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Archiv - 2013

»Die neuen Kultursklaven«

Ein Schreiben, betitelt »Die neuen Kultursklaven«, macht derzeit an den österreichischen Theatern die Runde, 200 Unterschriften konnten die Organisatoren bereits sammeln. (Stand: 25. September 2013)

Die neuen Kultursklaven!
Österreich hat eine großartige und vielfältige Kulturlandschaft, in allen Bundesländern gibt es Kulturbetriebe die über die Grenzen Österreichs angesehen sind. Allen voran die großen Theaterbetriebe, aber auch viele kleine Bühnen und Veranstaltungsstätten, sehr viele davon wurden in den letzten 25 Jahren eröffnet. Mit dabei immer die amtierenden Kulturpolitiker oder sogar Landeshauptleute. Klar, die müssen dieses vielfältige Angebot ja subventionieren. Außerdem macht es sich ja ganz gut, wenn man sich als Politiker mit namhaften Künstlern ablichten lässt, soll fürs Image ja ganz gut sein.

Die Finanzierung dieses großen Angebots war bis vor einigen Jahren auch ganz gut abgesichert, ja es wurden sogar Kunstbetriebe, die durch Größenwahn einiger Intendanten tief in die Schulden rutschten, mit Millionenbeträgen entschuldet. Es war auch üblich, dass die jährlichen kollektivvertraglichen Erhöhungen durch die Subventionsgeber, Länder und Gemeinden abgegolten wurden. Dies ist allerdings schon ein Weilchen her.

Seit einigen Jahren, in denen die Staats- und Gemeindeschulden steigen, wird der Druck auf die einzelnen Kulturinstitutionen erhöht, indem Subventionen eingefroren oder sogar gekürzt werden. Lohnerhöhungen müssen die Häuser selbst erwirtschaften.

Dies hat zur Folge, dass die Direktionen den Druck an die Belegschaften weitergeben. Die meisten Kollektivverträge in der österreichischen Kultur- bzw. Theaterszene haben niedrige Grundgehälter. Um dennoch auf ein angemessenes Entgelt zu kommen, um auch eine Familie zu erhalten, ist man auf kollektivvertragliche Zulagen und Überstunden angewiesen. Besonders bei bühnentechnischen Abteilungen kommt dieses System stark zum Tragen. Dabei gibt es gerade in diesem Bereich die niedrigsten KV-Löhne Österreichs. Laut zweier Medienberichte liegen einige KV im Kulturbereich an zweit- bzw. drittletzter Stelle in Österreich. Die Kommentare einiger zynischer Direktoren lauten dann: »Ja eigentlich gehören die Gehälter doch an die letzte Stelle«, oder: »»Wenn man sich einen Urlaub am Neusiedler See leisten kann geht’s einem doch eh gut.«

Während einige Parteien gerade einen Mindestlohn von 1500 Euro fordern, werden in Kulturbetrieben Anfangsgehälter von 1318,– Euro Brutto bezahlt.

Und so wird einerseits Personal abgebaut, andererseits werden die Stücke so angelegt, dass die MitarbeiterInnen so wenig wie möglich von den Zulagen profitieren können. Eine der Zulagen bekommen Bühnenarbeiter, wenn sie für das Publikum sichtbar Umbauten tätigen. Neuerdings werden solche Umbauten öfters von den SchauspielernInnen selbst durchgeführt, und schon hat man wieder etwas eingespart. Gleichzeitig werden mit starkem Druck noch niedrigere und flexiblere Kollektivverträge gefordert, obwohl die Theaterkollektivverträge sowieso schon zu den flexibelsten gehören. Wo sonst ist ein zweimaliger Dienstantritt täglich möglich?

Die Forderung nach einer Jahresdurchrechnung ist an sich noch nicht schlimm, aber die Wünsche nach Dienstplänen, die ohne Vorankündigung und jederzeit änderbar sind, oder Kollektivverträge, die mit Öffnungsklauseln ausgedünnt werden sollen und Regelungen (All-In-Verträge), die mit jedem einzelnen Dienstnehmer vereinbart werden können – das geht zu weit. Und das Angebot für diese Flexibilisierung ist gleich null, nämlich keine Erhöhung der Grundgehälter, wie üblich. Im Gegenteil fordern Intendanten und Geschäftsführer noch niedrige Gehaltsschemen! Auch eine Verkürzung der Normalarbeitszeit, wie bei Durchrechnungen in anderen Branchen üblich, wird nicht angeboten.

Sind das die neuen KULTURSKLAVEN?

Leider wird dieses wirtschaftliche Denken hauptsächlich beim Personal (technisch) angewandt und nicht in der oft immens teuren Verwaltungsstruktur. Ob die Auslastungszahlen wegen mangelnder Qualität der Aufführungen zurückgehen, ist dabei anscheinend nicht so wichtig. Die Zahlen, die oft publiziert werden, sind nicht immer nachvollziehbar, wenn man einen Blick in den Zuschauerraum wirft, der oft halb leer ist. Um zu verhindern, dass Zuschauer in der Pause die Häuser verlassen, werden oft Stücke produziert, die kurz und ohne Pause sind. Um die Auslastungszahlen dennoch gut wirken zu lassen, werden Zuschauerränge gesperrt und jede Menge Karten zu Spottpreisen abgegeben (5 Euro usw.).
Bei der Besetzung der Stücke durch SchauspielerInnen kommt es auch sehr oft vor, dass diese für eine Vorstellung eingeflogen werden und danach wieder nach z. B. Deutschland zurückgeflogen werden. Einige Intendanten leisten sich auch, obwohl schon Schulden, Nebenbühnen und Prestigeobjekte. Es ist schon schlimm, wie subventionierte Betriebe und deren Geschäftsführer mit dem Personal umgehen, nur wegen der Selbstverwirklichung einiger Intendanten. Und die Kulturpolitiker schauen zu.
Natürlich kommt es auch vor, dass man in einem Kulturbetrieb sehr gut verdient, dies aber nur dann, wenn sich ein Intendant eine sehr große Produktion leistet. Da werden dann arbeitsrechtliche Mindeststandards missachtet. Da kann es schon vorkommen, dass man bis zu 100 Stunden die Woche arbeitet. Ohne freien Tag und ohne die täglichen Ruhezeiten einzuhalten. Danach wird einem vorgehalten, dass man zu viel verdient.

Auch wer in den Krankenstand geht, lebt sehr gefährlich. In letzter Zeit werden MitarbeiterInnen, die sich durch das lange und tägliche Tragen von bis zu 200 Kilo schweren Dekorationsteilen über die Jahre hinweg körperliche Schäden (meist an Wirbelsäule und Gelenken) zugezogen haben, skrupellos gekündigt! Dies hat zur Folge, dass sich die Theatersklaven nicht in den Krankenstand zu gehen trauen und sich somit ihre Beschwerden vergrößern. Oft werden Bühnenarbeiter auch zu Arbeiten herangezogen, die in keiner Weise mit ihrem Dienstvertrag zu vereinbaren sind.

In den Führungsebenen werden im Gegenzug Prämien für Dienstleistungen ausgeschüttet die für Normalsterbliche nicht nachvollziehbar sind, weil sie eigentlich die Aufgabe der Person sind.
Und dann gibt’s auch noch politisch motivierte Postenbesetzungen, wo man sich nur fragen kann, was hat diese Person in dieser Position verloren?

Die Wichtigkeit der Freiheit der Kultur wird hier nicht angezweifelt, sie endet nur dort, wo Menschen ausgenutzt werden, um diese zu ermöglichen.

Die österreichischen Kulturpolitiker (die ja meist auch Eigentümer sind) sollten sich endlich dazu äußern und entweder den Kulturbetrieben die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen oder den jeweiligen Kulturauftrag dementsprechend anpassen. Es kann auch sein, dass man plant, einige Veranstaltungsstätten zu schließen, aber dann sollen sie sich deklarieren. Nur bei Eröffnungen dabei zu sein, ist populistisch und feige.

Ebenso unerfüllt bleibt ein seit vielen Jahren und von allen Betriebsräten sämtlicher Theater Österreichs gefordertes Mitbestimmungsrecht in den Aufsichtsräten. Gerade in Zeiten, in denen der wirtschaftliche Druck auf ArbeitnehmerInnen ins Unerträgliche steigt. Oft werden die minimalsten arbeitsrechtlichen Gesetze, wie die gültigen Kollektivverträge, nicht eingehalten. Immer wieder wird versucht, MitarbeiterInnen in sittenwidrige Verträge zu drängen. Es ist für die Betriebsräte so wichtig, Mitbestimmungsrecht im Aufsichtsrat zu erlangen, so wie es auch in anderen privatwirtschaftlich geführten Betrieben üblich ist. Obwohl es einen einstimmigen Beschluss der Bundesarbeiterkammer und einen Beschluss eines Wiener Landesparteitages gibt, ist es bisher nicht gelungen, eine Streichung des Absatzes 6, des § 133 Arbeitsverfassungsgesetz zu erwirken. Im Absatz 6 des § 133 wird das Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte/Innen in Theaterbetrieben ausgeschlossen.

Sie werden sich jetzt denken, diese Zeilen stammen von einem frustrierten Mitarbeiter. Dem ist nicht so. Es ist ein Überblick über die derzeitige kulturelle Situation, die ihnen Betriebsräte/Innen und MitarbeiterInnen aus ganz Österreich bestätigen werden.

Dieses Schreiben ist eine Ergänzung zum Bericht des Standard vom 10. Septeber 2013 über die Situation der Kunstschaffenden unter dem Titel »Künstler nach wie vor in einer schwierigen sozialen Lage«.

Als Beilage die Unterschriften von Betriebsräten/Innen und Mitarbeiter/Innen

Unterschriften »Die neuen Kultursklaven«

»Romeo und Julia sind tot«: Nachwuchs-Theater-Wettbewerb im Theater Drachengasse/Bar & Co

Das Thema Liebe – seit tausenden von Jahren ein Dauerbrenner. Die scheinbar privateste Sache der Welt – immer schon gesellschaftlich definiert, politisch vereinnahmt. Und heute? Wie die Bilderflut aus Werbung, YouPorn und Co. bewältigen? Wie im Spannungsfeld zwischen romantischem Ideal und coolem Sex – beide oft unerreichbar – den eigenen Weg finden?

Das Theater Drachengasse/Bar & Co lädt junge Theatermacher ein, Konzepte für Kurzprojekte zum Thema »Romeo und Julia sind tot« einzureichen. Die drei spannendsten Projekte/Gruppen erhalten die Gelegenheit, drei Wochen im Theater Drachengasse/Bar & Co zu proben und anschließend ihre Arbeit in einer Spielserie von 16 Tagen zu präsentieren.

Die Gewinner des Wettbewerbs werden über Juryentscheid beziehungsweise Publikumsabstimmung ermittelt. Der Jurypreis beträgt 5000 Euro, zur Verfügung gestellt vom Kuratorium für Theater, Tanz und Performance der Stadt Wien für die weitere Ausarbeitung des Projektes. Die Drachengasse stellt Bar & Co samt Infrastruktur für die Aufführung zur Verfügung. Der Publikumspreis beträgt 1000 Euro.

Budget
5000 Euro pro realisiertem Projekt (beinhaltet Projektentwicklung und 16 Spieltage)
1000 Euro Prämie für den Gewinner des Publikumspreises
5000 Euro Prämie für den Gewinner des Jurypreises
Proberaum für 3 Wochen
Projektbegleitung: Katrin Schurich. Dramaturgische und organisatorische Betreuung: Beate
Platzgummer. Produktionsleitung: Johanna Franz. Technische Leitung: Gordana Crnko.
Bühne: 3,5 x 5 m, technische Grundausstattung vorhanden
Werbung, Marketing

Projektbeschreibung
Dauer: 20 Minuten. Keine Monologe.
Abgesehen vom allgemeinen Thema »Romeo und Julia sind tot« keine inhaltlichen Vorgaben.
Teilnehmer: Theaterkünstler in Ausbildung oder am Beginn ihrer Berufslaufbahn
Fokus auf Text, Schauspiel und Regie (minimale bühnentechnische Anforderungen)

Einreichdaten
Einreichfrist: 12. November 2013
Unterlagen:
Name und Kontakt der Gruppe
Projektbeschreibung (maximal 1 Seite)
Info über Mitwirkende (Name, Alter, Kurzbiografien inkl. Ausbildung)

Zu richten an: newcomer@drachengasse.at oder per Post an
Theater Drachengasse, 1010 Wien, Fleischmarkt 22, Kennwort: »Newcomer«

Link
Theater Drachengasse

Frank Wildhorns neue Show: »A Christmas Carol«

Am 20. November 2014 feiert »A Christmas Carol«, ein neues Musical von Frank Wildhorn (Musik), Jack Murphy (Texte, Buch) und Vincent Marini (Buch), am Flat Rock Playhouse in North Carolina, USA, Premiere. Grundlage ist der Klassiker von Charles Dickens.
Das aktuelle Programm des Theaters gibt es –> hier, weitere Links gibt es –> hier.

VBW canceln »Natürlich blond«: Kein Problem – das Alternativprogramm

Wer ein Ticket für die »Natürlich blond«-Vorstellung am 30. Oktober 2013 gekauft hat, wird heute folgende Mail von den VBW erhalten haben:

Sehr geehrter Herr XXX!
Sie haben für die Vorstellung von NATÜRLICH BLOND am 30.10.2013/19:30 Uhr Karten gekauft!
Die Auslastungen um das Wochenende Allerheiligen/Allerseelen liegen derzeit leider unter unseren Erwartungen, daher wird im Sinne unseres Publikums und unserer KünstlerInnen an diesem Tag keine Vorstellung von Natürlich Blond stattfinden.
Wir bedauern sehr, dass Sie von dieser Absage betroffen sind und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstehen!
Ich darf Sie nun bitten, sich an die Stelle zu wenden, wo Sie Ihre Eintrittskarten erworben haben. Die Kollegen von Wien Ticket (01/58885) sind informiert und gerne bereit, Ihre Karten umzubuchen bzw. mit Ihnen gemeinsam einen anderen Termin für einen Vorstellungsbesuch von NATÜRLICH BLOND zu finden! Auch für Fragen stehen Ihnen die Kollegen jederzeit gerne zur Verfügung!
Wir freuen uns, Sie an einem anderen Termin bei NATÜRLICH BLOND im Ronacher - noch bis 20. Dezember 2013 - begrüßen zu dürfen!
Mit bestem Dank für Ihr Verständnis!
Mit freundlichen Grüßen!
XXX
Sales Department

Wollen wir hoffen, dass alle Kartenkäufer per Mail oder postalisch erreicht werden können. Übrigens finden generell zwischen dem 12. Oktober und dem 3. November keine Vorstellungen von »Natürlich blond« statt.

Für all jene, die nun an jenem 30. Oktober in Wien stranden, weil Flug, Hotelzimmer etc. bereits reserviert und bezahlt sind (die VBW rühmen sich ja, eine Attraktion auch für Musicaltouristen zu sein), ein paar Alternativen. Am 30. Oktober zu sehen:

Kammerspiele der Josefstadt: »Catch Me If You Can – Das Musical«
von Terrence McNally (Buch) und Marc Shaiman (Musik). R: Sobotka Ch: Eichenberger B: Vogelweider D: Frank, S: Borkowski, Berger, Herrig, Seyfried, Habermann u. a.
Deutsche Musicalversion des Spielberg-Films (2002) mit Leonardo DiCaprio und Tom Hanks: die abenteuerliche Geschichte des 16-jährigen Hochstaplers Frank W. Abagnale, der in den 1960er Jahren vom FBI gejagt wurde. (TICKETS)

Theater Akzent: Andrea Eckert & Bela Koreny – »Tour-Retour«
(Buch und Regie: Bela Koreny)
Andrea Eckert singt sich zur Pianobegleitung von Bela Koreny von Schubert über Weill, Kozma, Gershwin und Legrand bis zu Aznavour – und wieder zurück. (TICKETS)

Metropol: Rosen in Tirol
Musical von Peter Hofbauer (sehr frei nach Carl Zeller), Musik von Johnny Bertl & Manfred Schweng, R: Hallwaxx, B: Vallant, S: Caroline Vasicek, Boris Pfeifer, Tania Golden, Stephan Paryla-Raky, Caroline Frank, Alfred Pfeifer, Claudia Rohnefeld, Patrick Lammer, Judith von Orelli und Susanna Hirschler
In einem Tiroler Nobelhotel gibt sich die Haute-Volà©e ihr jährliches
Stelldichein. Am meisten freut sich der medienbewusste Kaspar Hofer, der aus diesem Anlass seinen Freund und Finanzpartner Florian von Wertheimstein bei sich beherbergt, in dessen Ehe es wieder einmal kriselt. Kein Wunder, dass Florians Frau Marie Luise wieder einmal eingeschnappt ist, hat es ihr umtriebiger Göttergatte doch diesmal auf die Aushilfskellnerin Christl abgesehen. Er will sie sogar zur Rosenkönigin machen und erweckt damit die Eifersucht von Christls Verlobten Adam, der als Heilmasseur auch Marie Luise Wertheimstein zu seinen Kunden zählt. Und schon wird eine Art Liebes-Karussell in Gang gesetzt. (TICKETS)

ARTworkers – The Theatre Company

ARTworkers ist ein Kunst- und Kulturverein mit Sitz in Wien, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, neue Stücke zu entwickeln, diese innovativ auf die Bühne zu bringen und zugleich junge Musicaltalente zu fördern.

Gegründet wurde der Verein im Sommer 2012 von Regisseur und Autor Christian Böhm gemeinsam mit den Musicaldarstellerinnen Cordula Feuchtner und Julia Preglau. Seit der Gründung wurden bereits zahlreiche Stücke erfolgreich auf die Bühne gebracht, unter anderem die »Dolce Vita und Scandale«-Trilogie, »Graf Bobby und Mucki« und »Jesus Christ Superstar«. Weitere Produktionen sind in Planung.

Wer am Laufenden bleiben will, findet die Facebook-Site der ARTworkers –> hier.

Volksoper: Stephen Sondheim kommt nach Wien

Es ist der Wiener Volksoper gelungen, zur Premiere von »Sweeney Todd« Stephen Sondheim nach Wien zu holen. Wer also »im Beisein« des größten lebenden Musicalschöpfers die Premiere erleben möchte, könnte ja noch schnell ein Ticket kaufen.

Tickets für die Premiere am 14. September 2013 gibt es –> hier.

Theater Akzent: Borchert, Filipcic & Douwes – Der Herbst der Musicalkonzerte

In den kommenden Monaten ist das Wiener Theater Akzent Schauplatz einer Reihe von Musicalkonzerten.

Thomas Borchert »beflügelt«
Den Anfang macht am 26. September Thomas Borchert mit seinem Programm »Borchert beflügelt«, in dem er vor allem seine selbstkomponierten Songs, die sich stilistisch zwischen Chanson und Pop bewegen, interpretiert. (–> Tickets)

Carin Filipcic – »Telling Stories«
Am 25. November zeigt Carin Filipcic ihr erstes Soloprogramm: »Telling Stories«. Musicalsongs, Pop-Klassiker, Wienerlieder und Chansons – angekündigt ist ein kammermusikalisches Abenteuer: bekannte Melodien, neu interpretiert, Unerwartetes und Überraschendes. Als musikalischer Leiter und Pianist dabei: Herbert Pichler. Er hat die Songs des Abends für Geige, Bass, Klavier und Schlagzeug arrangiert. Special Guest: Rob Fowler. (–> Tickets)

Thomas Borchert – »besinnlich«
Am 9. Dezember sollte es Thomas Borchert gelingen, für Weihachtsstimmung zu sorgen. Er kommt mit einer Mischung aus traditionellen deutschen und österreichischen Weihnachtsliedern und bekannten Musicalhits ins Akzent – Weihnacht, Winter und Wehmut, und am Klavier: Marina Komissartchik. Special Guest: Felix Martin (-> Tickets)

Pia Douwes – »Ein Abend im Dezember«
Am 16. Dezember bietet Pia Douwes einen Soloabend in zwei Teilen. Im ersten Teil interpretiert sie Maury Yestons Liederzyklus »Dezemberlieder« in deutscher Sprache; nach der Pause stehen Songs aus Musicals wie »Cabaret«, »Cats«, »Chicago«, »Grease«, »Elisabeth«, »Die drei Musketiere«, »Les Misà©rables«, »Rebecca« und »Sunset Boulevard« auf dem Programm – und Weihnachtslieder. Begleitet wird Pia Douwes von Marina Komissartchik. Special Guest: Ethan Freeman. (–> Tickets)

Wien: Keine Cast-CD von »Love Never Dies«

VBW-Musikdirektor Koen Schoots beantwortete die Frage, ob es eine Cast-CD der Wiener (halb-)konzertanten Produktion von Andrew Lloyd Webbers Musical »Love Never Dies« geben wird, im Rahmen der Castpräsentation so:

Es ist nicht so, dass wir keine CD aufnehmen wollen. Die Lizenzgeber erlauben uns das schlicht und ergreifend nicht, weil sie ihre eigenen Produkte nicht als Konkurrenz ins Haus gestellt haben wollen. Das ist der einfache Grund. Wollen (würden wir) schon.

Save the date: 30. September – »A Tribute to Hans Salomon«

Oft ist es ja so, dass Veranstalter im Musicalbereich sich weigern, vor einem Musicalkonzert die Setlist zu veröffentlichen. Das hat die verschiedensten Gründe: mangelnde Planung, Zeitnot oder auch die Angst, dass die Liste der Lieder nicht besonders verkaufsfördernd sein könnte, dass man ohnedies nur das hören wird, was man schon so oft gehört hat. Promotion ist ja in dem Business manchmal alles, man nimmt, was man bekommen kann, um damit zu werben, und selbst wenn es ein bekannter Name ist, der bei einer konzertanten Aufführung gerade noch für eine Nebenrolle gecastet werden konnte.
Nun, bei dem Konzertereignis »A Tribute to Hans Salomon« müssen die Veranstalter keine Angst haben, ihr Programm ist geradezu sensationell. Und wenn jemand noch gezögert hat, dieses Event zu besuchen, dann wird vielleicht die Setlist den Ausschlag geben, das ist tatsächlich perfekte Promotion:

Informationen zu Tickets etc. auf der Website zum Event –> hier

»A Tribute To Hans Salomon – 80th Birthday Concert«

Montag, 30.9.2013 – 19:30h, Etablissement RONACHER
Es spielt das Orchester der VBW unter der musikalischen Leitung von Herbert Pichler

TEIL 1

VBW-Big Band und Gäste

»Tuning Up/Groove Blues« (Toshiko Akiyoshi/Don Menza)

»Salute To Miles« (Hans Salomon)
Solisten: Andy Haderer, Trompete; Martin Fuss, Saxophon;
Aaron Wonesch, Klavier

»Sunflower Chant« (Peter Herbolzheimer)
Solist-Flügelhorn: Andy Haderer

Rezitation Peter Faerber aus der Salomon-Biographie
»Jazz, Frauen und wieder Jazz« (Autor: Horst Hausleitner)

»No Mo Blue« (Erich Kleinschuster)
Solist: Erich Kleinschuster – Posaune

»I’ve grown accustomed to her face« (Frederick Loewe)
in kleiner Besetzung: Erich Kleinschuster mit Solisten des Orchesters

»Autumn Leaves« (Joseph Kosma)
Solist: Richard Oesterreicher (Mundharmonika)

»The Shadow of your Smile« (Johnny Mandel)
Solist: Richard Oesterreicher (Mundharmonika)

»Wie a Glock’n« (Text: G. Bronner, Musik: H. Salomon)
Solistin: Marianne Mendt, Gastdirigent Richard Oesterreicher

Laudatio: Oswald Fuchs

»Splash«
DeWieners mit Hans Salomon (Tenorsax)

»Was die Zukunft bringt«
DeWieners mit VBW-Big Band (Arr.: Rens Nieuwland)

»Whirly Bird« (Neal Hefti)
Solist: Thomas Huber, Saxophon

TEIL 2

Großes VBW-Orchester und Gäste

Ouverture »How to Succeed in Business without Really Trying« (Frank Loesser)

»Danny Boy« (Frederic Weatherley – Arr.: Hans Salomon)
Solist: Toni Stricker

»All of me« (Gerald Marks & Seymour Simons, Arr.: Hans Salomon)
Solist: Toni Stricker

»Gold von Sternen« (Silvester Levay, Michael Kunze; Arr.: Herbert Pichler)
Solistin: Maya Hakvoort

»Memory« (Andrew Lloyd Webber, Arr.: Hans Salomon)
Solistin: Maya Hakvoort

»That’s Life« (Dean Kay & Kelly Gordon)
Solist: Viktor Gernot, Gastdirigent: Richard Oesterreicher

»Der letzte Walzer« (Les Reed, Barry Mason)
Solist: Viktor Gernot, Gastdirigent: Prof. Robert Opratko

»What A Wonderful World« (Bob Thiele & George David Weiss)
Solistin: Marianne Mendt

»In einem kleinen Cafe in Hernals« (Hermann Leopoldi)
Solist: Michael Heltau, kleine Formation unter der Ltg. Tscho Theissing,
Akkordeon: Maria Reiter, Klavier: Othmar Binder

»Madame« (Jacques Brel)
Solist: Michael Heltau, großes VBW-Orchester
Gastdirigent: Tscho Theissing

»Birdland« (Joe Zawinul, Arr.: Rens Nieuwland)

2015: 50 Jahre Orchester der Vereinigten Bühnen Wien

Die Not. Die große Not, ein Event zu Marketingzwecken geradezu heraufzubeschwören, man kann sie verstehen. Nur sollte man sie auch als das verstehen, was sie ist, als Marketinggag, Geschichtsklitterung, nichts sonst. Musterbeispiel: »25 Jahre Orchester der VBW«, ein Motto, das 2012 ausgegeben wurde. Laut Diktion der derzeitigen VBW-Führung wurde das Orchester der VBW 1987 gegründet, man setzt also das Datum einer Firmengründung mit dem Datum der Gründung des Orchesters gleich. Wie lange könnte man die Wiener Philharmoniker zurückdatieren, wenn man ihr »Alter« nach der gegenwärtigen Bezeichnung definieren würde? Ganz sicher nicht bis ins Jahr 1842.

Lassen wir also den Unfug mit dem 25-jährigen Jubiläum, feiern wir lieber ein Orchesterjubiläum dann, wenn es tatsächlich stattfindet. Und das wird 2015 sein. Dann feiert nämlich das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien (heutige Bezeichnung) sein 50-jähriges Jubiläum. Die Geschichte des Orchesters lässt sich wie folgt grob skizzieren:

Das Orchester der städtischen Wiener Musicalbühne im Theater an der Wien wurde 1965 unter der Direktion von Rolf Kutschera gegründet. Viele Jahre hatte die Big Band »Orchester Johannes Fehring«, im Wiener Volksgarten vor bis zu 2500 Zuschauern gespielt, bis dieses Engagement eines Tages beendet wurde. Die Band wurde daraufhin in ihrer Gesamtheit, also auch inklusive deren »Austrian All Stars« (Hans Salomon, Rudi Hansen und Robert Opratko – dieser anfangs Musiker, bald danach auch Dirigent), in das neu gegründete (Musical­-)Orchester des Theaters an der Wien übernommen und in weiterer Folge durch renommierte Musiker wie etwa Toni Stricker als Konzertmeister ergänzt.

»Wie man was wird im Leben, ohne sich anzustrengen« (»How to Succeed in Business Without Really Trying«) von Frank Loesser, mit Theo Lingen und Harald Juhnke in den Hauptrollen, war der Titel der ersten städtischen Musicalproduktion unter Mitbeteiligung des Orchesters. Musicalproduktionen wie »Der Mann von La Mancha«, »Anatevka«, auch Operetten wie die »Lustige Witwe«, »Land des Lächelns«, zahlreiche Ballettabende im Theater an der Wien, Jazz & Tanzmusik und besonders Filmmusik (Orchesterleiter Johannes Fehring schrieb während seiner Karriere die Musik für mehr als 60 Filme) – das waren die wesentlichen Säulen der Erfolge des Orchesters, dem sich in Folge auch Musikerpersönlichkeiten wie der Klarinettist und Arrangeur Karl Kowarik, Erwin Böss, Robert Demmer oder der Jazzgeiger Paul Fields angeschlossen haben.

Neben seiner Tätigkeit im Orchestergraben des Wiener Musicaltheaters, hatte das Orchester des Theaters an der Wien ebenso einen exzellenten Ruf als erstklassiges Unterhaltungs- und Showorchester und fand bei zahlreichen LP-Einspielungen (vorrangig für Preiser Records, Ariola und Polydor, für Solisten wie Peter Alexander, Olive Moorefield, Marianne Mendt, Arik Brauer, Elfriede Ott oder Kurt Sowinetz), TV-Shows (u. a. mit Caterina Valente, Freddy Quinn) sowie Konzerttourneen (z. B. mit Peter Alexander und Udo Jürgens) Verwendung.

Das Orchester musizierte mit vielen renommierten Dirigenten. Abgesehen vom Doyen der Unterhaltungsmusik Johannes Fehring als musikalischer Direktor spielte das Orchester unter Rudolf Bibl und Robert Opratko, Herwig Gratzer oder Adrian Manz, dem langjährigen 1. Kapellmeister der Vereinigten Bühnen (bis 2010). Manz leitete auch die europäische Erstaufführung von Bernsteins »Candide« in der Wiener Stadthalle sowie das Gastspiel von »Cats« in Moskau. Die Produktionen »Chicago« sowie »Jesus Christ Superstar« standen unter der Leitung von Rolf Kühn (einem der renommiertesten deutschen Jazzmusiker und späteren Leiter der Benny-Goodman-Band, Solo-Klarinettist im Tommy-Dorsey-Orchester, musikalischer Leiter im Berliner Theater des Westens). Erfolgreiche Eigenproduktionen gab es bereits unter Intendant Rolf Kutschera: neben Udo Jürgens’ »Helden, Helden« auch »Das Glas Wasser« oder die »Gräfin vom Naschmarkt«.

Mit der Ära Kutschera endete 1983 auch die von Johannes Fehring als musikalischer Direktor und er verabschiedete sich im Juni 1983 mit einer glanzvollen Gala anlässlich 25 Jahre Wiener Stadthalle unter Mitwirkung von Stars wie Caterina Valente, Marianne Mendt, Udo Jürgens, Peter Alexander und Freddy Quinn.

Auf Rolf Kutschera folgte Peter Weck als Intendant des Theaters an der Wien, der mit seiner Eröffnungsproduktion, der deutschsprachigen Erstaufführung von Andrew Lloyd Webbers »Cats«, einen Hit landete. Seiner Uraufführung »Freudiana« (mit einer für heutige Musicals ungewöhnlichen Orchesterbesetzung von 38 Musikern) folgte unter der Regie von Harry Kupfer »Elisabeth« von Sylvester Levay und Michael Kunze. Peter Wecks Idee einer Musicalfassung von Roman Polanskys Erfolgsfilm »Tanz der Vampire« setzte sein Nachfolger Rudi Klausnitzer um.

Der Schweizer Andrà© Bauer wurde unter Intendant Peter Weck neuer Musikdirektor und das Musicalorchester der Stadt Wien erlebte einen Generationswechsel. Neue junge Talente wie Martin Fuss, Hannes Kottek, Karl »Bummi« Fian, Thomas Bartosch oder auch der Ausnahmetrompeter Andreas Haderer kamen hinzu. 1987, mit der Gründung der VBW, wurden das Theater an der Wien und zwei weitere Theater, das Raimund Theater und das Etablissement Ronacher, zu einem städtischen Theaterverband formiert. Während im Ronacher »Cats« lief, übernahm der neue musikalische Direktor Caspar Richter die Agenden. Von Peter Weck an die VBW berufen, formte er aus dem bestehenden Orchester und ausgewählten Musikern des seinerzeitigen Operettenorchesters des Raimund Theaters unter Hinzunahme neu engagierter Spezialisten aus den Bereichen Klassik, Pop und Jazz den Klangkörper, der ab nun »Orchester der Vereinigten Bühnen Wien« heißen sollte.

Das Orchester, das primär für den täglichen Einsatz in den drei Musicaltheatern Wiens vorgesehen war, bestand damals aus 130 Musikern. Im Zuge der zwischenzeitlichen »Privatisierung« des Ronachers und Führung als Gastspielhaus, wurde das Orchester auf etwa 90 Mitglieder reduziert, und besteht heute aus etwa 76 (großteils teilvertraglich) ständig beschäftigten Musikern, was einem Äquivalent von 55 Vollzeitstellen entspricht.

Dank Musikdirektor Caspar Richter beschränkte sich das Aufgabengebiet dieses erweiterten Klangkörpers aufgrund seiner hohen Qualifikation nicht, wie es heute praktisch der Fall ist, nur auf allabendliche Aufführungen von Musicals in den Theatern, sondern wurde mit Unterstützung der Intendanz, besonders unter Peter Weck, auf zahlreiche Konzerte und Festivalauftritte, sei es beim Wiener Klangbogen, den Europäischen Wochen Passau, dem Güssinger Kultursommer, der Jeunesse Musicale, dem Linzer Brucknerhaus oder dem Teatro Stabile del Friuli Venezia Giulia Rosetti in Triest bis zuletzt beim Donauinselfest erweitert.

Das 1801 erbaute Theater an der Wien war bis zur Gründung der VBW das »Stammhaus« des Orchesters. Es ist das Haus der Uraufführungen von Beethovens »Fidelio«, Johann Strauß’ »Fledermaus«, Franz Lehars »Lustige Witwe« aber auch das Theater, in dem moderne Rockmusicals wie »Elisabeth« und »Mozart!« (1992 und 1999) ihre Uraufführung hatten. Während das Theater an der Wien seit 2006 als »Das neue Opernhaus« (wie lange es noch als »neu bezeichnet wird, das steht in den Sternen«) genutzt wird, finden die Musicalaufführungen weiterhin im Raimund Theater und im Etablissement Ronacher statt.

In den 1990er Jahren profilierte sich das Orchester auch wieder im Jazz- und Big-Bandbereich. Peter Weck hatte Jazzdoyen Hans Salomon zum Jazzkonsulenten der VBW ernannt. Es fanden Konzerte mit Joe Zawinul, Toots Thielemans, Ray Charles, Dave Brubeck, Bill Russo und Mathias Rüegg, der unter Intendant Klausnitzer zwischenzeitlich auch kurz Musikdirektor war, statt. Seine Vielseitigkeit stellte der international renommierte Klangkörper auch bei Filmmusik-Interpretationen im Wiener Konzerthaus (»Safety Last«, »The Wind«) wie auch durch Mitwirkung bei Operetten wie Franz Lehars »Lustige Witwe«, Johann Strauß’ »Wiener Blut«, Ralph Benatzkys »Bezauberndes Fräulein!« wie auch bei modernen Kammeropern (Gottfried von Einems »Tulifant«) unter Beweis.

Bei zahlreichen Konzertauftritten in Wien und bei internationalen Festivals begleitete das Orchester in diesen Jahren Persönlichkeiten wie Thomas Hampson, Jerry Hadley, Dawn Upshaw, Katia & Marielle Labeque, Martha Eggerth, Victoria Loukianetz, Johan Botha, Julian Lloyd Webber, Bo Skovhus, Alexandru Badea, Renate Pitscheider und Barbara Daniels. Bei Musicalgalas trat das Orchester gemeinsam mit Steve Barton, Angelika Milster, Uwe Kröger, Pia Douwes, Thomas Borchert, Paul Kribbe, Maya Hakvoort, Nick Savarin, Alexander Goebel, Ethan Freeman u. v. a. m. auf, in einigen Fällen (wie etwa den Gastspielen im Rahmen des Innsbrucker Sommers) vom Opernexperten und Musicalliebhaber Marcel Prawy konzipiert und moderiert.

Das Orchester hat auch bei sehr vielen CD-Produktionen mitgewirkt und mit Persönlichkeiten wie Alan Parsons (»Freudiana«), Gandalf (»Symphonic Landscapes«), Hollywood-Komponist Harold Faltermeyer («Wake Up«), Dave Stewart (»Barbarella«), Sylvester Levay (»Elisabeth«, »Mozart!«, »Rebecca«), Jim Steinman und Mike Reed (»Tanz der Vampire«), VSOP-Produzent und Komponist Christian Kolonovits und Johnny Bertl zusammengearbeitet. Ende der 1980er Jahre kam es im Austrophon Studio des Wiener Konzerthauses zum direkten Zusammentreffen des Orchesters mit Andrew Lloyd Webber, als der Titelsong »Love Changes Everything« des Musicals »Aspects of Love« mit dem Orchester der Vereinigten Bühnen eingespielt wurde. Dirigent: Michael Reed, Solist: Westend-Star Michael Ball. Im Jubiläumsjahr des Theaters an der Wien (2001), wurde vom Orchester unter der Leitung Caspar Richters für das amerikanische Label Chesky Records die erste SACD (»From Broadway To Vienna – The Musical goes Symphonic«) eingespielt und erntete von der Fachpresse hymnische Rezensionen. Eine Vielzahl von Cast-Alben der Musicalproduktionen der Vereinigten Bühnen Wien für die Majors EMI, Universal Music, BMG Ariola und zuletzt vorrangig für Hitsquad Records, oftmalig Uraufführungen oder deutschsprachige Erstaufführungen, vielfach mit Gold, Platin, bzw. Doppelplatin ausgezeichnet, vervollständigen das Tätigkeitsfeld des Klangkörpers.

Weitere namhafte Dirigenten des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien waren unter anderem der Westend-Veteran Mike Dixon, der Broadway-Dirigent Todd Ellison, der Barockprofi Michael Hofstätter, der ehemalige Leiter des Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und Filmmusikkomponist, der Brite Carl Davis bzw. die heimischen Dirigenten Guido Mancusi, Wolfgang Hattinger, Martin Gellner (Beat4Feet), Dr. Peter Keuschnig, Mari Watanabe, Walter Lochmann, Kai Tietje, Carsten Paap und Michael Römer und vor allem Herbert Pichler (ORF/Dancing Stars), der mehrere Produktionen der VBW (»The Rocky Horror Show«, »Hair«, »Barbarella«, »Forbidden Musicals«) sowie zahlreiche Big Band Projekte als musikalischer Leiter betreute.

Nach den »Cats«-Gastspielen in Ostberlin (1987) und Moskau (1988) durfte das Orchester im Jahre 2000 in Peking vor tausenden begeisterten Zuhörern Werke der damals aktuellen Musicalliteratur – erstmalig in China überhaupt – konzertant zur Aufführung bringen. Im Jahr 2007 war das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien, vorerst zum letzten Mal, künstlerische Stütze einer Gesamttournee der VBW für ein Gastspiel der deutschsprachigen Version von Elisabeth in Osaka und Tokyo.

Seit 2010 ist der Niederländer Koen Schoots Musikdirektor bei den Vereinigten Bühnen. Die Anzahl der Konzerte des Orchesters wurde drastisch reduziert. Die traditionellen Weihnachtskonzerte wurden gestrichen, 2013 wurde das fast schon traditionelle Osterkonzert (»Jesus Christ Superstar«) gestrichen. Auftritte am Donauinselfest? Gestrichen. Auf dem Guthabenkonto stehen: das Konzert »Wildhorn und Friends« mit Linda Eder, Thomas Borchert und Pia Douwes, Benefizkonzerte für Haiti und die Schlagerrevue »Musik liegt in der Luft« unter Leitung des VBW-Dirigenten Kai Tietje mit Viktor Gernot und Sigrid Hauser.
2012 spielte das Orchester anlässlich der 25-Jahr-Feier der Vereinigten Bühnen (nicht des Orchesters) eine aus szenischer Sicht, nicht aus Sicht der Orchesterqualität, missglückte halbszenische (konzertante) (»balletteuse«) Aufführung von »Das Phantom der Oper«, im Herbst 2013 folgt »Love Never Dies« (deutschsprachig-halbszenische Erstaufführung in Kooperation mit Stage Entertainment) im Ronacher. CD-Aufnahmen wurden bzw. werden von diesen Produktionen nicht produziert.

(Die Quelle dieser von mir bearbeiteten Version der Geschichte des Orchesters ist zu finden auf www.hanssalomon.com, Autor: Andreas Winkler)

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