Home RSS Go RED Go BLACK

Schönfärberei & Unwissenheit, wie wunderbar

Es gehört schon einiges dazu, einen Werbetext als redaktionellen Beitrag zu verkaufen. Wenigstens aber eines sollte man in dem Fall machen, nämlich sich ein bißchen auskennen.

Die “Kleine Zeitung” ist wohl in Sachen “Ich war noch niemals in New York” als kleine Flächenbombardement-Einheit unterwegs, um alles bereits zu machen für den Start der Show im Wiener Raimund Theater im März 2010. Und natürlich glauben wir die Geschichte, dass ein deutsches Unternehmen “Ich war noch niemals in New York” absetzt, obwohl der Verkauf “ungebremst” ist. Na ganz bestimmt ist das so, wenn Johannes Mock-O’Hara das doch auf einer Pressekonferenz so sagt, auf der ganz bestimmt unverblümt nur und ausschließlich die Wahrheit gesprochen wird, na das wird dann auf jeden Fall so sein. Gerade und vor allem in Zeiten der Wirtschaftskrise wird das Stage Entertainment machen. Der Verkauf wird nach wie vor ungebremst anhalten. Oder würde, denn man setzt die Show ja ab, nein, man verschickt sie. Man schickt sie Freunden in Deutschland und man schickt sie Freunden in Wien, die zu wenig Fantasie und Gestaltungskraft zu haben scheinen, eigene Produktionen auf die Beine zu stellen.

Und wie wunderbar auch, dass sich der “Soundtrack zum Musical” … der was? Der “Soundtrack” zum Musical? Wird die Show etwa Abend für Abend im Theater auf eine Leinwand projiziert? Ich meine, dass diese Show kein Musical ist, sondern bestenfalls eine getarnte Revue, gegessen, aber Soundtrack? Oder meint die “Kleine Zeitung” “Cast CD”? Aber vielleicht ist man in Sachen Metaphern unterwegs und meint die Leinwand der Gefühle, auf die Abend für Abend - was auch immer. Na egal. Hauptsache Werbung. Wird sowas dann eigentlich bezahlt?

Hier gehts zum Artikel der “Kleinen Zeitung” –> “Udo-Jürgens-Musical legt in neuem Hafen an”

6 Kommentare »

  Martin Bruny wrote @ Januar 20th, 2010 at 14:24

Ich kenne ausschließlich Publikumszeitschriften, die, wenn sie über Cast-CDs schreiben, diese auch so bezeichnen.

Ob “das Ding” gut läuft, könnte man realistischwerweise nur anhand publizierter Daten feststellen. Würde es so fantastisch laufen, wäre es ja völliger Humbug, das Ding abzusezen. Wie andere Musicals, die viele Jahre da laufen, beweisen.

  Don wrote @ Januar 20th, 2010 at 14:18

Hm… Ich habe noch nie in einer Zeitung oder Publikumszeitschrift den Begriff “Cast-CD” gelesen. Klar, in Fachzeitschriften werden die so genannt - wir Musical-Liebhaber wissen ja auch, was damit gemeint ist. Aber doch nicht der Otto Normalverbraucher, der die Tageszeitung kauft. Okay, “Soundtrack” finde ich nun auch etwas skurril, man hätte einfach von einer “CD” sprechen sollen. Fertig.

Was sie Auslastung von IWNNINY angeht: In Hamburg läuft das Ding nach wie vor gut, wird nicht umsonst nach Stuttgart transferiert und die VBW hätten sicher auch kein Interesse an einer Show gehabt, die in Deutschland nur Miese gemacht hat. Vielmehr brauchen die VBW nach den ganzen finanziellen Flops wie “Rudolf” endlich wieder etwas Gewinnbringendes. Ich bin wahrlich KEIN Freund von IWNNINY, aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen.

  Anonymous wrote @ Januar 3rd, 2010 at 02:58

ja sehr wohl kleinlich sein!! ich bitte darum und das macht doch den kultur-channel aus!
und ja es heisst cast cd und es gibt sehr wohl einen unterschied!
der herr Özgül in Krawutzi- Kaputzi trifft den Nagel auf den Kopf
“Man muss sagen wie ist”
sehe ich auch so

  Michael Kaden wrote @ Januar 2nd, 2010 at 18:05

IWNNINY-bashing auf kultur-channel.at - i’m loving it! dieses musical hat wien echt nicht gebraucht, warum hat man nicht gleich WAKE UP! wieder entstaubt? bei manchen dingen darf man ruhig kleinlich sein.

  Martin Bruny wrote @ Januar 2nd, 2010 at 13:05

Ja, kann man, man könnte aber auch einfach zum Kaffee Kaffee sagen, zu einem Beuschel Beuschel und zu ner Cast CD einfach Cast CD.

Und auch “absetzen” ist eben ein Begriff. Niemand an einem Theater würde auf die Idee kommen, von “ersetzen” zu sprechen.

  Daniel wrote @ Januar 2nd, 2010 at 12:39

Man kann auch ziemlich kleinlich sein .. und eine Kritik größer werden lassen als das zu kritisierende Objekt.

Mache Menschen haben scheinbar Zeit und Muße dazu und können sich gar darüber streiten obs nun Soundtrack oder Cast-CD heißen soll oder muss ..

Von “Absetzen” ist im Text übrigens auch nix zu lesen gewesen .. es heißt dort “ersetzen” .. und gleichzeitig geht die Revue nach Stuttgart weiter ..

Ihr Kommentar

Abonniere ohne zu kommentieren

HTML-Tags:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>