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The Calling: “II” - vom KURIER verschmäht, vom Kultur-Channel geliebt

Woche für Woche lese ich mit Freude die Rubrik “CD-News” der Sonntagsausgabe der österreichischen Tageszeitung KURIER. Erst wenn ich mich selbst davon überzeugt habe, dass die eine oder andere CD, die mir gerade gut gefällt, von den Redakteuren dieses Blättchens verrissen wurde, gehts mir wieder gut. Diese Woche steht “The Calling” auf der Abschussliste des KURIER. Schon die Einstufung “Schlager-Rock” ist dermaßen daneben, dass man sich fragt, ob die Redakteure die besprochene CD überhaupt gehört haben. Selbstverständlich handelt es sich bei dieser CD um Pop-Rock, und zwar um einen der besten Sorte.
Schwamm drüber, was lesen wir weiter: “(…) Das Konventionelle ist der Musik geblieben, die Energie ist weg: Album Nummer zwei bietet primär dumm getextete Songs, die sich kaum einprägen”.
Kinder, Kinder … gerade von einprägsamen Melodien lebt diese CD, freilich, das gebe ich schon zu, muss man auch einen Sinn für Musik entwickelt haben - wenn man ausschließlich auf HipHop-Beats oder dumpfe Endzeitmetaller steht (selbstverständlich konnte in der dieswöchigen Ausgabe eine HipHop-Band die beste Kritik abräumen, wie so oft, Metallica können ja nicht jede Woche eine CD veröffentlichen), hat man dafür natürlich kein Gespür.
Die nächste Frage ist, was der Rezensent unter “Energie” versteht. Ich fürchte fast, sein Rezensionsexemplar enthält zum Bleistift Track 4, “Chasing the sun”, nicht, eine Nummer, die für mich persönlich das Zeug zum Sommerhit hat und refrainmäßig nur so vor Energie sprüht.
Was die Texte betrifft, so möchte ich mich damit nicht wirklich auseinander setzen; was der KURIER als “dumm getextet” empfindet, bezeichnen andere als “geniales Songwriting”.
Fazit: “The Calling” haben auf ihrer neuen CD eine Vielzahl an wunderbaren Soundlandschaften geschaffen, die sie auf hymnenartigen Refrains durchfliegen. Alex Bands Falsetto erinnert vor allem bei “Chasing the sun” an Bono Vox, insgesamt präsentiert er sich stimmlich auf der zweiten CD noch facettenreicher, und wenn man bedenkt, dass er erst Anfang 20 ist, kann man erahnen, wohin ihn seine Reise führen wird.

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