In einem gemeinsamen Statement formulierten die frei produzierenden Wiener Musiktheatergruppen, seit August 2011 in der Plattform »Freies Musiktheater Wien« vereint, ihren Protest gegen das angekündigte Modell »Kammeroper Neu«. Die freie Szene wurde nicht in den Diskussionsprozess eingebunden.
Etwas pikant ein kleines Detail. Walter Kobera, ebenfalls Mitglied der Plattform, der seinen Deal mit den Vereinigten Bühnen Wien in der Tasche zu haben scheint als Vorstand eines neuen Vereins zur Gründung der »Kammeroper Neu«, hat als einziges Mitglied der Plattform nicht unterschrieben.
Klar ist somit, dass die Aussagen, die Kulturstadtrat Mailath-Pokorny in einem Interview mit dem KURIER traf, zumindest missverständlich waren oder wiedergegeben wurden (siehe auch –> hier). Ausschließlich ein Theater, nämlich die »Neue Oper Wien«, war in die Diskussionen rund um eine von außen gewünschte Neustrukturierung der Kammeroper involviert.
Das Statement:
Bei der in diesem Zusammenhang in den Medien kolportierten Meldung: »Walter Kobà©ra, Leiter der Neuen Oper Wien, als Repräsentant der freien Szene«, handelt es sich um einen Irrtum. Wir lehnen ein hierarchisches Modell mit einer versteckten Intendanz ab.
Das Freie Musiktheater Wien steht für Vielfalt und die Aufwertung freier Produktionen, sieht durchaus Bedarf an einem Koproduktionshaus, wünscht sich aber für die Zukunft des Musiktheaters in Wien transparente Entscheidungsfindungen mit substanzieller Beteiligung der freien Musiktheaterproduzenten Wiens.
Unterzeichnet von:
Musikwerkstatt Wien – Huw Rhys James / Anna-Maria Birnbauer
Mupath – Rupert Bergmann
Netzzeit – Michael und Nora Scheidl
Neues Wiener Musiktheater – Alexander Kukelka
Oper Unterwegs – Helga Utz
phace – Reinhard Fuchs
progetto semiserio – Georg Steker
sirene Operntheater - Kristine Tornquist / Jury Everhartz
Teatro Barocco – Bernd R. Bienert
Wiener Taschenoper – Gerhard Dienstbier
Zoon Musiktheater - Thomas Desi
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-Musiktheater Wien
- Der Standard: Freie Musiktheater lehnen Kammeropern-Modell ab