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Archiv - 2014

Frühjahr 2015: »100 Jahre Uwe und Pia«

Der Uwe-Kröger-Express soll zum 50. Geburtstag des Musicaldarstellers noch mal so richtig ins Dampfen kommen. Im September 2014 erscheint die von Claudio Honsal »aufgezeichnete« Autobiografie »Ich bin, was ich bin. Mein Leben«, am 4. Dezember 2014 geht in der Wiener Stadthalle das große Geburtstagskonzert über die Bühne, und wie in der Amalthea-Programmvorschau für den Herbst 2014 zu lesen ist, gehen Uwe Kröger und Pia Douwes 2015 auf Tour. 14 Termine sind fixiert. Titel des Programms: »Die Größten Musical-Hits Aller Zeiten. Die große Jubiläums-Tour zum 50. Geburtstag von Uwe Kröger & Pia Douwes«.

In Wien ist die Show am 25. März 2015 in der Stadthalle, Halle F, zu sehen, Begleitet werden Uwe Kröger und Pia Douwes von Mitgliedern des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien unter der Leitung von Herwig Gratzer und dem Vokalistenensemble »Gudrun«.

Konzertdaten
27.02.2015: Leipzig, Gewandhaus zu Leipzig
28.02.2015: München, Deutsches Theater
03.03.2015: Nürnberg, Meistersingerhalle
07.03.2015: Bremen, Musical Theater
08.03.2015: Hannover, Theater am Aegi
09.03.2015: Stuttgart, Palladium Theater
11.03.2015: Berlin, Friedrichstadt-Palast
13.03.2015: Frankfurt, Alte Oper
14.03.2015: Düsseldorf, Capitol Theater
17.03.2015: Essen, Colosseum Theater
20.03.2015: Mannheim, Rosengarten - Mozartsaal
22.03.2015: Niedernhausen, Rhein-Main-Theater
23.03.2015: Hamburg, Neue Flora
25.03.2015: Wien, Wiener Stadthalle – Halle F

Tickets (für Wien)
In allen oeticket-Center & Verkaufsstellen telefonisch unter 01/96096 und unter www.oeticket.com; in alle Filialen der Erste Bank und ausgewählten Sparkassen. Weiters unter www.erstebank.at sowie unter 05 0100–10111. Ermäßigung für Kunden der Erste Bank und Sparkassen! An den Kassen der Wiener Stadthalle oder telefonisch unter 01/79 999 79 und online unter www.stadthalle.com

Link
- Amalthea-Vorankündigung der Autobiografie von Uwe Kröger

Konservatorium Wien: »Die Landstreicher«

Foto von Doris Richter-Bieber
Ab Freitag, dem 23. Mai 2014, zeigt der Studiengang Musikalisches Unterhaltungstheater (2. und 3. Jahrgang) der Konservatorium Wien Privatuniversität Carl Michael Ziehrers Operette »Die Landstreicher« (Folgevorstellungen: 24., 26. und 27. Mai). Es ist dies Ziehrers erfolgreichste Operette. Sie feierte am 29. Juni 1899 im Sommertheater »Venedig in Wien« ihre Uraufführung. 1937 wurde das Stück unter der Regie von Carl Lamac nach einem Drehbuch von Geza von Cziffra verfilmt (in den Hauptrollen: Paul Hörbiger und Lucie Englisch).

Handlung
Das Landstreicherpärchen August und Berta Fliederbusch findet ein Diamantencollier. Der wertvolle Fund bietet die Möglichkeit, ein »besseres Leben« zu führen. Doch das wird ihnen von den neidvollen Mitmenschen nicht so leicht gemacht. Es entspinnt sich eine Verkleidungs- und Verwechslungskomödie, in der sich wieder einmal beweist: nur Kleider machen Leute. Durch spielerischen Witz und gesunden Menschenverstand gelingt es den beiden, provinziellen Geist und herrschaftliche Überheblichkeit an den Pranger zu stellen und immer wieder den Kopf aus der vermeintlichen Schlinge zu ziehen.

Aktuell wie eh und je ist diese Geschichte von 1899, amüsant und witzig obendrein. Die Operette wurde für die Inszenierung an der KONSuni sowohl textlich als auch musikalisch umgearbeitet und teilweise modernisiert.

»Kleider machen Leute«: Die Landstreicher — eine Verwechslungskomödie
Operette in einem Vorspiel und drei Akten von Carl Michael Ziehrer
Text von G. Bernas und G. M. Regej basierend auf Leopold Krenn und Carl Lindau

Regie: Frank Panhans
Musik: Là¡szlà³ Kövi
Choreografie: Christoph Riedl
Bühne: Vanessa Achilles-Broutin
Kostüme: Doris Richter-Bieber

Fr, 23. Mai 2014, 19.30 Uhr Premiere
Weitere Termine: Sa, 24., Mo, 26. und Di, 27. Mai 2014, jeweils 19.30 Uhr
KONS.theater, Konservatorium Wien Privatuniversität, Johannesgasse 4a, 1010 Wien
Karten (€ 15 / 9 ermäßigt) an der Kassa der KONSuni erhältlich unter 01/512 77 47–893290 und –> hier.

»Mitsuko« wieder in Wien

mitsuko.jpgNicht wie 2005 als Musical (von Frank Wildhorn), sondern als Ballett kommt die Geschichte des österreichischen Gesandten Heinrich Coudenhove, der sich 1893 bei seiner ersten Japanreise in das Mädchen Mitsuko verliebt, wieder nach Wien – in die Halle E des MuseumsQuartiers, getanzt von der Higaki Ballet Company.

Die Higaki Ballet Company wurde 1986 von Miyoko Higaki in Kyoto gegründet und verfolgt seit dieser Zeit das Ziel, westlichen Tanz mit Elementen der traditionellen japanischen Kultur zu verbinden. »Westliche« Ballette wie »Giselle« gehören genauso wie eigene Produktionen, die auf Werken klassischer japanischer Literatur beruhen, zum festen Repertoire des Esembles, das sich schon seit seiner Gründung für den internationalen Austausch einsetzt. So tanzten bereits Künstler des »Le Ballet de L’Opera National de Paris«, des Australischen Staatsballetts, der Komischen Oper Berlin und der Wiener Staatsoper in Kyoto, und das Ensemble gastierte zwei Mal in Neuseeland sowie seit 2005 regelmäßig in Europa.

Nähere Infos –> hier.

»Die sieben Todsünden«: Volkstheater & VBW

Gestern präsentierte Michael Schottenberg das Programm für seine letzte Saison am Wiener Volkstheater. Ein Stück, das zur Aufführung kommt: »Die sieben Todsünden« – die letzte Zusammenarbeit des Erfolgsduos Kurt Weill und Bertolt Brecht. Das Werk entstand im französischen Exil und wurde 1933 in Paris am Thà©à¢tre des Champs-Elysà©es uraufgeführt. Durch die Plattenaufnahme mit Lotte Lenya, die 1956 erschien, wurde das Stück einem großen Publikum bekannt.

Die sieben Todsünden
Spielstätte: Haupthaus
Ballett mit Gesang von Kurt Weill
Text von Bertolt Brecht
Fassung für tiefe Frauenstimme
bearbeitet von Wilhelm Brückner-Rüggeberg
eine Koproduktion mit den Vereinigten Bühnen Wien
Schottenberg/Turkovic/Navas
Premiere: 10. Oktober 2014

Regie: Michael Schottenberg
Musikalische Leitung: Milan Turkovic
Kostüme: Erika Navas
Dramaturgie: Doris Happl

Besetzung: Maria Bill u.a.
Am Klavier: Alexander Lutz
Es spielt das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien

Nähere Infos –> hier.

Theater in der Josefstadt: »Man darf nicht nur die unterstützen, die schlechte Zahlen bringen«

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Auf der Probebühne im Theater in der Josefstadt ging heute die Präsentation der Spielzeit 2014/15 des Theaters in der Josefstadt und der Kammerspiele der Josefstadt über die Bühne. Es wird in der kommenden Saison keine Musicalproduktion wie in den vergangenen Jahren geben – warum, darauf war nicht wirklich eine Antwort zu erhalten. Wie auch immer, es wird sehr wohl Musiktheater-Produktionen geben, siehe –> hier. Das Gesamtprogramm kann dem Spielzeitheft 2014/15 entnommen werden, das zum Download (PDF) bereitsteht –> hier. (Und im Stream – unten – nachgehört werden.)

Hier soll es kurz um die einleitenden Worte vom Stiftungsvorstand des Theaters in der Josefstadt, Günter Rhomberg, gehen (siehe auch den Mitschnitt der Pressekonferenz als Stream unten). Rhomberg fasste kurz die finanzielle Situation des Theaters zusammen: Das Theater in der Josefstadt kommt zusammen mit den Kammerspielen der Josefstadt auf eine Sitzplatzauslastung von 90 Prozent (Zeitraum: September 2013 bis Ende April 2014; Josefstadt: 86 Prozent; Kammerspiele 94 Prozent). Ha, werden nun einige sagen, andere Theater haben da noch bessere Auslastungen: 96 Prozent konnte man in den Medien lesen, und mehr, grade, dass nicht von 189 Prozent gesprochen wurde. Das mag vielleicht stimmen. Man wird aber von diesen Theaterunternehmen eine Zahl nie bekommen, und dabei handelt es sich um die sogenannte wirtschaftliche Auslastung, also um Angaben zum verkauften Kartenwert im Vergleich zur möglichen Höchsteinnahme. Der macht im Fall des Theaters in der Josefstadt 69,78 Prozent aus und im Fall der Kammerspiele der Josefstadt 78,25 Prozent, insgesamt also 75 Prozent. Wahnsinnig gerne würde ich dazu Angaben der Vereinigten Bühnen Wien haben. Werden wir sie je bekommen?

Kein anderes vergleichbares deutschsprachiges professionell geführtes Theater, so Rhomberg, kann so wie die Josefstadt 40 Prozent seines Budgets selbst einspielen, der Durchschnitt liegt bei den deutschsprachigen und Schweizer Bühnen bei 16 bis 25 Prozent. Das allerdings ist im Falle des Josefstadt und der geringen Subventionen, die sie erhält, eine unbedingte Notwendigkeit, um nicht in die Schuldenfalle zu geraten.

6,2 Millionen Euro brachte die Josefstadt für die Renovierungen der vergangenen Jahre (2006/2007) im Theater in der Josefstadt privat auf, mehr als Bund und Stadt beigetragen haben. Privat heißt, so Rhomberg: durch Sammeln, Betteln und Bitten.

Im Fall der Renovierung der Kammerspiele der Josefstadt war die Ausgangssituation noch extremer: 12 Millionen Euro betrug das Investitionsbudget, und es ging um nichts weniger als die Existenz der Kammerspiele. 100 Jahre nach der Eröffnung des Hauses war das Theater desolat, es war abzusehen, dass das Haus in wenigen Jahren geschlossen werden würde. 8 Millionen Euro wurden vom Theater in der Josefstadt aufgebracht, Bund und Land gaben je 1,8 Millionen Euro. Rhomberg: »Das ist eigentlich dann doch ein Glück gewesen, denn hätte der Bund, der als Letzter zugesagt hat, diese 1,8 Millionen nicht gebracht, wäre das ganze Gehäuse zusammengebrochen. Viele Großspender haben ihre Geldzusagen natürlich davon abhängig gemacht, ob die öffentliche Hand mitmacht oder nicht.«

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In den vergangenen Wochen haben Gespräche des Theaters mit Andreas Mailath-Pokorny, dem Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, sowie Josef Ostermayer, dem Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und öffentlichen Dienst, bezüglich zusätzlicher Mittel stattgefunden. Schließlich dürfe man doch nicht nur die unterstützen, die schlechte Zahlen bringen. Ergebnis: null. Standardsatz von Ostermayer, so Rhomberg: »Jetzt gibt’s nix.« Sollte es auch 2016 zu keiner Erhöhung des Budgets oder gar zu einer Kürzung kommen, dann würden, so Rhomberg, Strukturen brechen, professionelle Theaterstrukturen, die weltweit einzigartig sind.

Für Herbert Föttinger wäre jede weitere Steigerung der Auslastung der beiden Häuser fast schon gefährlich. Nicht immer müsse man Stücke zum Wohlgefallen des Publikums programmieren: »Nebst der beglückenden Seligmachung soll Theater ja auch etwas Verstörendes sein. Das ist bei einem Betrieb wie dem Theater in der Josefstadt nicht so einfach, denn eine Prämisse von 40 Prozent Einspielergebnis ist im deutschsprachigen Raum einzigartig, und auch im europäischen. Ich kenne nur noch zwei Theater, die mit einer derartigen Quote arbeiten müssen, das ist die Comà©die-Franà§aise (muss 37 Prozent einspielen) und das National Theatre (muss 35 Prozent einspielen), um das Gesamtbudget zu halten. Manchmal würde man radikaler Theater machen wollen, aber wir müssen mit den Gegebenheiten umgehen.«

Föttingers Baudrang ist noch nicht gestillt. Aus ökonomischen Gründen, so der Direktor, sei ein Vorhaben ganz wichtig: Am Beginn jeder Saison gebe es eine Premierendichte, die nach einer Probebühnendichte verlange. Die Josefstadt hat aber nur zwei davon, eine dritte muss immer angemietet werden, um 60.000 Euro pro Jahr. Föttingers Rechnung – ja, auch Theaterdirektoren können rechnen: In fünf Jahren kommt da eine Summe von 300.000 Euro zusammen, warum also nicht eine eigene dritte Probebühne errichten, und zwar im Dekorationsdepot des Hauses in Aspern (eine Minute von einer U-Bahnstation entfernt). Der Plan wird noch in diesem Sommer umgesetzt. In Aspern wird eine Probebühne errichtet, die genau den Erfordernissen der Josefstadt entspricht, inklusive Drehbühne. Baukosten: 250.000 Euro, die aus dem Investitionsbudget (150.000 Euro) und mittels Fundraising-Dinner (100.000 Euro) bestritten werden. Und wenn Föttinger ein paar Donatoren findet, dann wird das Investitionsbudget vielleicht doch nicht belastet. Föttinger: »Und daher brauchen wir keine öffentliche Hand, das machen wir einfach – so.«
Und noch ein Projekt steht am Plan: die Renovierung und Modernisierung der Dekorationswerkstätten 2015. Werden Werkstätten geschlossen oder in angrenzende Länder transferiert, bedeutet das eine Schwächung des Arbeitsmarktes. Dagegen setzt die Josefstadt ein deutliches Zeichen.

Eine letzte Neuerung: Ab der kommenden Saison gibt es für das Theater in der Josefstadt und die Kammerspiele einen Jahresspielplan, das macht es dem Publikum leichter, Wunschtermine zu finden. Die einzelnen Produktionen werden in kleinen Blöcken gespielt, aber natürlich bleibt die Josefstadt ein Repertoiretheater. Für Föttinger ist der Jahresspielplan zukunftsweisend – und selbstverständlich gibt es keine Schließtage. (Apropos Schließtage: Im Mai gibt es im Theater an der Wien laut Folder des Theaters an der Wien an lediglich zehn Tagen Aufführungen, im Juni an vier Tagen. Man sieht also, dass das ein wichtiges Thema ist.)

Theater Dortmund: »Roxy und ihr Wunderteam«

Das Theater Dortmund zeigt ab 29. November 2014 Paul Abrahams (Text: Alfred Grünwald, Hans Weigel) Fußball-Operette »Roxy und ihr Wunderteam«. Der Fußballschwank wurde am 25. März 1937 in Anwesenheit der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft im Theater an der Wien, als Parodie auf die Berliner NS-Olympiade von 1936, uraufgeführt. Auch in Budapest war das Stück 1937 zu sehen. »100 Aufführungen in Budapest! 100 Aufführungen in Wien!«, heißt es auf dem Textbuch zum Stück.

Handlung
Eine Fußballmannschaft versucht, sich im Trainingslager auf ihr nächstes Spiel vorzubereiten, ohne Sex und Drogen, nur dem Sport und dem Sieg verpflichtet. Da tauchen elf Damen vom Turnverein auf, der denselben Trainingsauftrag hat. Das wars dann mit den Idealen, ein wildes Liebesspiel beginnt. Der Titel der Show ist eine Anspielung auf das österreichische »Wunderteam«. Die Fußball-Nationalmannschaft war 1931/1932 sehr erfolgreich unterwegs. Einige Spieler des Teams standen in der ersten »Sport-Operette« auf der Bühne.

1938 wurde die Operette unter der Regie von Johann von Và¡sà¡ry verfilmt, basierend auf der im Theater an der Wien uraufgeführten Version. In den Hauptrollen: Rosy Barsony, Fritz Imhoff, Hans Holt, Oskar Dà©nes, Maria Horvath. Regie: Johann von Và¡sà¡ry; Drehbuch: Istvà¡n Bà©keffy, Adorjà¡n Stella. Der Film dreht sich um eine entführte Braut, die am Balaton ins Trainingslager des ungarischen Fußballteams gerät und sich in einen Spieler verliebt. Mit dabei ist auch Matthias Sindelar, der Kapitän des legendären österreichischen Wunderteams.

Theater Dortmund: »Roxy und ihr Wunderteam«
Musikalische Leitung: Philipp Armbruster
Inszenierung: Thomas Enzinger
Choreografie: Ramesh Nair
Premiere: 29. November 2014
Weitere Vorstellungen: 7., 13., 21., 27.12. und 31. Dezember 2014 (2x); 17., 29. Januar 2015, 7., 13., 18. und 27. Februar 2015 und 15. März 2015.

Link
- Theater Dortmund

Wiens neuestes Theater: »franzjosefskai21«

Nicht fürs Popcorn-Theater, für 2000, 3000 oder 4000 Zuschauer, ist Wiens neuestes Theater, das »franzjosefskai21«, angelegt, nein, 50 Plätze hat Alexander Waechters Bühne, die am 6. Mai 2014 eröffnet wird.

Bis 2006 wurde an dieser Adresse das 1970 von Herbert Lederer gegründete »Theater am Schwedenplatz« bespielt, eine Ein-Mann-Bühne, die nach 36 Jahren geschlossen wurde. Waechter hat in seine Bühne 50.000 Euro investiert. Er bekommt keine Subventionen.

Über seine Ambitionen meint Waechter:

Ich halte es mit Bertolt Brecht: »Besorgen Sie sich ein eigenes Theater, sonst spielt Sie keiner!«

Als Premiereninszenierung ist eine für die Bühne adaptierte Fassung von Franz Kafkas »Die Verwandlung« zu sehen. Bis Ende Mai steht die Produktion am Spielplan (Dienstag bis Samstag; Tickets um 20 Euro; Beginn: 20 Uhr). Die Folgeproduktionen: ein Stück über Oscar Wilde, Henrik Ibsens »Peer Gynt«, eine Produktion mit den Votivkirchen-Flüchtlingen und ein Abend mit Briefen, die Mitglieder des Bunds Deutscher Mädchen an Hitler geschrieben haben.

Link
- Website »franzjosefskai21«

Broadway: Jason Robert Brown. Immerhin

Immerhin wird es das »erfolgreichste« (an der Zahl der gespielten Vorstellungen gemessen) Musical sein, das Jason Robert Brown je am Broadway zur Aufführung gebracht hat, wenn am 18. Mai 2014 im Gerald Schoenfeld Theatre der letzte Vorhang für »The Bridges of Madison County« fällt. 135 gespielte Vorstellungen (eine Laufzeit von drei Monaten), damit ist die Show ein weiterer kommerzieller Flop des Komponisten. Einen Renner hatte er noch nie.

Warum die Show gefloppt ist? Didier C. Deutsch erklärt einige der Schwächen des Musicals in der aktuellen Ausgabe von »musicals« (April/Mai 2014, Seite 94 bis 96) sehr gut, die Reaktionen der New Yorker Presse waren gespalten. Das Fazit von Deutsch:

Insgesamt kann man … als ein Musical beschreiben, das am besten den Besuchern der Nachmittagsvorstellungen gefallen wird, die sonst gern ihre tägliche Portion Seifenoper im Fernsehen anschauen und sich nach einem sentimentalen Stück sehnen, das von einer intensiven, aber dem Untergang geweihten Liebesaffäre erzählt. Das neue Musical hat durchaus Charme, seine Musik mit ihren wunderbaren Melodien gehört zur schönsten, die wir seit langer Zeit hier gehört haben. Das Stück bietet ebenfalls fein schattierte Porträts, vor allem von Kelli O’Hara, die man andererseits als anbiedernd qualifizieren könnte. Die Summe der positiven Punkte aber reicht nicht aus, das neue Musical zu dem erhofften Riesenerfolg zu machen, der es eigentlich hätte werden müssen.

Die Jury der Tony-Awards scheint dies ähnlich gesehen zu haben. »The Bridges of Madison County« erhielt Nominierungen in den Kategorien:
01) »Best Original Score« (Jason Robert Brown: Music, Lyrics)
02) »Best Performance by an Actress in a Leading Role in a Musical« (Kelli O’Hara)
03) »Best Orchestrations« (Jason Robert Brown)
04) »Best Lighting Design of a Musical« (Donald Holder)
Keine Nominierung erfolgte gerade in der für den Vorverkauf so wichtigen Kategorie »Best Musical«. Da vergab die Jury vier Nominierungen und hatte die Möglichkeit, eine weitere Nominierung zu vergeben, entschied sich jedoch explizit dagegen und ließ den Platz lieber frei, als sie der Show von Jason Robert Brown zuzusprechen.

Gar nicht verstehen können »Fans« die Kritiker und auch die Tony-Jury. Sie posten dann etwa in Richtung Didier C. Deutsch Ausfälliges wie:

Dass die Kritiken aus New York von einem 76jährigen unter aller Sau (entschuldigung) ist ja irgendwie nichts neues mehr, aber…auch bei den beiden Beiträgen zu Gypsy im Red Rose und Schwestern im Geiste rollen sich die Fußnägel auf.

Damit disqualifizieren sich diese »Musicalinteressierten«. Man wird ihre Meinung nicht mehr ernst nehmen können.

Jason Robert Brown @ (Off-)Broadway

1) Songs For A New World (26.10.1995; WPA Theatre, Off-Broadway)
12 Vorstellungen

2) Long Day’s Journey Into Night (22.3.1998; Irish Repertory Theatre, Off-Broadway)
Incidental Music by Brown
49 Vorstellungen

3) Parade (17.12.1998, Vivian Beaumont Theatre, Broadway)
84 Vorstellungen

4) Fuddy Meers (2.11.1999, City Center Stage, Off-Broadway)
Incidental Music by Brown
166 Vorstellungen

5) The Waverly Gallery (22.3.2000, Promenade Theatre, Off-Broadway)
Incidental Music by Brown
70 Vorstellungen

6) Current Events 13.6.2000, City Center Stage II, Off-Broadway)
Incidental Music by Brown
40 Vorstellungen

7) The Last 5 Years (3.3.2002, Minetta Lane Theatre, Off Broadway)
73 Vorstellungen

8) Kimberley Akimbo (4.2.2003, City Center Stage I, Off-Broadway)
Incidental Music by Brown
72 Vorstellungen

9) Urban Cowboy (27.3.2003, Broadhurst Theatre, Broadway)
5 Songs
60 Vorstellungen

10) Last Dance (3.6.2003, City Center Stage I, Off-Broadway)
Incidental Music by Brown
40 Vorstellungen

11) 13 (5.10.2008, Bernard B. Jacobs Theatre, Broadway)
105 Vorstellungen

12) The Bridges of Madison County (20.2.2014, Gerald Schoenfeld Theatre)
135 Vorstellungen (inkl. der letzten geplanten Vorstellung am 18. Mai)

Burgtheater schmeißt 7 Hartmann- bzw. Raffalt-Produktionen aus dem Repertoire

1
Troja
Regie: Matthias Hartmann
zum letzten Mal am 14. Juni

2
Fool of Love
Leitung: Michael Schachermeier, Matthias Hartmann
zum letzen Mal am 17. Juni

3
Der gestiefelte Kater
Regie: Annette Raffalt (Matthias Hartmanns Schwester)
zum letzten Mal am 22. Juni

4
Ego Shooter – Michael Kohlhaas
Regie: Peter Raffalt
zum letzen Mal am 23. Juni

5
Schatten (Eurydike sagt)
Regie: Matthias Hartmann
zum letzen Mal am 24. Juni

6
Ich sehe was, was du nicht siehst - Don Quijote
Regie: Peter Raffalt
zum letzen Mal am 25. Juni

7
Mendy - Das Wusical
Regie: Peter Raffalt
zum letzen Mal am 26. Juni

Zum Spielplan der Burg im Juni geht es –> hier.

Wiener Gemeinderat: Dringliche Anfrage bezüglich VBW

Zu einer Dringlichen Anfrage, die VBW betreffend, ist es am Dienstag dieser Woche im Wiener Gemeinderat gekommen. Der Stadtrat für Kultur und Wissenschaft, Andreas Mailath-Pokorny, nahm zur Anfrage Stellung und berichtete unter anderem von 30 neuen Sponsoren, die die VBW gewinnen konnten. Interessant, da sollte man doch glatt eine Liste online stellen. Ich vermisse ja auch die genaue Auflistung der 100 Punkte, die die interimistische Leitung des Burgtheaters gefunden haben will, um künftig Einsparungen zu erzielen.
Isabella Leeb von der ÖVP bemerkte, dass die Dringliche auf einer DIN-A4-Seite beantwortet wurde. Das ist ebenfalls interessant. Warum stellt die ÖVP diese Beantwortung nicht online. Viele am Musicalgenre Interessierte würden das sicher gerne lesen.
Die APA-Aussendung zur Dringlichen Anfrage findet man –> hier.

PS: Bei der PK nächste Woche zu »Mary Poppins« interessiert es mit Sicherheit niemanden, ob einer der Darsteller irgendwann mal Wienerlieder gesungen hat. Ein paar Sätze zur Lage der Neuorientierung der VBW wären weit interessanter. Und mein Gott, es sind doch eh nur die handverlesenen Medien eingeladen. Also keine Bange.

PPS: Die Fragen kann man –> hier nachlesen.

PPPS: Was sagen denn die Grünen dazu?
Die Antwort: »GR Mag. Klaus Werner-Lobo (Grüne) betonte, dass es ein Bekenntnis zur fundamentalen Neuerung der Vereinigten Bühnen gebe. Zudem würden die Grünen die Diskussion über Transparenz bei Gehältern weiter im Auge behalten. Außerdem wolle er gemeinsam mit ExpertInnen unter anderem über ein Mehrspartenhaus oder das Theater an der Wien als selbstständiges Opernhaus nachdenken.« (LINK)

PPPPS: Nun wurden auch noch ein paar ausgewählte Musicalclub-Mitglieder zur »Mary Poppins«-PK eingeladen. Gratulation an das wie immer so hervorragend arbeitende Social-Media-Team der VBW.

PPPPPS: Man könnte es glatt für einen Aprilscherz halten. Es soll Überlegungen geben, das Raimund Theater in ein 1600 Plätze fassendes Theater umzubauen. (LINK)

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