. Ihr “Jemand wie du” aus “Jekyll & Hyde” war makellos schön und ausdrucksstark, auch «Your Daddy’s Son« aus »Ragtime« – wunderbar gesungen.
Das Programm der Performing Arts war eine bunte Mischung aus Musicalknallern aller Richtungen. Das meiste hat funktioniert, bei der einen oder anderen Nummer ging die Rechnung nicht ganz auf. Frank Wildhorn wird ja immer nachgesagt, er würde oft nur einfache Popmelodien schreiben. Mag sein, dass vieles davon Pop ist, einfach zu bringen muss es dennoch nicht sein. »Into the fire« aus »The Scarlet Pimpernel« braucht einfach mehr als vier Studenten und ein Playback. Robert Weixler als Percy war in dieser Szene nicht zu beneiden, auch seine drei Kollegen konnten ihm nicht helfen, der Szene jene Wucht zu verleihen, die sie braucht. »The Scarlet Pimpernel« scheint ein Knackpunkt dieser Produktion gewesen zu sein, denn auch Barbara Schmid war etwas, sagen wir einsam bei »Now when the rain falls« (»The Scarlet Pimpernel«), dafür viel besser bei »Maybe this time« (»Cabaret«).
Insgesamt war »The Next Generation« eine äußerst unterhaltende Show. Die Performing Arts haben, im Gegensatz zum Vorjahr, wieder verstärkt das tänzerische Element betont, was sich wohl auch aus dem Umstand ergibt, dass man mit Moitzi einen Mann in der Truppe hat, dem man das eine oder andere Tanzsolo einfach choreographieren musste, weil es sonst ewig schade gewesen wäre.

Barbara Wanasek; Copyright: Bernhard Fritsch

Neben Moitzi und Gager werden sicher auch andere Darsteller aus diesem Abschlussjahrgang ihren Weg machen, beispielsweise Barbara Wanasek, die ein kleines bisschen an Bette Midler erinnert hat in ihrer Shownummer »Blow, Gabriel Blow« (»Anything Goes«), oder auch Gernot Romic (Duettpartner von Caroline Ciglenec bei »Friendship« (»Anything Goes«)), aber das ist noch Zukunftsmusik, denn er hat als Student des 2. Jahrgangs seine Abschluss-Show noch vor sich.
Wer den weiteren Weg der Absolventen der Performing Arts verfolgen will, auf der Homepage der Musicalschule werden die Engagements regelmäßig upgedatet. Die nächste große Produktion ist »High School Musical« – zu sehen im Herbst in der Wiener Stadthalle.

»The Next Generation« – die Songs

Hard Work (»Fame”)

Staging: Schnack
Gesamtes Ensemble

Fame (»Fame”)
Choreographie: Arthold
Carmen: Tatzber / Ensemble: Lager, Gravante, Lehner, Pekovsek, Riedelbauch, Romic, Schmid, Trinkaus, Wanasek, Weghuber / Booth: Löcker, Maier, Moitzi, Nassall, Weixler

Dance: ten; Looks:three (»A Chorus Line”)
Staging: Nair
Val: Ciglenec

Into the fire (»The Scarlet Pimpernel”)
Choreographie: Nair
Percy: Weixler / Kämpfer: Gravante, Moitzi, Romic

Now when the rain falls (»The Scarlet Pimpernel”)
Staging: Schnack
Barbara Schmid

Wenn ich dein Spiegel wär’ (»Elisabeth”)

Staging: Schnack
Rudolf: Moitzi / Elisabeth: Löcker / Zofe: Nassall

Mayerling (»Elisabeth”)
Choreographie: Nair
Rudolf: Moitzi / Totentänzer: Ciglenec, Maier, Pekovsek, Schmid, Tatzber / DerTod: Gravante

Ich gehör’ nur mir (»Elisabeth”)

Elisabeth: Löcker

White boys (»Hair”)
Choreographie: Nair
Ciglenec, Maier, Nassall, Pekovsek, Schmid, Tatzber, Wanasek

Aquarius/Let the sunshine in (»Hair”)
Choreographie: Arthold
Gager / Ensemble: Gravante, Lehner, Löcker, Moitzi, Riedelbauch, Romic, Trinkaus, Weghuber, Weixler / Booth-Chor: Ciglenec, Maier, Pekovsek, Schmid, Tatzber, Wanasek

Zuhaus (»Die Schöne und das Biest”)
Staging: Schnack
Belle: Nassall

Circle of life (»The Lion King”)

Choreographie: Arthold / Staging: Schnack
Rafiki: Wanasek, gesamtes Ensemble, Tanz: Schmid, Moitzi

Shadowland (»The Lion King”)
Choreographie: Arthold
Ciglenec, Maier, Pekovsek, Schmid, Moitzi, Tatzber

Totale Finsternis (»Tanz der Vampire”)
Staging: Schnack
Sarah: Löcker, Krolock: Weixler / Booth: Gager, Gravante, Lehner, Nassall, Riedelbauch, Romic, Trinkaus, Wanasek, Weghuber

Tanz der Vampire (»Tanz der Vampire”)
Choreographie: Arthold
Gesangsensemble: Gager, Trinkaus, Weghuber, Gravante, Moitzi / Tanzensemble: Lehner, Maier, Nassall, Pekovsek, Riedelbauch, Schmid, Tatzber, Wanasek / Booth-Chor: Ciglenec, Löcker, Romic, Weixler

Stepping out with my baby
Choreographie: Nair
Nassall, Moitzi / Ensemble: Ciglenec , Lehner , Maier , Pekovsek , Riedelbauch , Schmid , Tatzber

Jemand wie du (»Jekyll & Hyde”)
Lucy: Gager

Friendship (»Anything goes”)
Staging: Nair
Reno: Ciglenec, Moonface: Romic

Blow, Gabriel, blow (»Anything goes”)
Choreographie: Nair
Reno: Wanasek, Ensemble: Gravante, Lehner, Trinkaus, Gager, Nassall, Romic, Riedelbauch, Weghuber / Booth-Chor: Löcker, Moitzi, Pekovsek, Schmid, Tatzber, Weixler

Suddenly Seymour (»Little Shop of Horrors”)
Choreographie: Nair, Staging: Schnack
Tatzber, Moitzi / Girls: Lehner, Trinkaus, Weghuber

Maybe this time (»Cabaret”)
Schmid

Your Daddy’s Son (»Ragtime”)

Staging: Eisenberg
Sarah: Gager

Over at the Frankenstein Place (»The Rocky Horror Show”)
Staging: Schnack
Brad: Romic, Janet: Schmid, Riff-Raff: Moitzi, Magenta: Tatzber, Columbia: Nassall

Time Warp (»The Rocky Horror Show”)

Choreographie: Arthold
Riff-Raff: Moitzi, Magenta: Tatzber, Erzähler: Weixler, Columbia: Nassall / Gesamtes Ensemble

Seasons of love (”Rent”)
Ensemble

»

Ihr Kommentar

Abonniere ohne zu kommentieren

HTML-Tags:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>