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Volksoper Wien: »Salut für Marcel Prawy« oder Warum es wichtig ist, dass man Marcel Prawy in Wien feiert

Am 29. Dezember wäre Marcel Prawy 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass werden in Wien Ausstellungen, Matineen, Konzerte und Hörfunksendungen zu seinem Gedenken gestaltet. Die Wienbibliothek zeigt beispielsweise seit 1. Dezember im Rathaus einen kleinen Teil seines Nachlasses (nähere Infos –> hier).

Der Sänger Jan Kiepura rettete Marcel Prawy das Leben, indem er ihn als Sekretär aus dem Nazideutschland mit nach Amerika nahm, wo er Leonard Bernstein kennenlernte, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. 1946 kam Prawy als amerikanischer Kulturoffizier nach Wien zurück, ging später als Dramaturg an die Wiener Volksoper und brachte das Musical nach Wien.

Prawys Output, was sein Wirken im Musicalgenre betrifft, würde Thomas Drozda vielleicht nicht beeindrucken. Anlässlich des »Bilanz«-Pressekonferenz meinte der Geschäftsführer der VBW, angesichts der rund »20 Produktionen«, die es in der Ära Zechner gab, in Bezug auf die Ära Peter Weck beispielsweise:

Prawys Output als Chefdramaturg der Volksoper Wien von 1955 bis 1972 mag vielleicht keine 20 Musicalproduktionen (neben seiner Arbeit im Bereich der Oper und Operette) umfasst haben, doch waren es nicht die versammelten Werke der Tiger Lillies, die er propagierte, und auch kein Pastiche-Furioso Marke Christian Kolonovits in 200 ähnlichen Aufgüssen, es waren auch keine Schlagerergüsse made in Hamburg, sondern Klassiker wie »Kiss me, Kate« (1956), »Wonderful Town« (1956), »Annie, Get Your Gun« (1957), »Porgy and Bess« (1965), »West Side Story« (1968), »Show Boat« (1971) oder »Karussell« (1972), die er in Wien auf die Bühne brachte, er legte Grundlagen, und um noch einmal auf oben erwähntes Zitat zurückzukommen, auch Peter Weck legte in seiner Zeit Grundlagen. Man könnte in diesem Zusammenhang auch mal Kreisky zitieren, doch wozu der Aufwand.

Die Volksoper Wien widmet Marcel Prawy am 29. Dezember 2011 die Veranstaltung “Salut für Marcel Prawy”. Johanna Arrouas, Stefan Cerny, Sigrid Hauser, Boris Pfeifer, Alexander Pinderak, Marco Di Sapia und Adrineh Simonian werden Ausschnitte unter anderem aus »Kiss me, Kate«, »West Side Story« und »Porgy and Bess« singen. Als Gast wird Julia Migenes erwartet, durch den Abend führt Christoph Wagner-Trenkwitz, der auch das Event gestaltet.

Salut für Marcel Prawy
29. Dezember 2011, 3. Januar 2012
Beginn: 19.00 Uhr
Spieldauer: 2 Stunden 30 Minuten, Pausen: 1
Nähere Infos –> hier.

1 Kommentar »

  Markus wrote @ Dezember 9th, 2011 at 23:36

Ich habe den Prawy sehr geliebt, sein Buch über die Oper verschlungen, so wie viele TV-Sendungen mit ihm, und ich besuche immer wieder mit Wehmut sein Grab auf dem Zentralfriedhof in Wien.
Er war wirklich ein toller Mann, von dem sich die heutigen Verantwortlichen manche Scheibe abschneiden könnten (und sollten).

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