Archiv - Januar, 2013
Martin Bruny am Sonntag, den
6. Januar 2013 um 12:50 · gespeichert in Rezensionen, Bücher, 2013
Gerade rechtzeitig zum Start des geplanten Musicalfilm-Blockbusters »Les Misà©rables« brachte der Verlag John Blake Publishing eine nicht autorisierte Biographie des Valjean-Darstellers Hugh Jackman auf den Markt, geschrieben von Anthony Griffiths (verfasst unter seinem Pseudonym Anthony Bunko). Griffiths wurde 1962 in Merthyr Tydfil (Südwales) geboren und ist unter anderem als Autor von Kinder- und Jugendbüchern tätig, die er im Eigenverlag herausgibt; bei John Blake veröffentlichte er 2010 eine Biographie von Hugh Laurie.
Um es gleich vorwegzunehmen: Wer sich kluge Kommentare oder Statements zu »Les Misà©rables« von diesem Buch erwartet, wird enttäuscht. Das Buch wurde zwar im Oktober 2012 veröffentlicht, man hätte also erwarten können, dass sich der Autor dieses Themas annimmt, aber die Ausführungen beschränken sich auf einige Zeilen; mehr als das bereits bekannte Marketinggetöse gibt es nicht.
Das ist auch gleichzeitig das Grundproblem des Buches: Man erfährt, wenn man sich mit der Biographie des Schauspielers Hugh Jackman schon einmal beschäftigt hat und seine Fernsehinterviews kennt, kaum Neues. Die Biographie beginnt mit einem Ereignis des Jahres 2009. Jackman bekommt seinen eigenen Stern am Walk of Fame vor dem legendären Grauman’s Chinese Theater, genau zwischen jenen von Marilyn Monroe und John Wayne. Nur zwölf Jahre zuvor war er das erste Mal mit seiner Frau als Tourist nach L. A. gekommen, und die erste Station des Besuchsprogramms damals war natürlich der Walk of Fame. Etwas mehr als 2000 Stars sind hier verewigt, nicht allzu viele Australier: Cate Blanchett, Nicole Kidman und Olivia Newton-John, aber nicht Mel Gibson oder Russell Crowe. Auch das wissen wir schon, es wurde in den Berichten damals im Detail ausgeführt.
Das Buch basiert offensichtlich auf Interviews mit Hugh Jackman, ob allerdings auch der Autor selbst Interviews mit dem Schauspieler geführt oder sich nur auf allgemein Zugängliches gestützt hat, ist dem Buch nicht zu entnehmen. Was man sagen kann: Bunko kratzt nur an der Oberfläche. Jackman hatte eine nicht ganz unbeschwerte Kindheit. Seine Mutter bekam nach seiner Geburt Depressionen, verließ die Familie, der Vater hatte fünf Kinder aufzuziehen. Eigentlich ja Stoff genug, um hier einiges an Schilderungen, Reflexionen zu liefern, aber wir erfahren: »Even to this day, he doesn’t know how his father manages to keep it all together and still have the time to come and cheer him on at sporting events.« Das ist plump und etwas wenig.
Weder entwickelt Bunko in diesem Buch eine interessante Erzählersprache, noch erkennt man, wie, in welchem Stil Jackman über sein Leben gesprochen haben könnte, zu zerfleddert sind die Originalzitate eingestreut. In hastigem Stil werden die Facts geliefert, mit Zielrichtung auf knackige Pointen am Ende eines Abschnitts/Kapitels. Das ist an und für sich nichts Schlechtes, aber nur selten hat man das Gefühl, tatsächlich ein »Buch« zu lesen, meistens glaubt man, es mit einer überdimensionierten Prominenten-Berichterstattung von »Gala«, der »Bunten« oder einem anderen Glitzerblättchen zu tun zu haben.
Mit fünf Jahren stand Jackman in »Camelot« auf der Bühne in der Pymble Public School, er spielte 1985 an seiner Schule die Hauptrolle in »My Fair Lady« – Facts, nicht allzu viel mehr. An den Schwerpunkten, die der Autor setzt, erkennt man ziemlich klar die Zielgruppe, die er beim Konzipieren des Buches im Auge hatte: In einem eigenen Kapitel wird ausführlich geschildert, wie Jackman seine Frau Deborra-Lee Furness kennenlernte, wie sie sich verliebten und heirateten, ein eigenes Kapitel ist der Adoption seiner beiden Kinder gewidmet. Adoption? Ja kann er denn nicht, will er denn nicht, ja was ist denn da los? Und natürlich widmet sich der Autor ausführlich den Anstrengungen der beiden Ehepartner, es doch mit harter Sexarbeit zu schaffen, eigene Kinder zu bekommen. Arbeit, die Jackman zeitweise so angestrengt haben soll, dass er zu seiner Frau meinte: »Deb, can I have a break?« Noch ausführlicher? Okay, kein Problem: Damals hatte ein Arzt Frau Jackman empfohlen, für einen Zeitraum von zehn Tagen täglich Sex zu haben. – Die Frage ist, ob man derartige Details in einer Biographie schreibt, und auch, wie man sie beschreibt.
Nachdem die Jahre bis 1999 in einem Mix aus Pointen, Interviewfetzen und knappen Hauptsatzschilderungen abgehandelt wurden, landen wir bei den »Wolferine«-Kapiteln, in denen alles Bekannte zusammengefast wird, was jemals in Gossip-Magazinen zu lesen war, von Jackmans Körpergröße (er war eigentlich zu groß für die Rolle, das sei Fans aufgefallen, die sich dann im Internet darüber beschwert hätten), bis zu den 700 Paar Wolferine-Klauen, die man für den Film getestet hat.
Es geht noch knalliger, etwa in Passagen über den Film »Passwort: Swordfish«, in dem es über die Dreharbeiten mit Halle Barry heißt: »Along with the pleasure of working alongside film veteran John Travolta, Hugh also got to share an outdoor scene with the beautiful Berry which features her topless. When asked how he handled the scenario, aside from claiming his eyes never left her face, he said, ‘To be honest I was probably more embarrased than she was.‘« – und das ist nur der Auftakt zu zwei Seiten an Schilderungen von sexy bis Sexszenen.
Natürlich gibt es bei der Fülle an Geschichtchen aus Jackmans Karriere auch witzige, etwa jene aus seiner Zeit als Peter Allen in »The Boy from Oz« am Broadway: »Hugh’s performance came as a massive shock for many fans, especially the Wolferine ones who arrived to see the macho Logan and were presented with a very different persona, particularly in the scene where he kisses another man. There was one famous performance when someone stood up and shouted as Hugh was about to lock lips with the other male actor, ‘Wolferine … no, don’t do it!‘«
Informatives über das Musicalbusiness? Da kommen wir nicht viel weiter als etwa in folgender Passage: »On 10 May 2004, he woke up to find out that his new film, Van Helsing, was the No. 1 movie in America and he had received his first Tony nomination. […] ‘My wife walked in and said, ‘The studio’s on the phone. You just got nominated for a Tony and your movie’s over $50 million.’ I just thought, I should record this and put it on the alarm clock and I’ll wake up to this every day.« […] As a matter of fact the opening of ‘Van Halsing’ had ten times the viewing audience of the entire run of ‘The Boy from Oz’. ‘And that’s a year’s work,’ observed a stunned Hugh.«
Hoffen wir, dass Jackman in 25 oder 30 Jahren Lust bekommt, sich selbst mit seiner Biographie schriftstellerisch zu beschäftigen. Diese hier ist entbehrlich.
Anthony Bunko: Hugh Jackman – The Biography. John Blake Publishing. London 2012. 286 S.; (Hardcover) ISBN 978-1844549047. £ 17,99. [www.johnblakepublishing.co.uk]
Martin Bruny am Freitag, den
4. Januar 2013 um 13:29 · gespeichert in Theater, Event-Tipps
Am 8. Mai 2013 findet im Rahmen einer Koproduktion der Wiener Festwochen mit netzzeit die Uraufführung von »Join!« statt, einer Oper von Franz Koglmann (Musik) und Alfred Zellinger (Libretto). Die musikalische Leitung hat Koen Schoots übernommen.
Handlung
»Hard Working! Hard Selling!« ist die Devise des multinationalen Konzerns Gen & Brain, der sein neuestes Produkt – den ultimativen Chip – an einem Away-Day seinen Marketingmanagern vorstellt. Direkt ins Gehirn implantiert, katapultiert der Chip die Menschen unvermittelt in den Cyberspace, sie können in Zukunft rund um die Uhr online sein. Die wirtschaftliche Weltherrschaft vor Augen, übertrumpfen sich die führenden Manager bei der Präsentation ihrer Vermarktungsstrategien: Der Kampf um Gewinnmaximierung macht aus den Menschen skurrile Kampfmaschinen, die auf dem Schlachtfeld des Globalen Marktes ihre Hard- und Soft-Skills einsetzen, um alle Gegner restlos zu vernichten. Brillant beherrschen sie das Handwerk der feindlichen Übernahmen, Über- und Untergriffe, sei es im Privaten, im Kampf gegen die Konkurrenz oder im Einsatz gegen protestierende Aktivisten.
Alfred Zellinger
Alfred Zellinger, ehemaliger Topmanager bei verschiedenen internationalen Konzernen, lässt seine Figuren in einer verknappten Twitter-Sprache, einer Mischung aus Wirtschaftsjargon, Werbeslogans und Serienfragmenten kommunizieren, einem artifiziellen Kondensat seiner langjährigen Erfahrungen »im Auge des Kapitalismus«.
Franz Koglmann
Mit großer Experimentierlust changiert Franz Koglmann in seiner Opernkomposition zwischen verschiedenen musikalischen Epochen und unterschiedlichen Musikstilen – Klassik, Ars Nova, Pop, Jazz, Rock, Noise und Cool Jazz. Das Ergebnis ist ein schonungsloser Wirtschaftskrimi – mit dem unwiderstehlich sinnlichen, swingenden »Koglmann-Touch«.
Künstlerische Leitung
Musikalische Leitung: Koen Schoots
Inszenierung: Michael Scheidl
Ausstattung: Nora Scheidl
Choreografie: Florian Hurler
Dramaturgie: Caroline Weber
Licht: Norbert Joachim
Besetzung
Wolfgang Gratschmaier, Anthony Heidweiller, Dennis Kozeluh, Max Niemeyer, Katja Reichert, Annette Schönmüller, Sà©bastien Soulà¨s
Orchester: Ensemble »die reihe«
Martin Bruny am Freitag, den
4. Januar 2013 um 02:09 · gespeichert in Musical
Seit zehn Jahren begleitet »YoungMum«, eine Initiative des Krankenhauses Göttlicher Heiland, jugendliche Schwangere bis 20 Jahre während der Schwangerschaft, bei der Geburt und im ersten Jahr mit dem Baby. Hebammen, Gynäkologen, Sozialpädagogen und Psychologen unterstützen die jungen Frauen unentgeltlich in dieser schwierigen Zeit. Mehr als 1300 YoungMum-Babys kamen in den vergangenen zehn Jahren zur Welt.
Uschi Reim-Hofer, Gründerin von YoungMum:
Wir sind die einzige Einrichtung in Österreich, die sich in dieser umfassenden Form jugendlicher Schwangerer annimmt. Mädchen bis 20 Jahre sind bei uns stets willkommen und finden die Unterstützung, die sie brauchen.
Am 25. Februar 2013 gibt es zum achten Mal die Show »Musical Mamis« im Wiener Metropol. Der Reinerlös kommt den Teenager-Müttern von YoungMum zugute.
Durch den Abend führt in diesem Jahr Manuel Rubey. Zu den Mamis auf der Bühne zählen unter anderem Caroline Frank, Cornelia Zenz, Caroline Vasicek-Pfeifer, Ann Mandrella, Marika Lichter, Adriana Zartl, Heidelinde Pfaffenbichler sowie Eva-Maria Scholz und die Kernölamazonen. Gabriele Kuhn und Michael Hufnagl alias »Paaradox« lesen aus ihren Alltagskolumnen. Petra Kreuzer organisiert die von Suzanne Carey ins Leben gerufene Gala.
Im Mittelpunkt der Show stehen die Kinder und der Alltag mit ihnen. Egal ob gefühlvolle Ballade oder pointierte Comedy – jeder der Künstler gewährt mit dem eigenen Auftritt Einblick in den ganz privaten Familienalltag, sie alle sind selbst Mütter und Väter.
Musical Mamis 2013
Montag, 25. Februar 2013, 20 Uhr
Wiener Metropol, 1170 Wien, Hernalser Hauptstraße 55
Ticket-Hotline: 01 / 407 77 407
Eintritt: € 29,- Euro
Link
- Metropol Wien
Martin Bruny am Freitag, den
28. Dezember 2012 um 12:07 · gespeichert in Event-Tipps
18. Januar 2013 |
19:30 | bis | 21:30 |
Vom 18. Januar bis 17. Februar 2013 ist in der Kulturszene / NÖ Kulturwerkstatt Kottingbrunn Joe DiPietros und Jimmy Rogers’ Musical »I love you, you’re perfect, now change« zu sehen. Gespielt wird die deutsche Fassung von Alexander Kuchinka.
Cast
Karin Seyfried
Nicole Rest-Lankmayer
Oliver Arno
Martin Pasching
Leading Team
Bühne und Kostüm: Team der Kulturszene Kottingbrunn
Musikalische Leitung: Helmut Strobl
Regieassistenz: Bernhard Viktorin
Regie: Peter W. Hochegger
Klavier: Bernhard van Ham
Reeds: Helmut Strobl
Premiere: 18. Jänner 2013, 19:30 Uhr
weitere Termine: 19., 20., 25. und 26. Jänner sowie 1., 2., 3., 8., 9., 10., 15., 16. und 17. Februar 2013
Fr, Sa: 19:30 Uhr, So: 18:00 Uhr
Tickets
Telefonisch: 02252-74383 (auch Tonband)
E-Mail: office@kulturszene.at
Weitere Infos –> hier
Martin Bruny am Dienstag, den
24. April 2012 um 12:57 · gespeichert in Musical, Wien, Event-Tipps
12. Januar 2013 |
19:30 | bis | 22:30 |
Eine Musical Comedy bringt die Bühne Baden in der kommenden Saison. »Xanadu« (Douglas Carter Beane: Buch/Jeff Lynne & John Farrar: Musik/Texte) basiert auf dem gleichnamigen Kultfilm von 1980. Am Broadway erlebte die Show ihre Premiere am 23. Mai 2007 und wurde 512 Mal aufgeführt. 2008 wurde Douglas Carter Beane für »Xanadu« mit einem Drama Desk Award in der Kategorie »Outstanding Book of a Musical« ausgezeichnet.
Handlung
Das Musical erzählt die Romanze der griechischen Muse Clio, die sich bei einem irdischen Ausflug in Sonny Malone, einen jungen Künstler, verliebt.
Dieser möchte den verblassten Ruhm eines verlassenen Tanztempels zu neuem Leben erwecken, hadert aber mit seiner Kreativität und wird von Selbstzweifeln geplagt. Um zu helfen, steigt Clio vom Olymp herab und arrangiert als »Kira« ein Treffen zwischen Sonny und dem Immobilienmogul Danny McGuire, welcher früher selber als Musiker in dem Tanzpalast auftrat. Der Kuss der Muse weckt aber nicht nur Sonny’s Kreativität, sondern auch seine Liebe für die schöne Clio alias Kira, was jedoch nicht Teil der göttlichen Pläne war.
Das Rollschuh-Musical »Xanadu« basiert auf dem gleichnamigen Kultfilm mit Olivia Newton-John als Kira, Michael Beck als Sonny und Gene Kelly als Danny aus dem Jahr 1980. Der weltberühmte Soundtrack des Electric Light Orchestra mit den mitreissenden Hits wie »I’m Alive«, »Magic«, »Suddenly«, »All Over The World« und natürlich »Xanadu« ging um die Welt.
XANADU
Premiere 12. Jänner 2013, 19.30 Uhr
Jänner 18/31 //// Februar 9/10*/23/24* //// März 2/3*/7/8/15/21
Vorstellungsbeginn jeweils 19.30 Uhr (* 15.00 Uhr)
Musiktheater Einführungsgespräch 6. Jänner 2013, 11.00 Uhr, Max-Reinhardt-Foyer
Deutsche Dialogfassung von Daniel Call , Dialoge in Deutsch, Songs in Englisch
Musik & Lyrics: Jeff Lynne und John Farrar
Buch: Douglas Carter Beane
Musikalische Leitung: Oliver Ostermann
Inszenierung: Ricarda R. Ludigkeit
Choreografie: Ricarda R. Ludigkeit
Choreografieass.: Marcus Tesch
Ausstattung: Thomas Stingl
Besetzung
Dagmar Bernhard, Wilbirg Helml, Miriam Mayr, Tina Schöltzke, Ariane Swoboda, Martin Niedermair, Kevin Perry, Benjamin Rufin, Marcus Tesch, Andreas Wanasek
Link
- Bühne Baden
- Liferadio.at: Bühne Baden zieht erfolgreiche Bilanz
- noe.orf.at: Bühne Baden zog positive Bilanz
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