“Es ist ein altes Thema”, könnte man fast sagen, und doch wird das Süppchen bei jeder sich bietenden Gelegenheit neu aufgekocht: Die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) bzw. alle Bühnen Wiens schlechthin, was noch jenseitiger ist, kontra egal welche Produktion auch immer. Und immer sind es die anderen, die besser, innovativer, spritziger blabla sind. Es ist müßig, Produkionen der VBW zu verteidigen, es gibt gute und schlechte, und ich meine mehr gute als schlechte.
Eine “Jesus Christ Superstar”-Kritik einer Produktion aus Amstetten jedoch mit einem Satz wie
“”Hosanna” sängen Wiener Bühnen, wären sie Heimstatt des Musicals “Jesus Christ Superstar”, das Kim Duddy zu neuem Leben erweckt hat. So aber hat Amstetten seit der Donnerstag-Premiere in der Eishalle einen Sommerhit.”
zu beginnen, ist absoluter Nonsens. Nicht nur, dass sich “Jesus Christ Superstar” als Long-Run-Produktion nicht mehr eignet, was weltweit schon dutzendfach bewiesen wurde, eine solche Aussage ignoriert auch völlig die Tatsache, dass die VBW vor wenigen Monaten eine konzertante Aufführung von “Jesus Christ Superstar” auf die Bühne des Wiener Ronachers gestellt haben und dafür ausschließlich erstklassige Kritiken absahnten.
Was anderes also als üble Stimmungsmache und Anbiederung an die musicalfeindliche Haltung mancher politischen Parteien Wiens und des STOP-Direktors sollte diese von Bernd Lichtenberger verfasste Aussage sein. Da interessiert mich dann der Rest der Lobhudelei des oberösterreichischen Regionalblatts schlicht und einfach gar nicht mehr. Armes Amtstetten, wenn es nur im Spiegel solcher “Kritiken” mediale Beachtung erfährt.