Home RSS Go RED Go BLACK

Thun: unerwartet schlechte Auslastung – Blame it on Struppeck?

Nun, das scheint schiefgegangen zu sein. Da packt man sich den Schweizer Paradeautor Dürrenmatt ins Kistchen, dazu an bekannten Musicalnamen, was man nur bekommen kann – und dann lautet die Bilanz (zur Halbzeit): 10 bis 15 Prozent weniger Auslastung beim »Besuch der alten Dame« als erwartet.

Von offizieller Seite kommend der Versuch einer Begründung:

Viele Leute scheinen eine fixe Meinung zum Schriftsteller zu haben und können sich die Umsetzung als Musical nicht vorstellen.

Kann man so sehen. Vielleicht hat aber auch einfach die Art und Weise, wie über die Show durch die Beteiligten selbst berichtet wurde, dem angestrebten Erfolg geschadet. Die alte Dame ist in der Musicalversion keine alte Dame mehr, weil das »aktueller« sei, musste man lesen beziehungsweise hören. Was genau wäre daran aktueller? Der Teeniestar, den man für die Rolle des jungen Alfred engagiert hatte, meinte vor laufender Kamera mitten in der Probenzeit, das dem Musical zugrundeliegende Stück nicht gelesen zu haben und zementierte damit das Klischee, dass Musical ohnedies nur etwas für Analphabeten sei. Was man von der Show selbst gesehen hat, war vulgäres Overacting, was man gehört hat, waren viele falsche Töne, schwammige Melodien, was man nicht fassen konnte, waren die unfassbar banalen Choreografien. Wenn man eine Show kaputtfeaturen wollte, das hat man damit ganz sicher geschafft. Dass man eine Liebesgeschichte eingebaut hat und gleichzeitig meinte, stücktreu geblieben zu sein – wie durchsichtig ist das alles? Klischee, Klischee, Klischee. Man darf auf die Reaktion in Wien gespannt sein.

Link
- Berner Zeitung: Thunerseespiele ziehen zwiespältige Zwischenbilanz

»

Ihr Kommentar

Abonniere ohne zu kommentieren

HTML-Tags:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>