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Interessante Zeiten: Wie spät ist es? Trösten wir uns mit Nivea!

Foto: Andrea Martin

Wir leben in interessanten Zeiten – sogar, wenn man nur das Wiener Musical betrachtet – und auch, wenn man sich da auf die Vereinigten Bühnen Wien beschränkt. Das Verhalten Kathrin Zechners rund um die Berichte, ob sie nun zum ORF wechselt oder doch nicht, findet sich besonders gut durch folgenden kleinen Dialog charakterisiert:

Frage: Wie spät ist es?
Antwort: Die Zeit – was für ein faszinierendes Phänomen! Denken Sie nur mal darüber nach, wie wunderbar es ist, Zeit zu haben, und wie schön es ist, hier zu stehen, Zeit mit Ihnen zu verbringen, dass wir uns die Zeit nehmen, uns miteinander, Sie und ich, zu unterhalten …
Frage: Ich wollte eigentlich nur wissen, wie spät es ist. Also, bitte, können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?
Antwort: Man sollte nie die Zeit, die man hat, geringschätzen. Man ist privilegiert, wenn man über Zeit verfügt. Denken Sie nur an alle jene …
Frage: BITTE, wie spät ist es?
Antwort: … die tagtäglich einem gewaltigen Stress ausgesetzt sind. Nicht auszudenken, wie …

Keine konkreten Antworten auf Fragen zu geben, ist eine sehr hilfreiche Taktik. Und wenn dann aus bestimmten Plänen vielleicht doch nichts wird, kommt vielleicht ja doch die Antwort:

“Fünf Minütchen nach 12 Uhr zeigt die Uhr, das wollte ich Ihnen ja doch die gaaanze Zeit über damit sagen.”

Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass mit Beginn der Previews von “Sister Act” am Wiener Ronacher und der Wiederaufnahme der Fregatten-Show am Wiener Raimund Theater zwei Produktionen von Stage Entertainment in Wien laufen. Eine Entwicklung, die Kathrin Zechner aktiv gefördert hat – die VBW-Theater als Abspielstätte deutscher Produktionen, beginnend mit “We Will Rock You”. Der Innovationsgeist solcher Produktionen scheint sich auf das Label “Wiener Fassung” zu beschränken – auf ein Etikett, das manchmal so klein gestaltet wird, dass man es kaum ausmacht.

Gleichzeitig wird im MuseumsQuartier ein scheinbar persönliches Anliegen der Intendantin verwirklicht: eine Mixtur aus Sprechtheater, Stars aus der Welt des Sprechtheaters, gekrönt von einem Touch Skurrilität. Das kann man machen, ein Mal, oder zwei Mal, aber wenn es immer wieder dieselbe Masche ist, wird es langweilig. Dann hat es auch recht wenig mit der so propagierten Vielfalt zu tun. Warum Woyzeck? Warum nicht Sweeney Todd? Warum nicht Musical?

Freilich, Musicaldarsteller können für all den planerischen Wahnsinn ja nichts. Sie machen ihren Job so gut es eben geht und finden sogar in Fregatten-Shows manchmal Themen, die sie gesellschaftspolitisch interessant umgesetzt sehen in ihrer Produktion. Das steht ihnen frei. Man darf es aber auch bezweifeln.

Wie auch immer, Anfang September steppte beim Nivea-Familienfest in Wien der Bär. Die Crew von “Ich war noch niemals in New York” gab Lieder aus der Show mit Schlagern von Udo Jürgens zum Besten:

1. Andreas Lichtenberger: “Siebzehn Jahr, blondes Haar”
2. Andreas Lichtenberger, Ann Mandrella: “Immer wieder geht die Sonne auf”
3. Gianni Meurer, Andreas Bieber: “Ein ehrenwertes Haus”
4. Ann Mandrella: “Ich weiß, was ich will”
5. Julian Fritz: “Mit 66 Jahren”
6. Alle: “Ich war noch niemals in New York”

Andrea Martin war beim Familienfest dabei und hat die folgenden Fotos für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt.

Foto: Andrea Martin
Foto: Andrea Martin
Foto: Andrea Martin
Foto: Andrea Martin
Foto: Andrea Martin

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