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Privatsubstitute - der Anfang vom Ende des guten Rufs der Wiener Philharmoniker?

Berichte von bösen Verrissen einiger Konzerte der Wiener Philharmoniker haben in den letzten Monaten die Runde gemacht. Man beschwerte sich über den unsauberen Klang des sonst so einzigartigen Klangkörpers, man zog sogar in Zweifel, das so weltberühmte Orchester tatsächlich live erlebt zu haben. Und, so unglaublich es klingt, die ärgsten Vermutungen sind wahr. Wer Eintrittskarten für Vorstellungen mit den Wiener Philharmonikern kauft, darf wahrlich nicht sicher sein, auch tatsächlich nur Wiener Philharmoniker zu hören. Ist es doch Sitte unter den hochgelobten und hochbezahlten Musikern geworden, sich Musikdoubles zu leisten, die sie im Orchestergraben vertreten, sogenannte Privatsubstitute, auch Ersatzinstrumentalisten genannt. Überspitzt formuliert geht das Ganze so vor sich: Hat ein Wiener Philharmoniker mal keinen Bock darauf, eine Vorstellung zu spielen, sagen wir mal, weil er mit einem lukrativen Auftritt mit einer anderen Orchesterformation wesentlich mehr verdient an einem Abend, ruft er einen, sagen wir mal Musikstudenten an, der für eine gewisse Summe, sagen wir mal 200 Euro pro Vorstellung, seinen Platz im Orchestergraben einnimmt.
Schön und gut, wenn das ein Mitglied des Orchesters macht, was aber, wenn mehrere auf die glorreiche Idee verfallen, nicht zu spielen, was, wenn das Orchester zunehmend aus sicher nicht unbegabten Studenten, aber eben nicht aus Mitgliedern eines weltberühmten Klangkörpers besteht. Nun, dann leidet eben der Ruf, dann sinkt die Reputation. Wir werden ja sehen, wie und ob Staatsoperndirektor Holender sicherstellen kann, daß im Haus am Ring wieder mehr auf sauberen Klang und Qualität Wert gelegt wird.

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