Über Szenen, die zur Mitte des Films und am Ende des apokalyptischen Raver-Films »Sirdat« stattfinden, im aktuellen »profil« (Ausgabe vom 9. August 2025):
»[Sie] müssen hier ungenannt bleiben, um seine Wirkung nicht einzuschränken, nur so viel sei angedeutet: Der gewaltigen emotionalen Fallhöhe, mit der Laxe hantiert, ist kaum gerecht zu werden. Natürlich fürchte auch er, sagt der Regisseur, dass sein Publikum in diesen drastischen Momenten aussteigen könnte. ›Aber darum dreht sich Kunst doch: sich auf dünnem Eis zu bewegen, am Abgrund zu stehen, der Absturzgefahr ins Auge zu blicken.‹ Er kalkuliere die Härte seiner Erzählung nicht, habe aber seine Absichten sehr genau erforscht – ‹und ich weiß, dass ich kein Sadist bin. Ich will dem Publikum bestmöglich dienen. Ich bin 43 Jahre alt, ich bin kein Nihilist, ich bin gläubig und sicher, dass meine Intentionen gut und richtig sind.‹ Das habe ihm das Vertrauen gegeben, diese Szenen zu drehen.«
Zu nicht konkret Benennbarem zählt auch die eine oder andere Szene in österreichischen Musicalproduktionen. In England gibt es Blogger, die seit Jahren (verstärkt seit 2012) Momente in VBW-Shows feststellen, »when the camp creeps in«. »Alien«-Fans würden wohl Ripley zitieren: »Das ist nicht unser Sonnensystem.« Nicht, weil Camp ein wesensfremder Zug bestimmter Musicals wäre, sondern weil in diesen Momenten »etwas nicht stimmt«. Wie in »Alien«. Die Mannschaft ist aufgewacht, aber nicht planmäßig. Man hat sich »verrannt«. Im System Gergen (Struppeck & Anhang) sind das zum Beispiel schwüle Szenen mit lose bekleideten Darstellern, die nicht ins Konzept des Musicals passen. Bei Konzerten können das Momente sein, wo auf einmal Balletttänzer zu Wildhorn-Songs auf einer Minibühne tanzen. Keine Sorge, es sind immer Stargeiger und Ballettstars, die die Stimmung crashen, pardon, einem Event den besonderen Touch verleihen. Frank Wildhorn wird kein Problem damit haben. Kürzlich hat er in einem Interview gesagt: »Ich hab Football gespielt, dann war ich Rettungsschwimmer, und dann hab ich mir selbst das Klavierspielen beigebracht. Ich hab 100 Millionen Platten verkauft, 40 Musicals von mir werden weltweit gespielt. Ich wache jeden Morgen auf und weiß: Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Ich muss nett sein, alles andere kostet zu viel Energie.«
Raver, Balletttänzer & Frank Wildhorn
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