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“Helden von morgen” - die neue Musik-Castingshow des ORF

hiero.jpgCastingshows sind im Trend, nach wie vor, keine Frage. Man kann Talentwettbewerbe dieser Art perfekt planen, das passiert meistens in England und in den USA bei Formaten wie “Pop Idol” oder “American Idol”, wo Künstler tatsächlich Karrieren aus ihrer Teilnahme an solchen Shows ziehen können.

Oder man macht es wie der ORF. Da scheitert man zuerst schon mal am Titel für eine neue Sendung dieser Art. Im Hause am Küniglberg hat man ein Konzept am Start mit der Bezeichnung “Helden von morgen”. Bitte? Helden? Das Wort “Held” gibt es heutzutage eigentlich nur mehr in Verwendung a) rückblickend auf die Helden der Geschichte, b) für all die liebgewonnenen Superhelden, angefangen von Spider- über Super- bis X-Men und c) abwertend im Dialekt als “Na ihr seids Helden”. Das Wort könnte vielleicht gerade noch in einem Text von Falco vorkommen, als sarkastische Bezeichnung für eine Loser-Generation, aber ernsthaft, HELDEN? Was soll der Gewinn einer solchen Show sein? Der Titel “Held”? Selten so gelacht. Bekommt man dann Superkräfte und darf die neuen U-Bahnlinien eröffnen? Wird man dann so glorios vom ORF unterstützt wie Oliver Wimmer es derzeit wird, der Gewinner der letzten im ORF gelaufenen Pop-Castingshow? Lange nichts von ihm gehört … zum Beispiel im Radio.

Als Mentoren scheinbar fix: Wolferl Ambros und Rainhard Fendrich. Bitte? Was sollen diese Austropopper der 80er Jahre unseren “Helden” des 21. Jahrhunderts beibringen? Wie man es schafft, NICHT mehr vom einzig relevanten Popsender des Landes, Ö3, gespielt zu werden? Was will uns der ORF damit sagen? Dass die beiden jetzt doch wieder gespielt werden (sollten) und man es sich überlegt hat, doch wieder auch österreichische Popmusik zu spielen, mit deutschsprachigen Texten, außer das ewig gleiche Lied von Herbert Grönemeyer im Wecker? Christina Stürmer, die Vera Russwurm des Austropops? Was will man uns damit sagen? Soll sie den Kandidaten beibringen, wie man mit Nonsens-Texten das Publikum zwei Jahre lang an der Nase herumführen kann und dann in der Versenkung verschwindet? Wie man als österreichische Popsängerin seine Sprachfärbung beinhart abschaben muss, damit man, keine Ahnung, wie ein nicht real existenter Deutscher mit Hybridsprachfärbung klingt, einfach dialektlos - stillos?

TV-Media textet in der jüngsten Ausgabe: “Casting-Start” kommende Woche. Na hoffentlich gibt es bis dahin eine kleine Website, damit unsere “Helden von morgen” rechtzeitig erfahren, wo man sich auf ein erstes Plauscherl mit Ambros, Stürmer und Fendrich treffen kann.

1 Kommentar »

[…] Über die (un)sinnige Titelfindung wurde an dieser Stelle schon mal referiert (siehe –> hier), und wie das bei einem so sinnigen Titel nun mal ist: Keiner weiß wohl, wie man ihn schreiben […]

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