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Horrorszenario des Tages: Holenders “West Side Story”-Idee

Eine neue Tageszeitung ist in Österreich an den Start gegangen, “ÖSTERREICH!”, so der sinnige Name, herausgegeben von Wolfgang Fellner, der mit mehr als einem Dutzend Zeitungsgründungen seit Jahrzehnten erfolgreich im Business ist. Wie es halt so üblich ist, braucht eine neue Zeitung vor allem am Beginn schön täglich eine knackige Schlagzeile. Im Fall von “ÖSTERREICH” lautet die Schlagzeile des zweiten Erscheinungstages: “Oper plant Coup: Netrebko in Musical”. Wiens Staatsopern-Direktor Ioan Holender würde gerne, so “ÖSTERREICH”, für seine letzte Spielzeit Anna Netrebko und Rolando Villazon als Stars einer Produktion des Musicals “West Side Story” gewinnen.
Selten so gelacht, Herr Holender. Uns ist allen noch die unglückselige Einspielung dieses Musicals mit Josà© Carreras & Kiri Te Kanawa in Erinnerung, wo der Wohlklang der Stimmen an der Glaubwürdigkeit derselben zerbrach. Gerne wird über die “West Side Story” gesagt, sie sei ja “eigentlich” eine “amerikanische Oper”, ich sehe das nicht so. Ich würde gerne Musicalstimmen hören, wenn ich eine Produktion der “West Side Story” besuche, und ich würde gerne Darsteller sehen, die auch altersmäßig noch halbwegs mit den Rollenvorgaben im Einklang sind.
Nun, Herr Holender hat, wie jüngst, als er über die Vereinigten Bühnen Wien philosophierte und meinte “die Soße aus Musical und Oper funktioniere nicht”, wieder mal ein paar Leute amüsiert, das ist ja auch etwas. Vielleicht gibt es nach seiner Karriere als Operndirektor ein neues künstlerisches Zuhause für ihn im Simpl.

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