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Premiere in Cannes: “Les Chansons d’amour” - das neueste französische Filmmusical

Les Chansons d'amour2006 feierte “Shortbus” in Cannes seine Premiere, ein Film, der von Sex, Liebe und Musik am Beispiel einer kleinen Gruppe von New Yorkern handelt. 2007 ist “Les Chansons d’amour” (Love Songs) am Start - ein Film mit ähnlichen Themen, wenngleich sie etwas weniger freizügig am Beispiel einer Gruppe von jungen Leuten in Paris abgehandelt werden - dafür aber in der Form eines Filmmusicals. Am 18. Mai 2007 fand die Uraufführung in Cannes statt, am 23. Mai 2007 geht der Film in Frankreich und Belgien an den Start.
In Cannes wurde “Les Chansons d’amour” eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Eine Zusammenstellung der wichtigsten internationalen Kritiken bietet greencine.com. Der Kinotrailer ist auf YouTube abrufbar.

Worum geht es in “Les Chansons d’amour”? Die netzzeitung fasst die Handlung beispielsweise folgendermaßen zusammen:

Um große Gefühle geht es ebenfalls in «Les Chansons d’amour», einem Filmmusical von Christophe Honorà©. Allerdings war es mit der französischen Leichtigkeit schnell vorbei: Ludivine Sagnier («Swimming Pool»), Clotilde Hesme («Les amants rà©guliers») und Louis Garrel («Die Träumer») stecken in einer Dreierbeziehung, die so eng ist, dass sie allesamt in einem Bett schlafen. Als eine der Frauen stirbt, finden die Überlebenden sehr unterschiedliche Wege, um mit der Trauer fertig zu werden. «Ich wollte einen fröhlichen Film über ein trauriges Thema machen», sagt Regisseur Honorà© und zeigt das Kunststück, wie man jemanden, der raucht, auf beide Wangen küsst.

Der Stern meint:

Frühmorgens bemühte sich zunächst einmal der Franzose Christophe Honorà©, die versammelte Journalie mit seinem Singspiel “Les Chansons d’Amour” aus dem Halbschlaf zu locken. Experiment leider missglückt. Sein Liebesreigen um den egozentrischen Pariser Magazin-Redakteur Ismael, der sich es in einer Mà©nage-à -trois gut gehen lässt und dessen Leben aus den Fugen gerät, als seine Freundin Julie (Ludivine Sagnier) völlig überraschend stirbt, krankt wie die meisten Musicals am Grundproblem des Genres: Je länger die Protagonisten versuchen, ihre Emotionen via Gesang auszudrücken, umso ausgiebiger schalten die Zuschauer ab. Vor allem, wenn die Songs klingen, wie in einer französischen Samstagabend-Show.

Eine Abfuhr auch vom Spiegel:

Was für eine eitle, manierierte und höchstens mittelcharmante Fingerübung ist dagegen “Les Chansons d’Amour”, der Wettbewerbsbeitrag des bretonischen Franzosen Christophe Honorà©! Der 1970 geborene Filmemacher, der für den auch schon schwer gezuckerten Film “Inside Paris” voriges Jahr viel Kritikerlob bekam, huldigt mit seinem Melodram um den plötzlichen Tod des blonden jungen Mädchens Julie (Ludivine Sagnier) allerlei Heiligen des französischen Kinos. Der wichtigste ist Jacques Demy, denn wie Demy in Klassikern wie “Die Regenschirme von Cherbourg” lässt auch Honore seine Schauspieler immer wieder Schlager singen. Leider ist die Musik nicht besonders gut und oft schlimmer Kitsch. Auch die Story um den jungen Juden Ismael (sieht toll aus: Louis Garrel) und dessen amouröse Abenteuer vor und nach dem Tod der blonden Julie, die seine Freundin war, quietscht und geigt und säuselt (wie die Musik) an allen Enden - bis Ismael endlich mit einem Jungen ins Bett steigt: Beim Sex der beiden Buben zeigt Honore endlich die Leidenschaft und das Interesse, das der Film sonst vermissen lässt.

Les Chansons d’amour (Cannes, Presseunterlagen)

Leading-Team
Christophe HONORà‰ - Regie
Christophe HONORà‰ - Buch
Rà©my CHEVRIN - Kamera
Alex BEAUPAIN - Musik
Guillaume LE BRAZ - Sound
Paulo BRANCO - Produzent

Cast
Louis GARREL - Ismael
Ludivine SAGNIER - Julie
Chiara MASTROIANNI - Jeanne
Clotilde HESME - Alice
Grà©goire LEPRINCE-RINGUET - Erwann
Brigitte ROÜAN - La Mà¨re
Jean Marie WINLING - Le Pà¨re
Yannick RENIER - Gwendal

1 Kommentar »

  Steve wrote @ Mai 31st, 2007 at 17:46

Die Kritiken von deutschen Zeitungen sind überhaupt nicht nachvollziehbar. “Les Chansons d’amour” erinnert an die besten Momente der “Nouvelle Vague” (Demy, Godard, Eustache, etc.) und das mit einer Leichtigkeit und gleichzeitigen Tiefe, dass man nur den Hut ziehen kann- chapeau!

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