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Ein Aprilscherz, der keiner war

Als am 1. April 2013 auf orf.at die Meldung zu lesen war, dass der Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien den bisherigen Verlauf des Ticketverkaufs von »Natürlich blond« als »zufriedenstellend« bezeichnet hat, musste man unwillkürlich von einem Aprilscherz ausgehen.

Wer den Ticketverkauf mitverfolgt, wer die Gewinnspiele in Betracht zieht, wer diverse Angebote beobachtet, etwa auf Facebook, Tickets günstigst zu erwerben, wer die langen Schlangen um Restplätze ebenso miteinbezieht, der wird vielleicht neben der Angabe »80 Prozent Auslastung« vor allem eines gerne wissen wollen: Wie viel Prozent dieser 80 Prozent sind zum regulären Preis über den Tisch gegangen?

Und was bedeutet eigentlich »Gewinne machen« im Konzept der Vereinigten Bühnen Wien?

Und welche Logik steckt dahinter, für eine Show, bei der die Auslastung alles andere als optimal ist, die Anzahl der verfügbaren Tickets zu erhöhen?

Und wie lange müsste die Show denn laufen, damit sie »Gewinn« abwirft?

Link
- »Natürlich Blond«: Hoffen auf Gewinn

9 Kommentare »

  Klaus wrote @ April 8th, 2013 at 12:13

Man sagt sogar schon Vorstellungen ab.
26.04, 10.5 und 11.05
Warum? Weil die Auslastung zufriedenstellend sei?

http://www.eventim.de/natuerlich-blond-das-musical-Tickets.html?affiliate=TUG&doc=erdetaila&fun=erdetail&action=tickets&erid=902332&index_ytix=0&jumpIn=yTix&scrollToAnchor=ticketTable

http://www.musicalvienna.at/index.php/de/tickets_musical

  mariandl wrote @ April 5th, 2013 at 11:51

warum wundert mich das alles nicht? traurig, in welche Richtung sich die VBW gerade entwickeln. ich bin ein großer Musicalfan, aber bei “Natürlich Blond” muss ich “leider” passen.. ;-) frage mich nur, wen sie damit anlocken wollen. Busladungen von 11-15 jährigen aus den Bundeländern?

  Heinz wrote @ April 2nd, 2013 at 21:13

Zwecks… wie lange…
Ganz einfache Rechnung. Da jede Aufführung Verlust bringt, zumal die Auslastung seit Beginn maximal 60% beträgt (Grundlage die Auslastung am Spieltag ca. 2 Stunden vor Beginn), kann es nur schlimmer werden solange das Stück läuft. Ergo muss die dauer negativ sein. Es hätte nie aufgeführt werden sollen!
Jemand der die Österreichische Mentalität kennt, sollte wissen, welches Thema “zieht” und welches nicht. Somit habe ich auch eine leichte Überleitung zu SabMats vermutung, dass es die Personalkosten sein werden.
So manches “Personal” wird, so wie es aus jetziger Sicht aussieht, das Musical in Wien ums zerzauste Eck bringen.

  Klaus wrote @ April 2nd, 2013 at 20:14

Will damit sagen, dass es mit der Laufzeit eines Stückes nichts zu tun hat. Das kein Theater in Wien ohne Förderung leben kann, ist wohl uns bewusst. Und wenn Drozda von Gewinn spricht ist es (Einahmen+Fördererung) - Ausgaben = 0

  Elisabeth wrote @ April 2nd, 2013 at 19:18

@Klaus: dass Cats anno 1983 keine Gewinne gemacht hat lag damals aber nicht an der schlechten Auslastung sondern daran dass pragmatisierte Chor- und Ballettmitglieder in der Produktion nicht einzusetzen waren (weil sie den Anforderungen des Stücks einfach nicht entsprachen) aber weiterhin ihr Gehalt bezogen. Zumindest wurde das seinerzeit so kolportiert.

  Klaus wrote @ April 2nd, 2013 at 19:05

Selbst Cats hat keine Gewinne gemacht.

  j. wrote @ April 2nd, 2013 at 18:51

Und wie lange müsste die Show denn laufen, damit sie »Gewinn« abwirft?

sehr lange, zumindest “durchgehend” ein “ganzes jahr” oder ein bisschen mehr, bei den gelogenen 80%

  Klaus wrote @ April 2nd, 2013 at 18:06

Durch eine reguläre Nachmittagsvorstellung wird die Subvention ja auch nicht höher. Der Verlust erhöht sich ja dadurch. Und das Ronacher ist ja ohnehin im internationalen Vergleich kein grosses Musical-Theater. Da wären selbst 80% nicht viel.

  SabMat wrote @ April 2nd, 2013 at 13:48

man kann zu 100% ausgelastet sein ohne eine einzige karte verkauft zu haben. aber die herren und damen journalisten konnten noch nie zw. sitzplatz- bzw. verkaufsauslastung unterscheiden. wäre auch im museums- und ausstellungsbereich die eine oder andere nachfrage wert.
im übrigen ist auch die immens teure, österreichweite plakat-kampagne der letzten wochen ein indiz für die offensichtlich problematische nachfragesituation. die “schwarze null” wird ein wunschtraum bleiben, man sollte mit einem lediglich 1stelligen rot (in Mio) zufrieden sein. aber es werden wieder die personalkosten schuld sein.

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