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Volksoper, 26.2.2005: “The Sound of Music” - Premiere eines Musical-Dinos

Foto: Martin Bruny
Nun ist es doch mal in Wien gelandet, Richard Rodgers’ & Oscar Hammmersteins “The Sound of Music”, eines der populärsten Musicals in vielen Ländern der Welt, gänzlich unbekannt allerdings in jenem Land, in dem die Handlung der Show stattfindet: Österreich.

Foto: Martin Bruny
In satten Farben und opulentem Orchestersound, dirigiert vom legendären Erich Kunzel, kommt die Story der Familie Trapp recht lahm daher. Die Kinder sind lieb, die Lieder nett und doch, den Pepp, den die Verfilmung mit Julie Andrews hat, man vermisst ihn. Das mag zu einem Großteil an der Inszenierung liegen. Die Dialoge klingen reichlich hölzern, fast aufgesagt, am natürlichsten agieren noch die Kinder. Teddy Podgorski schreitet mal wieder in seiner Stammrolle als SS-Offizier polternd über die Bühne, Sandra Pires, eine der entzückendsten Sängerinnen mit einer wunderbaren Mikrophon-Stimmtechnik, wirkt auf der großen Bühne etwas verloren. Die Stimmen der Darsteller werden zwar offensichtlich elektronisch leicht verstärkt, doch das reicht nicht, gerade Sandra Pires entfaltet den Zauber ihrer Phrasierungskunst vor allem mit einem voll aufgedrehten Mikro. Ihr Genre ist diese Art von Musical nicht. Sie wirkt manchmal wie ein Fremdkörper in einem Sound klassisch ausgebildeter Stimmen, repräsentiert zum Beispiel durch Sulie Girardi, Mirjana Irosch, Sigrid MArtikke und Heidi Brunner.

Foto: Martin Bruny
“The Sound of Music” - vielleicht ist es ein Musical, das man nur lieben kann, wenn man nicht im Land der Handlung aufgewachsen ist. Vielleicht sehnt man sich hierzulande und heutzutage nach ganz anderen Dingen als der Idylle einer pseudo-intakten Familie und Moralvorstellungen, die manchen wie Geister aus dem vorvorigen Jahrhundert vorkommen müssen.

Foto: Martin Bruny

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