In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? Die Bundesregierung möge beschließen, in der österreichischen Bundeshymne den Begriff “Vaterland” durch “Heimatland” zu ersetzen. So wird der Antrag natürlich nicht wortwörtlich lauten, der dazu führen wird, dass alle Worte, Begriffe, die auch nur einen Touch von “Sexismus” (Vaterland, Bruderchöre, Söhne) beim Rezipienten auslösen könnten, getilgt bzw. neutralisiert werden.
Um sich so etwas auszudenken, bedarf es zunächst mal einer Unterstellung. Man unterstellt, die Autorin der Bundeshymne, Paula von Preradovic, habe es einfach nicht besser gewusst … oder unterstellt man ihr, sie habe absichtlich diese “benachteiligenden” Formulierungen verwendet? Oder lässt man es einfach gut sein und unterstellt nichts. Ist es so, dass man zu der Auffassung gelangt, die zu verändernde Bundeshymne sei ein Produkt ihrer Zeit, nun aber seien [Gott sei Dank] andere [geschlechtsneutrale] Zeiten angebrochen … und selbst wenn, wohin führt uns das? Ist die Bundeshymne ein Gebrauchstext, ein Text wie die Verkehrsordnung oder die Anleitung zur Verfassung wissenschaftlicher Arbeiten, die man beliebig den sich wandelnden Zeiten anpassen kann, oder aber ist die Bundeshymne ein literarisches Kunstwerk, das zumindest einen Funken Respekt verdient hat.
Ist die Zeit für Hymnen nicht vielleicht auch schon vorbei, sollten wir nicht einfach am Kamm blasen oder betroffen bei jeder sich bietenden Gelegenheit schweigen?
Der neue Text der österreichischen Bundeshymne ist zumindest für mich inakzeptabel. Hände weg von der Literatur!
Die österreichische Bundesregierung, sie möge beschließen, sich um die wirklich drängenden Probleme dieses Landes zu kümmern, wie Arbeitslosigkeit und Armut!
Oh du mein geschlechtsneutrales Vaterland
»
Ihr Kommentar
HTML-Tags:
<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <code> <em> <i> <strike> <strong>