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Archiv - Juni, 2013

Starlight Express GmbH: Starlight Express – Eine Erfolgsgeschichte

Von Mehr! Entertainment kommt zum Jubiläum ein wertig produzierter Bildband. Andrew Lloyd Webber steuerte einige Zeilen als Schlusswort bei, ansonsten beschränkt sich der Textanteil in diesem Buch im Wesentlichen auf eine Inhaltsangabe und Bildunterschriften. Ein nettes Mitbringsel, eine brauchbare Erinnerung. Gut ausgewählte Fotos, gut reproduziert. Kostüme, Set, Promis, Backstage, Onstage – 25 Jahre als Hingucker. Auch so kann man dieses Jubiläum feiern. Für Fans.

Starlight Express GmbH, ein Unternehmen der Mehr! Entertainment GmbH (Hrsg.): 25 Jahre Starlight Express – Eine Erfolgsgeschichte. Klartext Verlag, Essen 2013. 216 Seiten; (Hardcover) ISBN 978-3-8375-0758-4. Euro 15,95. [www.klartext-verlag.de]

Michal Fraley: Zug um Zug – Meine Fahrt im Starlight Express. Erinnerungen eines Skatetrainers

12. Juni 1988: Premiere für Andrew Lloyd Webbers »Starlight Express« in Bochum. 2013: 25 Jahre Spielzeit, 14 Millionen Besucher – warum ist gerade dieses Musical so erfolgreich? Ist es die ständige Arbeit an der Erneuerung – neue Abläufe, Kostüme, Songs – oder das Ziel, Rasanz, technische Finesse der Skateszenen laufend zu steigern? Dieses Buch bietet u. a. einen kleinen Einblick, wie die Arbeit am Skating in Bochum, aber auch bei Produktionen in London und in den USA geplant und durchgeführt wurde. 2011 veröffentlichte Michael Fraley »Zug um Zug« bei der Self-Publishing-Company lulu.com, Ende 2012 ist das Buch in der deutschen Übersetzung von Marcel Brauneis (Bochums Rusty) erschienen.
Im Alter von sieben Jahren entdeckt Fraley seine Leidenschaft für das Rollschuhfahren, seit seinem 19. Lebensjahr arbeitet er als Rollschuhlehrer, mit 26 wird er Trainer der Originalbesetzung von Broadways »Starlight Express«. Bis heute ist dieses Musical sein Beruf. Mehr als 700 Darsteller hat er für zehn Produktionen weltweit trainiert. Bochum war – ist – eine Station.
»Zug um Zug« bedient mehrere Zielgruppen. Auf jeden Fall die an der Skatetechnik Interessierten. Der Autor beschreibt, wie Auditions ablaufen, im Wortlaut findet man Ausführungen und Hinweise, mit denen er bei Trainings dem Ensemble das Grundlegende vermittelt, man erlebt, wie er mit den Darstellern umgeht – en detail, bis hin zum Mittagessen: »Zu Beginn des Trainings versuche ich immer ein wenig unnahbar zu sein. Die vielen Fragen verzehren sonst meine Mittagspause. Erholsam ist es nicht. Außerdem bevorzuge ich es, die Studenten mit ihren Erfahrungen alleine fertig werden zu lassen.«
Fraleys zum Teil tagebuch-, fragmentartiger Stil tut dem Buch gut, viel dreht sich um die oft viel entscheidende mentale Einstellung; für die technischen Passagen nimmt er sich Zeit, auch das ein Plus. Marcel Brauneis’ Übersetzung hätten ein intensives Lektorat gutgetan – der Inhalt macht das wieder wett.
Mitte Oktober 1990 wird Fraley Skatecoach in Bochum, Abendspielleiter, künstlerischer Leiter. Er nimmt ein Upgrading der Produktion vor, gleicht sie dem amerikanischen Level an: »Wir wählten hauptsächlich amerikanische Darsteller aus unseren Auditions in Orlando und New York aus. Ich war glücklich darüber, denn ich glaubte, dass sie eine bessere Arbeitsmoral als ihre britischen und europäischen Kollegen hatten, mit denen ich gearbeitet hatte.« Als künstlerischer Leiter der deutschen Produktion scheitert er. Seine Rückkehr in die Funktion des Skatecoachs: »Schock, Schande, Demütigung, totale Zerstörung meiner Welt.«
Pointiert schildert Fraley die Probleme der Bochumer Produktion in den 1990ern. 18 Millionen Mark lassen sich Stadt und Regierung das Abenteuer »Starlight Express« kosten, um in der Kohlebergwerkstadt Bochum ein kulturelles Symbol zu etablieren. Zehn Jahre ist die Show fast täglich ausverkauft, mit einer durchschnittlichen Auslastung von 97 Prozent. Die Investition der Stadt ist nach zwei Jahren gedeckt. Stella verdient pro Jahr 48 Millionen Mark durch »Starlight«. Stella holt sich Immobilien-Mogul Rolf Deyhle an Bord, der »rein gar nichts wusste über Theater, nur das Eine: dass man dafür eine Karte kaufen musste«. 1991, drei Jahre nach der Premiere, übernimmt Deyhle Stella komplett und beginnt seinen Konzernausbau. Bis 2000 betreibt Stella Shows in sechs Theatern, ist Dachgesellschaft einer Vielzahl von Betrieben, von der Castingagentur bis zum Reisebüro. Wirtschaftskrise, geändertes Besucherverhalten … Stella wird insolvent. Die Deutsche Entertainment AG übernimmt – geht 2002 selbst Pleite.
Fraley schildert, wie er das alles als Mitarbeiter erlebt, wie in der Krise die Arbeit an der Show weitergeht, obwohl Löhne nicht bezahlt werden. Er berichtet von der Stimmung im Haus, als das Gerücht umgeht, Stage Holding (heute Stage Entertainment) würde Stella übernehmen, aber nicht Bochum, weil sich die Summe der Abfindungen, die man bei einer Schließung bezahlen müsste, auf 23 Millionen Euro beläuft. Alternative: Die Show gleich schließen, alle entlassen und nach sechs bis neun Monaten neu beginnen. Es kommt zur Spaltung bei den Mitarbeitern. Die deutschen bestehen auf ihr »Ruhestandspaket«, britische und amerikanische Darsteller wollen auf Abfindungen verzichten. Krauth und Friedrichs übernehmen für einen Euro und die Zusicherung der kompletten Abfindung. 45 Arbeitsplätze werden gekürzt, zum Teil von Mitarbeitern, die zwei Wochen ohne Lohn gearbeitet haben. Da wird das Buch zum Musicalthriller. Lesenswert.

Michal Fraley: Zug um Zug – Meine Fahrt im Starlight Express. Erinnerungen eines Skatetrainers. Michal Fraley/LuluPress Raleigh 2012. 442 S.; (Broschur) ISBN13 978-1-3004-0814-7. Euro 24,34. [www.lulu.com]

Alexej Ashkenazy: Soundtrack Suite (Conductor: Florian C. Reithner)

Soundtrack recording, February 2013

Composer: Alexej Ashkenazy

Conductor: Florian C. Reithner

STORY OF D SOUNDTRACK DIVISION:

VIOLINS: Mateusz Kasprzak-ŁabudziÅ„ski (Concert Master), Marko Radonic, Katharina Legradic, Anne Hopfmüller, Plamena Ivanova, Kirsi-Maj Katajamäki, Valentina Sophie Dekan, Michael Wilson, Armando Toledo, Maria Ivanova Boneva;
VIOLAS: Matthias Frauendienst, Rafal Zalech, Dima Nedyalkova
CELLOS: Irmelin Irene Aagard Jansen, Anna Starzinger, Michael Jurecka
DOUBLE BASS: Sophie Schoenwaelder

FLUTE: Petra Lechtova
OBOE: Sebastian Skocic
CLARINET: Hannah Pucher
BASSOON: Stephanie Holzschuster
HORN: Roland Fritsch

Recorded, Mixed and Mastered by Alexej Ashkenazy

Musical Unplugged in Carnuntum

20. August 2013
19:30bis22:00

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Im August 2013 wird die beliebte »Musical Unplugged«-Konzertserie fortgesetzt, diesmal mit Auftritten in Carnuntum. Zwei Shows gibt es: »Musical Unplugged 7 – Solo-Special« am Dienstag, dem 20. August, und »Musical Unplugged 7 – Ensemble-Special« am Mittwoch, dem 21. August 2013.

Gesungen wird im Amphietheater Petronell-Carnuntum, es treten auf: Riccardo Greco, Rory Six, Jakob Semotan, Martin Pasching (20.8), Luc Devens und Florian Schützenhofer (21.8.). Florian C. Reithner wird die Herren am Klavier begleiten, bei Nummern aus Stücken wie »Elisabeth«, »Tanz der Vampire«, »Mozart!«, »Jekyll & Hyde«, »Rudolf«, »Jesus Christ Superstar« und »Les Misà©rables«.

Beim Solo-Special werden die Sänger vorwiegend Soli präsentieren – Songs, die ihnen etwas bedeuten bzw. die sie in ihrer bisherigen Karriere noch nicht bringen konnten. Beim Ensemble-Special gibt es einen Mix aus Soli, Duetten, Terzetten und Ensemblenummern – mit bekannten und beliebten Songs aus der Musicalszene.

Weitere Informationen zu Besetzung, Programm und Kartenreservierung sind auf www.musical-unplugged.at bzw. auf www.culturcarnuntum.at zu finden.

Ort
Amphietheater Petronell-Carnuntum
Hauptstraße 1a
2404 Petronell-Carnuntum

20. August 2013, Beginn 20.30 Uhr, Einlass 19.30 Uhr: Solo-Special
21. August 2013, Beginn 20.30 Uhr, Einlass 19.30 Uhr: Ensemble-Special

Musicalpremiere im Muth: »Fariba«

1. Oktober 2013
19:30bis21:30

In »Fariba«, dem neuen Musical von Stephan Kerschbaum, reagieren Fariba und alle anderen Kinder und Jugendlichen spontan und folgerichtig: Zunächst nehmen sie Umverteilung wörtlich, indem sie eine zeitlang in einer fremden Familie leben, dann räumen sie mit den eigenen und den neu zugeteilten Vätern, Müttern und Geschwistern auf. Und weil das einzeln schwierig ist, vernetzen sie sich, mobilisieren Gleichgesinnte und Erwachsene und nennen die erste Veranstaltung »Live Gum Tuner«, was so viel wie Umverteilung der Umverteilung ist.
Dass nicht alle restlos begeistert sind, liegt einerseits am hemmungslosen Ideenreichtum der Jugendlichen und andererseits an der Weigerung mancher Erwachsener, Veränderungen zuzulassen.

Leading Team
Musik: Stephan Kerschbaum
Dirigent: Johannes Kerschner
Regie: Angelika Messner
Choreographie: Gisela Elisa Heredia
Text: Bernhard Listabarth
Orchester des Musikgymnasiums Wien
Ensemble TONVOLL

Termine
1., 3., 5., 6., 8., 9., 10., 12., 13., 15., 17., 20. und 22. Oktober 2013

Aufführungsort
Muth: Konzertsaal der Wiener Sängerknaben

Weitere Infos –> hier.

VBW: Der Dürrenmatt-Aufreger oder Eine alte Dame wird Politikum

Die Pressekonferenz der Vereinigten Bühnen vom 27. Mai 2013 Wien musste einige Tage einsickern … perfekt hatten die meisten lieben Online-Musical-Medien alles, was nicht pure »Berichterstattung« war, aus ihren Postings gefiltert, brav wurde nachgebetet, was sich die Marketingstuben ausgedacht hatten. Etwas kritischer analysierten einige Tageszeitungen das Auftreten und die Ankündigungen der VBW-Spitze … und nun, man möchte fast sagen, endlich, ist die ÖVP an einem Punkt der Ankündigungen hängen geblieben, der es durchaus wert ist, diskutiert zu werden (siehe —> hier).

Zuerst muss man festhalten, dass die ÖVP derzeit die einzige ernst zu nehmende Opposition in der Wiener politischen Landschaft ist. Alles, was rechts ist, zählt in diesem Medium schon aus Prinzip nicht, und die lieben Grünen, ja, die sind, seit sie in der Stadtregierung stecken, zur Lachnummer geworden. Man könnte das anhand diverser Beispiele demonstrieren, aber kommen wir zur ÖVP und ihrer Kritik an der Ankündigung der VBW-Premiere »Der Besuch der alten Dame« zurück.

Als »mieser Taschenspielertrick« wird der Versuch der VBW bezeichnet, die Thuner Uraufführung der Musicalversion eines Dürrenmatt-Klassikers den Wienern 2014 als Eigenproduktion andrehen zu wollen, diese österreichische Erstaufführung als Uraufführung bezeichnen zu wollen. Bestenfalls könnte man scherzhaft sagen, es handelte sich um eine deutschsprachige Erstaufführung, aber in Thun ist ja eine durchwegs internationale Cast am Start. Es ist reine Rhetorik, Thun als Try-out zu bezeichnen und auf eine amerikanische Musicalkultur Bezug zu nehmen. In Europa laufen Musicalentwicklungen so nicht ab, und schon gar nicht, wenn dieser Ablauf das Ergebnis eines Chaos-Managements ist, hektisch geplant, weil man schlicht nicht weiß, was man nach dem Flop »Legally Blonde« möglichst schnell ins Theater schießen kann.

Die ÖVP hat noch einen weiteren Kritikpunkt. Christian Struppeck als Intendant und Mitautor des Stückes, Andreas Gergen als Regisseur. Wo bleibt die kritische Instanz bei einer solchen Konstellation, die unabhängig von Persönlichem wertet, was gelungen ist und was nicht. Man verweist auf einen Kontrollamtsbericht aus dem Jahre 2008 (bezugnehmend auf Vorgänge in der Ära Klausnitzer), in dem es heißt: »Das Kontrollamt wies in diesem Zusammenhang auf ein nicht unbedenkliches Naheverhältnis zwischen Auftraggeberin (VBW) und dem auftragnehmenden ehemaligen Geschäftsführer/Intendanten hin …”

ÖVP Wien Kultursprecherin LAbg. Isabella Leeb:

Wir werden im Gemeinderat eine Anfrage stellen, wie es sein kann, dass das Kontrollamt Kritik übt und fünf Jahre später die Geschäftsführung der VBW offenbar nichts dabei findet, den gleichen Fehler wieder zu begehen. Das Naheverhältnis von Auftraggeber und Auftragnehmer ist als Autor eminent und eigentlich nicht akzeptabel.
Ich bezeichne das als Wiederholungstat, die im Wissen um die Problematik bewusst gesetzt wurde. Dafür kann es eigentlich keinen vernünftigen Entschuldigungsgrund mehr geben.

Rory Six & Jacqueline Braun: »Best of Kunze/Levay«

5. Juni 2013
20:00bis22:00

Seit einigen Monaten schon bieten Rory Six, Wiens derzeit bester »Tod« der aktuellen »Elisabeth«-Cast, und die fabulöse Jacqueline Braun kleine, intime Konzerte im Gumpoldskirchner Rathauskeller. Ganz aktuell: Am 5. Juni wiederholen die beiden Künstler ihren umjubelten »Best of Kunze/Levay«-Abend. Songs aus »Elisabeth«, »Rebecca«, »Mozart!« und »Marie Antoinette« stehen auf dem Programm … sowie unterhaltsame Anekdoten aus dem beruflichen Alltag der Musicaldarsteller.

Tickets kosten 20 Euro das Stück (inkl. Begrüßungsgetränk). Nähere Infos, wie man an die Tickets kommt, gibt es –> hier.

Tschauner Bühne: »Robin Hood und die Girl Gang vom Sherwood Forest«

26. Juni 2013
19:30bis22:30

England zur Zeit der Kreuzzüge – Prinz John und der Sheriff von Nottingham regieren mit eiserner Faust. Korruption, Machtmissbrauch und Günstlingswirtschaft sind an der Tagesordnung. Die Untertanen werden geknechtet und ausgepresst, ihre Lage scheint aussichtslos – doch da keimt plötzlich Hoffnung auf! 

Mutig, frech und unerschrocken stellen sich Robin Hood und die Girl Gang vom Sherwood Forest auf die Seite der Ausgebeuteten und sorgen mit unkonventionellen Mitteln für Recht und Gerechtigkeit. Für die Mächtigen beginnt nun ein wahrer Horror-Trip …



Überraschende Wendungen, rasanter Slapstick, rockige Klänge – und endlich 
die ungeschminkte Wahrheit über Robin Hood

Regie: Susanne Draxler
Buch: Susanne Draxler/Thomas Schreiweis
Musik/Songtexte: Herbert Tampier
Bühne: Petra Fibich Patzelt
Kostüm/Maske: Susanne Fanny Rader
Regieassistenz: Isabella Lukas
Produktionsleitung: Thomas Amersberger

Mit: Eva D. | Lilly Kugler | Valentina Kratochwil | Petra Kreuzer | Thomas Schreiweis | Herbert Tampier

PREMIERE am 26. Juni 2013 um 19:30 Uhr
Weitere Termine jeweils um 19:30 Uhr:
03., 17., 24., 31. Juli und 14. August

Tschauner Bühne: Maroltingerg. 43, 1160 Wien, Tel. 01 914 54 14

Link
- Tschauner Bühne

stadtTheater Walfischgasse: Marianne Faithfull live

3. Juni 2013
19:30bis21:30

Vom 3. bis 8. Juni 2013 (Beginn: 19:30 Uhr) ist im stadtTheater »An Intimate Evening with Marianne Faithfull” zu sehen. Begleitet wird Marianne Faithfull von Neill MacColl an der Gitarre.

Tickets für beide Shows sind zum Preis von jeweils 49 bis 79 Euro erhältlich.

Nähere Infos –> hier.

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