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Musicalpromotion - da fehlt oft der Sinn …

Promotion. Promotion ist wichtig, man sollte sie nur sinnvoll angehen. Uwe Kröger beispielsweise bezeichnet, zitiert in der “Berliner Morgenpost”, seine Show “Absolut Uwe” als einen “Abend im Stil von Harald Juhnke oder Heidi Brühl”, und will mit seinen Auftritten zeigen, “dass hinter einem Musicaldarsteller eine Person steckt”. Außerdem fordert er für das Musical eine “zentrale Plattform” im TV, weil “heute geht nichts ohne Fernsehen. Da fehlt eine Sendung …”

Vielleicht hat ja wer verstanden, was uns Uwe Kröger sagen möchte, vielleicht sollte er sich auch einfach bessere Statements schreiben lassen. [Berliner Morgenpost: “Musicals werden in Deutschland zu wenig beachtet”]

Promotion machen auch die VBW derzeit mit viel finanziellem Aufwand. So ließ man etwa vom ORF die mediale Huldigung mit Namen “Erlebnis Österreich: Musikstadt Wien” produzieren (derzeit noch online –> hier, in der beispielsweise Komponist Sylvester Levay von seiner Wohnung in Schönbrunn mit Sicht auf die Gloriette aus wie weiland Kaiser Franz Josef dozieren durfte. Kathrin Zechner wiederum hat kein so schönes Zimmer mit Aussicht, doch auch sie durfte dozieren, beispielsweise darüber, dass die VBW von Stage Entertainment eine rührselige Nummernrevue eingekauft haben:

“Wir leben in einer Welt, wo der anschafft, der zahlt, und nicht der anschafft, der denkt. Und insofern muss man von unserer Seite her, die wir das Kreativpotential haben, schauen, dass wir in einem Deal mit Joop van den Ende gleichwertige Partner sind.”

Was soll uns das sagen? Wer ist jetzt beim Deal der Depp, und wer ist der, der denkt? Und wenn man schon so viel “Kreativpotential” hat, wieso denkt man dann nicht daran, es auch einzusetzen. Wo doch Frau Zechner auch meint:

“Die Vereinigten Bühnen Wien stehen dafür, dass sie die Klasiker von morgen schaffen. Das hat mit Geld zu tun, das hat mit Risiko zu tun, das hat aber auch mit Theaterleidenschaft und Theaterblut zu tun.”

Die Realität sieht leider derzeit so aus, dass das, was frühere Intendanten mit Theaterleidenschaft und Theaterblut geschaffen haben, nun mit möglichst wenig Risiko möglichst gewinnbringend vermarktet, zu Geld gemacht wird. Auch eine Möglichkeit, für eine Weile ein Theaterunternehmen zu führen.

4 Kommentare »

  Andreas wrote @ Oktober 26th, 2010 at 12:17

@ Elisabeth

Ja, stimmt zum Teil … aber Wake up und Barbarella liegen nun ja schon einige Jährchen zurück. Außerdem haben wir ja 2 Theater, wo man einen eben mit Long-Run Produktionen bespielen kann und beim 2. eben mal das eine oder andere ausprobieren könnte.

  Elisabeth wrote @ Oktober 26th, 2010 at 10:10

ich denke mit “Wake Up” und “Barbarella” haben die VBW durchaus genug Risikobereitschaft gezeigt, was sich daraus ergab ist dass uns diese Produktionen bis jetzt noch finanziell wie ein Klotz am Bein hängen. Ich will die Qualität dieser Stücke jetzt nicht zum Thema machen (das sieht jeder wie er mag) sondern lediglich die Tatsache dass es sehr wohl Initiatve und Mut zu Neuem gab. Wer kann es Frau Zechner also verübeln dass sie jetzt auf Nummer sicher geht und beide Häuse mit den derzeit laufenden Stücken zu nahezu 100% ausgelastet hat. Aber das ist ja offensichtlich auch wieder nicht recht. Würfe wie Elisabeth und TdV kann man halt in Wien nicht am laufenden Band produzieren…


Kommentar

Wake up (2002), Barbarella (2004), und wer ist “uns”?

  Klaus wrote @ Oktober 25th, 2010 at 15:19

Naja, die Zechner ist ein ORF-Ablaufmodell, welches in die VBW reingetragen worden ist.
Was in der Volksoper, Theater in der Josefstadt oder Volkstheater funktioniert ist, dass die Intentanten von der Branche kommen.

Die drei dozierenden bei dieser Doku, die mich vom Inhalt beindruckt haben, waren
Sylvester Levay, Michael Kunze und Peter Back-Vega.

  Andreas wrote @ Oktober 25th, 2010 at 08:10

Hier hat sich einmal mehr bestätigt: Fr. Zechner ist eine kalte, beinhart berechnende Person.

Kann man es ihr verübeln? Nein, natürlich nicht, jeder auf diesem Posten will die Kohle und den Posten lieber länger “haben”, auch wenn künstlerische Aspekte, Risikobereitschaft und ein unüblicher Weg auf der Strecke bleiben. Und das das Geschäft beinhart ist, wird wohl jedem klar sein.

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