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profil/VBW: Die Brauner-Connection und die Intendanten-Juxwahl

In einem Artikel in der neuesten Ausgabe des Magazins »profil« (siehe –> hier) bringt Redakteurin Karin Cerny einige interessante Informationen zum Thema »Vereinigte Bühnen Wien« ans Tageslicht, so schildert sie etwa, wie, ihren Recherchen zufolge, die Wahl Kathrin Zechners zur Intendantin 2004 über die Verbindung SPÖ – Renate Brauner – Michael Häupl erfolgt sein soll. Und ebenfalls, wie sich ihr Abgang, der, so Cerny, »nicht freiwillig« erfolgte, abgespielt hat.
Details gibt es auch über die Bewerber für den Posten, für den Kathrin Zechner zuletzt ein Jahresgehalt von »250.000 Euro (exklusive Prämien)« bezogen hat. profil:

»Insider sagen dem heimischen Entertainer Alfons Haider aufgrund fehlender internationaler Kontakte wenig Chancen auf den Job nach. Auch Schauspielerin Marika Lichter, ebenfalls mit Renate Brauner befreundet, oder Musicalstar Uwe Kröger, die sich beworben haben, werden nicht als Favoriten gehandelt. Unter den internationalen Bewerbungen sei, wie man hört, vor allem eine Alternative problematisch: jemand, der mit dem deutschen Unterhaltungsindustrie-Giganten Stage Entertainment eng verbunden wäre. Der Hamburger Konzern dominiert schon jetzt den deutschsprachigen Markt – ein verstärkter Einfluss auf Wien wäre für die Unabhängigkeit der VBW gefährlich.«

Aber es wäre nicht Wien, würde es sich bei dieser Wahl nicht ohnedies, zumindest theoretisch, um eine reine Juxwahl handeln, eine Wahl, die man halt ausschreiben muss, weil uns nix erspart bleibt, aber machen tun wir doch eh, was mir wolln, oder?

profil: Kulturstadtrat Mailath-Pokorny meinte jüngst in dem Wochenmagazin NEWS, dass der neue Musical-Chef nicht aus der Liste der Bewerber kommen müsste.
Drozda: Tatsächlich ist es formal richtig, dass wir uns auch für jemanden entscheiden könnten, der sich formal nicht beworben hat. Es wäre nur ein seltsamer Vorgang und würde alle desavouieren, die das Prozedere ernst genommen und seitenlange interessante Konzepte erarbeitet haben, wenn man jemand anderen suchen würde.

Viele Worte, dabei wäre doch die Antwort so einfach: »Nein, das wird definitiv nicht der Fall sein.« Oder?

Obwohl, der neue Intendant wird de facto ohnedies nicht viel mehr entscheiden können. Man hat ja Zeit. Drozda:

Ich gehe davon aus, dass im Februar eine Entscheidung fällt. Wir stehen zwar nicht unter Druck, weil wir intern so gut aufgestellt sind, dass wir einstweilen auch ohne Intendanz auskommen könnten. Nichtsdestotrotz gibt es eine Reihe von Entscheidungen, bei denen ich die neue Leitung einbinden möchte. Es soll ja nicht so sein, dass jemand kommt und vor vollendeten Tatsachen steht. Und die Programmierung der nächsten zwei, drei Jahre womöglich gar nicht mehr beeinflussen könnte.

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- profil: Tanz der Mormonen

6 Kommentare »

  paSAB wrote @ Januar 25th, 2012 at 19:17

gerade besetzungen in wien sind mehr als undurchsichtig um nicht zu sagen dreist. es steht außer frage, dass weder weck, noch klausnitzer oder zechner auch nur annähernd die in der aktuellen ausschreibung verlangten qualifikationen mitbrachten. so wird es wohl auch jetzt laufen.
ebenso ist kaum vorstellbar, dass der neue stadthallen-chef oder fr. spera als direktorin des jüdischen museums entsprechnde qualifikationen vorweisen konnten. beide ex-ORF ohne die allergeringste einschlägige erfahrung. die entscheidungen trifft hier auch ganz sicher nicht das feigenblatt wien-holding, sondern wohl fr. brauner nach kurzer rücksprache mit häupl, dem das ganze so wenig interessiert wie die wähler.

  x wrote @ Januar 25th, 2012 at 17:01

«Wir kommen einstweilen ohne Intendanz aus” Warum ? Weil Elisabeth sowieso schon feststeht, und man es bei einer Vorausplanung nicht eilig hat?

nein, weil drozda nicht mehr hergeben will, was er hat … vermutlich

  Klaus wrote @ Januar 24th, 2012 at 22:45

Die Ereignisse der VBW überhäufen sich. Opern-Intendant Geyer wird doch nicht Bregenzer Festspielintendant und dürfte somit den VBW länger erhalten bleiben.

http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2518316/

Statt bisher zwei habe er drei bis vier Opernproduktionen pro Saison herausbringen wollen und dabei statt im Zweijahresrhythmus jedes Jahr eine neue Seebühnenpremiere vorgesehen. Es sei ihm allerdings nicht bewusst gewesen, »dass die Seeproduktion praktisch das gesamte Budget für alle weiteren Produktionen verdienen muss

Wirtschaftliches Denken dürfte ihm wohl auch nicht im Theater an der Wien bewusst sein.

  Klaus wrote @ Januar 24th, 2012 at 20:28

Wundern würde mich gar nichts mehr:(

  Nina wrote @ Januar 24th, 2012 at 19:38

Ich würd lachen, wenn’s der Nico Pelinka würde. Der ist ja jetzt gerade wieder joblos…

  Klaus wrote @ Januar 24th, 2012 at 10:18

Den Profilartikel habe ich mir jetzt auch durchgelesen. Das die Wahl der Frau Zechner so ungefähr abgelaufen ist, könnte ich mir gut vorstellen.
“Wenn eine Kirche leer ist, kann ich sie wieder füllen.” Nur tun sollte man es auch (Producers, Rudolf, Frühlingserwachen).

Man sucht eine/n mit internationalen Kontakten. Wozu? Hat man die Emails der Produzenten verschmiessen? Oder wird verlangt, dass man die Visitenkarten von Harold Prince oder Joop van der Ende in der Tasche hat.
Hatte auch schon Peter Weck und Rudi Klausnitzer schon vor deren Intendanz internationale Beziehungen dieser Branche?

“Wir kommen einstweilen ohne Intendanz aus” Warum ? Weil Elisabeth sowieso schon feststeht, und man es bei einer Vorausplanung nicht eilig hat?

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