Martin Bruny am Montag, den
27. Mai 2013 um 16:18 · gespeichert in Musical, Wien
Am 27. Mai 2013 verkündete Christian Struppeck, der Intendant der Vereinigten Bühnen Wien, seine Pläne für die Bespielung des Ronacher und des Raimund Theaters für die Saison 2013/14. Die Geheimhaltungspolitik hat bedingt funktioniert. Dass »Der Besuch der alten Dame« (ab Februar 2014) und »Love Never Dies« (Oktober 2013, konzertant) kommen würden, war längst durchgesickert, eine Überraschung war die Bespielung des Raimund Theaters ab Frühjahr 2014 mit »Mamma Mia!« – aber die Programmierungspläne wechselten in den letzten Monaten scheinbar im Wochentakt. »Wicked« und »Jersey Boys« sind nun also aus dem Rennen, ABBA kommt zum Zug.
An und für sich ist das aus kommerziellen Gesichtspunkten zum Teil ein gelungener Spielplan, kann man nicht viel meckern – na ja … Eine Mischung aus totalem Risiko und sicherer Bank. Um mit »Mamma Mia!« kommerziell baden zu gehen, müsste man schon einiges falsch machen. Anders sieht die Sache mit »Love Never Dies« aus, dem West-End-Flop von Lloyd Webber. Dieses Stück ist hierzulande kein Begriff, weder ist die Story allgemein bekannt, noch kennt »das Publikum« Songs aus dem Stück. Konzertante Aufführungen von Gassenhauern – kein Problem. Außer man setzt eine No-Name-Cast ein und einen Regisseur, der aus dem Stück einen esoterischen Zombie-Ballettabend für lebensmüde Epileptiker macht. Nun, der Regisseur des »Phantoms« wird auch »Love Never Dies« in Szene setzen, und man darf an dieser Stelle noch einmal die Frage stellen, auf die es keine Antwort gibt: Wieso wird Andreas Gergen, der gemeinsam mit Christian Struppeck die Creative Agency einst geführt hat, so oft mit VBW-Regiearbeiten beauftragt? Ist ja nicht so, dass es im deutschsprachigen Raum nur einen Regisseur geben würde. Ist ja nicht so, dass die »Phantom«-Version von Herrn Gergen ein übermäßig großer Erfolg war, man munkelt von einer Auslastung von rund 50 bis 60 Prozent, oder möchte jemand etwas anderes behaupten? Wieso also? Eine weitere Frage stellt sich: »Love Never Dies« wird in einer deutschen Übersetzung gegeben. Nun kann man mir viel erzählen, aber dass für eine konzertante Aufführung extra eine deutschsprachige Version erstellt wird, würde mich sehr wundern – andererseits hört man aus deutschen Landen, dass es geplant sein könnte, nach dem deutschen Revival vom »Phantom« nahtlos »Love Never Dies« anzuschließen. Das wiederum würde eine Kooperation mit Stage Entertainment nahelegen. Warten wir die weiteren Entwicklungen ab.
Zum Thema Andreas Gergen noch eine kleine zusätzliche Bemerkung. Gergen hat mit Christian Struppeck die Berliner Firma »Creative Agency« gegründet und ist nun deren Geschäftsführer. Warum aber in der Rubrik »Produktionen« auf der Geschäfts-Site der Firma »Creative Agency« etwa die Wiener »Phantom«-Produktion aufgelistet erscheint, ist zumindest zu hinterfragen. [–> Link)
Zurück zu »Mamma Mia!«, jener Show, die bereits mehrere Male in Wien zu sehen war, beispielsweise vom 15. Januar 2009 bis zum 22. Februar 2009 (Halle F der Wiener Stadthalle), vom 20. Januar 2006 bis zum 12. Februar 2006 (Halle F der Wiener Stadthalle) und vom 20. Oktober 2005 bis zum 29. Oktober 2005 (Halle D der Wiener Stadthalle). Hier handelt es sich ganz eindeutig um eine Kooperation mit Stage Entertainment. Gleichzeitig ist die Wahl dieser Show ein ganz schlechtes Zeichen für das Orchester. Es wird für diese Show schlichtweg nicht (in Orchesterstärke) gebraucht. Eine 10-Mann-Band reicht. Die These, die ich vor Monaten aufgestellt habe, dass es möglich sein könnte, dass in der Zukunft Stücke auf den Spielplan gehievt werden, die keine große Orchesterbesetzung benötigen, hat sich, obwohl geleugnet, bewahrheitet. Um es ganz klar zu sagen: Die Entscheidung, »Mamma Mia!« statt etwa »Wicked« zu produzieren, kann nur eine finanzielle gewesen sein. Die ABBA-Show braucht kein großes Orchester. Ja, man könnte den ganzen Protzerei-Unfug – ein Instrument mehr als am Broadway, juchhu – auch da durchführen, aber es wäre unsinnig. »Wicked« dagegen hätte volle Orchesterbesetzung erfordert. An und für sich kann man gegen »Mamma Mia!” nichts sagen, das stimmt schon, außer, dass es erneut keine Eigenproduktion ist, und aus der Sicht von VBW International: Sogwirkung für Musicalfreunde aus Deutschland wird man damit sicher keine schaffen. Der Lebenszyklus dieser Show ist da bereits seinem Ende nahe.
Kommen wir zum »Besuch der alten Dame« und zu einem großen Missverständnis. In sämtlichen Musicalfachbüchern, das kann man den VBW versichern, wird dereinst stehen: Uraufführung: THUN. Wie immer die Promotionstuben der VBW es drehen und wenden, es handelt sich bei der Wiener Version der »alten Dame« um KEINE Uraufführung. Ein Musical hat exakt eine Uraufführung, nicht zwei, drei oder vier. Eine. Dieses Missverständnis gab es bei den VBW schon bei »Rudolf«, der Show von Frank Wildhorn. Und auch da steht fest: Die Uraufführung fand in Budapest statt. Dass »die alte Dame« (nun schon) auf den Spielplan der VBW gelangt ist, dürfte einen einzigen Grund haben: »Legally blonde« hat sich als das herausgestellt, was schon vor einem Jahr völlig klar auf der Hand lag: als Totalflop. Ohne also die Thuner Premiere abzuwarten, hat man in scheinbar gelassener Panik nun ein Musical auf den Spielplan gesetzt und setzt auf exakt zwei Erfolgsfaktoren: Pia Douwes und Uwe Kröger. Ja, eine gute Besetzung ist wichtig, aber sie ist nicht alles. Gerade in Zeiten, in denen die Zukunft der VBW recht offen ist, könnte sich Dürrenmatts eisiger Bühnenthriller zum russischen Roulette für die VBW entwickeln. Zwei Flops hintereinander wären schwer zu verkraften, entwickelt sich auch »Love Never Dies« zu einem wenig gesehenen Experiment, sind die Auswirkungen kaum abzusehen.
Audiostream der Pressekonferenz
Love Never Dies
18. bis 26. Oktober 2013 im Ronacher
Konzertante Aufführung in deutscher Sprache
Ben Elton/Frederick Forsythe/Andrew Lloyd Webber/Glen Slater
Mamma Mia!
Ab Frühjahr 2014 im Raimund Theater
Catherine Johnson/Benny Andersson/Björn Ulvaeus/Stig Anderson/Martin Koch
Der Besuch der alten Dame
Ab 19. Februar 2014 im Ronacher
Friedrich Dürrenmatt/Michael Reed/Wolfgang Hofer/Moritz Schneider/Christian Struppeck
Martin Bruny am Sonntag, den
19. Mai 2013 um 11:30 · gespeichert in Musical, Broadway, Wien
Das Broadway-Desaster »Rebecca« fasziniert amerikanische Medien nach wie vor. Vanity Fair analysiert in seiner aktuellen Ausgabe das Debakel recht ausführlich und überrascht mit Absurditäten wie:
Sprecher, a seasoned, 58-year-old Off Broadway guy taking his first shot at being the lead producer of a big Broadway musical, made no bones about it: Rebecca had the potential to be the next Phantom of the Opera.
Und quasi als Nachschlag: der Artikel: »How Rebecca, Broadway’s Hot Mess of a Musical, Managed One Day of Rehearsal«, veröffentlicht auf der Website von Vanity Fair.
Martin Bruny am Sonntag, den
19. Mai 2013 um 11:21 · gespeichert in Musical, Wien
Am 3. Juni 2013 findet in Wien in der Klaviergalerie ein Reading der englischen Version des Musicals »Wenn Rosenblätter fallen« (Rory Six/Kai Hüsgen) statt. Die englischsprachige Fassung – »A Summer Rose in Winter« – erstellten Rory Six und David Nando.
Martin Bruny am Mittwoch, den
15. Mai 2013 um 16:54 · gespeichert in Musical, Wien
Das Subventionswesen im Wiener Kulturbetrieb treibt manchmal seltsame Blüten. Nehmen wir als Beispiel das Musical »Natürlich blond«.
Die Sommer-Dernière der Produktion, die bereits im Verkauf war, wurde kurzfristig gecancelt. Die Show wäre am 23. Juni über die Bühne gegangen. Man könnte mutmaßen, dass die VBW vielleicht in diesem Jahr doch beim Donauinselfest auftreten, das ja vom 21. bis 23. Juni stattfindet. Doch auch im Herbst scheinen, wenn man sich die Vorverkaufsdaten ansieht, keine Sonntagsshows mehr geplant zu sein. Die Doppelshows, die man kurzfristig angesetzt hatte, wurden ebenfalls gestrichen.
Anfragen auf der VBW-Facebooksite von »Natürlich blond« zum Thema abgesagte Sonntagsshows, beispielsweise eine vom 9. Mai, werden nicht beantwortet.
Warum also wird eine Show, die offensichtlich massiv mit Auslastungsproblemen zu kämpfen hat, eine Show, bei der Zuseher berichten, dass der 2. Rang wiederholt schon gesperrt wurde, verlängert? Hängt es mit der Höhe der Subventionen zusammen, die man erst ab einer bestimmten Anzahl von gespielten Vorstellungen bekommt?
Martin Bruny am Samstag, den
11. Mai 2013 um 19:03 · gespeichert in Musical, Wien
Ja, man wird »Elisabeth« sicher noch hundert Jahre lang von den VBW immer wieder in immer reduzierterer Version vorgesetzt bekommen, demnächst vielleicht als Puppentheater, Flohzirkus oder als Special Version in einem neuen Volksmusik-Arrangement, geschuhplattelt von all den Musicaldarstellern, die in den letzten Monaten in die Volksmusik- und Schlagerszene abgewandert sind, um dort den verzückten Omis die lockeren Euros mit falschem Dauersmiling und feschem Hüftschwung abzujodeln. Aber all jene, denen es um den Stoff geht, könnten demnächst einen Abstecher ins Wiener Pygmalion Theater wagen. Auch dort steht eine vermusicalte Sisi auf der Bühne.
»Sisi. Die Seele einer Kaiserin”, das Musical von Roland Baumgartner, feiert am 22. Mai 2013 Premiere. Zwölf Jahre sind seit der letzten Aufführung der Show in Wien vergangen, jetzt ist das Stück in einer überarbeiteten Version wieder am Start.
Handlung
Es ist der 10. September 1898. Bei einem Attentat in Genf wird Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, genannt Sisi, von einem italienischen Anarchisten mit einer Feile erstochen.
Eine Reise in die Vergangenheit. Sisis Schwester Nene soll mit Kaiser Franz Josef bekanntgemacht und die Vermählung angebahnt werden. Der Kaiser entscheidet sich jedoch für Sisi. Der Hofstaat ist irritiert, doch die Hochzeit des neuen Kaiserpaares findet statt.
Graf Andrasy, der Kaiserin Sisi sehr zugetan ist, möchte die friedlichen Interessen seiner Heimat Ungarn fördern und setzt sich bei Sisi dafür ein, dass der herrschende Krieg beendet werde. Diesen Wunsch erfüllt sie ihm, Frieden kehrt ins Land.
Sisi erlebt eine Romanze mit dem englischen Reittrainer Bay Middleton, und reist anschließend, unter dem Druck und unerbittlichen Argwohn der Öffentlichkeit leidend nach Korfu, wo sie ein ausschweifendes Leben führt. Kaiser Franz Josef reist ihr nach, um seine Ehe mit Sisi zu retten und sie zu sich nach Wien zu bringen.
Werden seine Bemühungen erfolgreich sein? Wird Sisi der Einsamkeit an der Spitze der Macht trotzen können? Oder werden Neid und Eifersucht der Gesellschaft sie zu Fall bringen?
Sisi: Merle Saskia KRAMMER
Kaiser Franz Josef: Till VON ORLOWSKY
Nene: Nele MOSER
Graf Andrasy / Bay Middleton: Luka GUDELJ
Hofdame: Astghik KHANAMIRYAN
Titania / Zeitungsjunge: Ingeborg MAMMERLER
Lucheni / Rudolf: Reinhold GUGLER
Hofdame / Panflöte: Andreea CHIRA
Komposition: Roland BAUMGARTNER
Regie & Bühne: Geirun TINO
Korrepetitorin: Ana CRACIUN
Martin Bruny am Montag, den
6. Mai 2013 um 23:32 · gespeichert in Musical, Wien
Ein knappes halbes Jahr dauert es noch, dann sind wir auch schon wieder mitten drin in der schönsten Zeit des Jahres: Weihnachten! Nach dem großen Erfolg, den Maya Hakvoort mit der von ihr veranstalteten Show »A Christmas Eve« im Vorjahr erzielen konnte, gibt es heuer nicht nur ein Dacapo, sondern gleich eine ganze Weihnachtskonzert-Tour, diesmal präsentiert von »Show Factory« und »Maya Hakvoort Music Productions«.
Maya Hakvoort, Uwe Kröger, Pia Douwes, Lukas Perman, Ramesh Nair, Marjan Shaki, die Rounder Girls und eine Zehn-Mann-Band zeigen vom 22. November bis 30 November 2013 die Show »Voices of Musical Christmas«.
Die Termine:
22.11.2013 Stadthalle Graz
Kartenvorverkauf in allen oeticket-Verkaufsstellen, Raiffeisenbanken, oeticket-center Stadthalle 0316/8088200, Zentralkartenbüro, Media Markt, Libro.
27.11.2013 Festspielhaus Bregenz
Kartenvorverkauf in allen oeticket-Verkaufsstellen, Raiffeisenbanken, Volksbanken, Bregenz Tourismus 05574-4080-0, Dornbirn Tourismus, Ticketshop Messepark, Verkehrsbüros, Media Markt, Libro, Musikladen Feldkirch und Rankweil, Kiosk am Bahnhof Bregenz, bei CTS- Vorverkaufsstellen (z.B. Lindaupark).
28.11.2013 TipsArena Linz
Kartenvorverkauf in allen oeticket-Verkaufsstellen, Oberösterreichischen Raiffeisenbanken und Sparkassen, Oberösterreichische Nachrichten, Maximarkt-Filialen, Libro, Media Markt, Linz: Kartenbüro Pirngruber, Linzer Kartenbüro, Wels: Kartenbüro Lohmer.
29.11.2013–30.11.2013 Stadthalle F Wien
Infos unterwww.lskonzerte.at
Ticket via Wien-Ticket –> hier
Martin Bruny am Montag, den
29. April 2013 um 16:58 · gespeichert in Musical, Wien
Ich muss gestehen, ich habe die Pressekonferenz des Geschäftsführers der Vereinigten Bühnen Wien am heutigen Tage nicht besucht. Es ging um den Zustand der Vereinigten Bühnen Wien.
Die Zeiten werden ungemütlicher und wie ich es von mehreren Seiten im Laufe der Jahre vernommen habe, driftet man in den Augen des von den Steuerzahlern, also auch von sozusagen dir und mir, finanzierten Unternehmens oft in dem Moment in die Abteilung jener Journalisten, die man bei solchen »Events« lieber nicht dabeihaben möchte, wenn man nicht mehr bloß »Bericht erstattet«. Und eines ist mal klar: Ich erstatte nicht Bericht, und ich sehe auch keinen Sinn und Zweck darin, über Musicals »Bericht zu erstatten«.
Ich habe zum Beispiel null Interesse, eine Angabe wie »70 Prozent Auslastung« des Musicals »Natürlich blond« wiederzukäuen, denn ich bezweifle diese Angabe. Ich halte auch den Begriff und die Art und Weise, wie er interpretiert wird, für völlig uninteressant oder und falsch. 9 Fragen, 9 Antworten sind es, die man in diesem Zusammenhang bräuchte:
1) Wie viel Prozent der Karten, die den Besitzer wechseln, gehen zum vollen Preis über den Tisch?
2) Wie viel Prozent der Karten gehen als Restplatzkarten über den Tisch?
3) Wie viel Prozent der Karten werden verschenkt?
4) Wie viel Prozent gehen als Regiekarten über den Tisch?
5) Was bringt es, eine zusätzliche Reihe im Ronacher einzurichten, dafür aber geplante Nachmittagsvorstellungen wieder abzusagen?
6) Ist es wahr, dass »Natürlich blond« nur deswegen bis zum letzten lebenden Mann durchgespielt wird, also bis Ende des Jahres, weil man sonst nicht den gesamten Subventionsbetrag erhalten würde? Wäre das nicht degoutant angesichts all jener freien Theatergruppen, die keinen Cent bekommen?
7) Hallo Grüne Wiens. Habt ihr gar keine Prinzipien mehr, dass ihr angesichts dieses Kulturdebakels kuscht?
8) Herr Drozda, es nervt Sie, dass Ihr Betrieb als »Krisenbetrieb« dargestellt wird? Sie sollen gesagt haben: »Die Stadt Wien als Eigentümer müsste sich klar darüber werden, was diese Institution leisten kann und soll: Aber mehr Leistung bei weniger Geld, das wird auf Dauer nicht gehen.« Wie definieren Sie Leistung im Bereich Musical?
9) Herr Drozda, Sie meinen, dass die Ronachersanierung die »Wurzel allen Übels« gewesen sei? Haben da auch alle schön gelacht während der Pressekonferenz? Die Wurzel allen Übels im Musicalbereich ist, dass sich die VBW nunmehr zwei Opernhäuser leisten, die ein ein sehr gutes, sehr elitäres Programm bieten, dass sie im klassischen Bereich auch im Bereich der Jugendbildung vieles leisten, während man sich für den Musicalbereich einen Intendanten geholt hat, der nun Musical-McDonald’s-Ware brutzelt. »Warum nicht mal einen Burger«, habe ich in einer Kritik zu »Natürlich blond« gelesen. Einfache Antwort: Weil dieser verdammte Burger einfach zu viel kostet und wie ein Burger nichts kann, außer demjenigen, der ihn zu sich nimmt, zu schaden. Man nennt das auch Volksverblödung.
Lassen wirs einmal bei den paar Fragen, die nicht beantwortet werden. Macht Spaß, da kommt sicher noch viel mehr.
Martin Bruny am Mittwoch, den
3. April 2013 um 20:53 · gespeichert in Musical, Wien
Am 3. April 2013 präsentierte Robert Meyer das Saisonprogramm 2013/14 der Wiener Volksoper auf der Probebühne des Hauses.
In die Saison geht man am 13. September 2013 mit der Premiere von Stephen Sondheims »Sweeney Todd«. Das ist für die Volksoper ein Schritt in eine neue Richtung. Bisher konzentrierte man sich im Bereich Musical vor allem auf das Gebiet des »klassischen Musicals«. Mit »Sweeney Todd« kann man fast von einem neuen Aufbruch sprechen, der noch viele weitere Möglichkeiten bieten könnte.
»Sweeney Todd« feierte am 1. März 1979 im Uris Theatre, New York, seine Uraufführung und war bis zum 29. Juni 1980 da zu sehen. Es wurde mit einer Unzahl an Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit 8 Tony Awards, 2 Theatre World Awards und 9 Drama Desk Awards. Mit dieser Musicalpremiere in der Wiener Volksoper und der Premiere von »Catch me if you can« in den Kammerspielen hat Wien im Herbst zwei Musicalhotspots.
Sweeney Todd
Musical in zwei Akten
Musik und Gesangstexte von Stephen Sondheim
Buch von Hugh Wheeler nach einer Adaptation von Christopher Bond
Deutsche Fassung von Wilfried Steiner
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Vorpremiere am Mittwoch, 11. September 2013
Premiere am Samstag, 14. September 2013
Weitere Vorstellungen am 19., 21., 25., 27. September,
5., 12., 18. Oktober 2013, 6., 8., 13. Jänner, 3., 9. Februar 2014
Musikalische Leitung: Joseph R. Olefirowicz
Regie: Matthias Davids
Bühnenbild: Mathias Fischer-Dieskau
Kostüme: Susanne Hubrich
Licht: Fabrice Kebour
Choreographie: Florian Hurler
Choreinstudierung: Thomas Böttcher
Dramaturgie: Christoph Wagner-Trenkwitz
Cast
Sweeney Todd: Morten Frank Larsen
Mrs. Lovett: Dagmar Hellberg
Tobias Ragg: Tom Schimon/David Sitka
Anthony Hope: Alexander Pinderak/Daniel Ochoa
Johanna: Anita Götz
Richter Turpin: Robert Meyer/Kurt Schreibmayer
Büttel Bamford: Kurt Schreibmayer/Wolfgang Gratschmaier
Pirelli: Vincent Schirrmacher/Jeffrey Treganza
Bettlerin: Patricia Nessy
Jonas Fogg: Franz Suhrada
Vogelhändler: Georg Wacks
Musical ist der Renner an der Volksoper schlechthin, in der kommenden Saison sind vom 29. Dezember 2013 bis zum 2. März 2014 fünf verschiedene Musicalproduktionen zu sehen: »My Fair Lady«, »Sweeney Todd«, »Kiss me, Kate«, »Guys and Dolls« sowie eine Musical-Soiree. Für diesen Zeitraum bietet die Volksoper einen Musical-Pass an, der zahlreiche Ermäßigungen und ein Vorverkaufsrecht beinhaltet. Der Musical-Pass kostet 25 Euro und ist ab 1. Juni erhältlich.
Im April 2014 gibt es dann eine weitere Serie der Volksopern-Version von Stephen Sondheims »Die spinnen, die Römer«
Im Bereich der Neuen Medien ist die Volksoper überraschend aktiv. Neben Flashmob-Videos, die bis zu 1,2 Millionen Klicks erzielten, bietet man nun für das iPhone/iPad (und bald auch für das Android-Betriebssystem) das Saisonprogramm als Gratis-Download im App-Store an, angereichert mit vielen eigens produzierten Videos und einem Einleitungsvideo des Direktors. Es gibt die Volksopern-Zeitung ebenfalls gratis im App-Store und man wird in Zukunft die Programmhefte um 89 Cent das Stück via App-Store kaufen können. Ein Probeheft ist gratis zum Download online.
Infos zu den weiteren Premiere gibt es auf der Website der Wiener Volksoper als PDF-Download -> hier
Einen Audiostream der PK gibt es hier: Audiostream der Pressekonferenz
Martin Bruny am Dienstag, den
2. April 2013 um 12:35 · gespeichert in Musical, Wien
Als am 1. April 2013 auf orf.at die Meldung zu lesen war, dass der Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien den bisherigen Verlauf des Ticketverkaufs von »Natürlich blond« als »zufriedenstellend« bezeichnet hat, musste man unwillkürlich von einem Aprilscherz ausgehen.
Wer den Ticketverkauf mitverfolgt, wer die Gewinnspiele in Betracht zieht, wer diverse Angebote beobachtet, etwa auf Facebook, Tickets günstigst zu erwerben, wer die langen Schlangen um Restplätze ebenso miteinbezieht, der wird vielleicht neben der Angabe »80 Prozent Auslastung« vor allem eines gerne wissen wollen: Wie viel Prozent dieser 80 Prozent sind zum regulären Preis über den Tisch gegangen?
Und was bedeutet eigentlich »Gewinne machen« im Konzept der Vereinigten Bühnen Wien?
Und welche Logik steckt dahinter, für eine Show, bei der die Auslastung alles andere als optimal ist, die Anzahl der verfügbaren Tickets zu erhöhen?
Und wie lange müsste die Show denn laufen, damit sie »Gewinn« abwirft?