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Viel Geld für qualitativ schlechte Musikfiles

DRM is killing music, and it's a rip off! Paro...Image via WikipediaWeil dieser Tage musicload.at, ein österreichischer Ableger eines internationalen Anbieters von Audio- und Videodownloads, online gegangen ist, dessen FAQS wieder einmal dominiert werden von Begriffen wie Rechte, Pflichten und Sicherheitsbestimmungen … Was ist da nur alles schiefgegangen? Früher ist man einfach in einen Plattenladen gekommen, hat sich gemütlich eine LP rausgekramt, konnte in ALLE Longplayer einhören, das war kein Problem, heute steht bei musicload.at zu lesen:

Die Funktion Vorhören/Vorschauen ist abhängig von der Vertragsgestaltung zwischen Musicload und dem jeweiligen Rechteinhaber (Label). Nicht alle Labels bieten diese Möglichkeit für ihr Repertoire an.

Meinen Longplayer konnte ich mir anhören so oft ich wollte, auf ne Cassette überspielen, im Auto hören, im Bus, wo immer. Heute sollte man besser einen Rechtsanwalt in seinem Bekanntenkreis haben, man könnte am Ende gegen eine Auflage verstoßen. Bei musicload.at liest sich das einleitend so:

Mit dem Kauf eines Titels bei Musicload erwerben Sie klar geregelte Nutzungsrechte. Sie haben das Recht, den Titel anzuhören, zu brennen und auf WMA/MP3-Player zu kopieren.
Die Nutzungsrechte werden Ihnen unter anderem in der jeweiligen Titelansicht Punkt für Punkt genau dargestellt. Auch im Music-Explorer werden die Nutzungsrechte angezeigt. Nach dem Kauf können Sie die Nutzungsrechte für jeden einzelnen Titel auch auf der Seite Meine Downloads einsehen.

Mich interessieren keine Nutzungsrechte, die ich Punkt für Punkt für jeden einzelnen Titel durchlesen muss. Mich interessieren keine Lizenzen, die “automatisch während des Downloads mit auf Ihren PC übertragen” werden.

Aber selbst wenn ich mich dafür entscheide, das alles zu akzeptieren, weil ich dieses File gar so dringend nun kaufen möchte … WAS bekomme ich eigentlich für mein Geld?

Zahlreiche Titel (Musik und Hörbücher) bieten wir Ihnen in zwei verschiedenen Download-Formaten zum Kauf an: WMA und MP3.
Musikvideos liegen im Dateiformat WMV vor.
Dateien im WMA- und WMV-Format ermöglichen das Digitale Rechte Management (DRM), bei dem Sie zur Musikdatei eine Lizenz erhalten. Diese Lizenz regelt Ihre Nutzungsrechte. Im Unterschied zu WMA- und WMV- Dateien sind MP3-Dateien nicht mit dem Digitalen Rechtemanagement (DRM) versehen.

* WMA-Dateien sind digitalisiert in 44,1 kHz Stereo bei 128 kbit/s.
* MP3-Dateien sind digitalisiert in 44,1 kHz Stereo bei 256 kbit/s variabler Bitrate.

Ja, es gibt User, die meinen, solche Schweinsohren zu haben, dass sie keinen Unterschied hören, ob ein File eine Bitrate von 128, 256 oder 320 hat. Das sind aber auch jene Zeitgenossen, die sich als IPod-Kids bezeichnen dürfen und die vermutlich ihre ganze Musiksammlung auf einem kleinen iPod unterbringen können. Für Musikliebhaber, die sich aus den Files eine CD zusammenstellen wollen und diese dann auf einer guten Stereoanlage hören wollen, empfehle ich den Direktvergleich: Eine CD mit dem betreffenden Titel mit 128, 256, mit akzeptablen 320 (natürlich CBR) und lossless. Ich wette, den Unterschied hört jeder.

In Wahrheit werden von den meisten Downloadanbietern völlig inakzeptable, qualitativ schlechte Rips von CDs angeboten. Dass dagegen nicht schon längst der Konsumentenschutzverein protestiert hat, ist verwunderlich. Als Mindeststandard müsste es eine Wahlmöglichkeit geben, die eine 320 kbit/s-Variante (natürlich CBR) enthält, und zwar zu jenem Preis, der heute für die qualitativ inakzeptablen 192 oder 256kbit/s (VBR) verlangt wird.

Zemanta Pixie

1 Kommentar »

[…] Viel Geld für qualitativ schlechte Musikfiles […]

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