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Archiv - Fotos

Von Kritikern, die gerne nachtreten, Pferderennbahnen und Off-Broadway-Ensembles, die Hippes nach Wien bringen

Ja, es gibt ein “musicalisches” Theaterleben abseits der großen Bühnen in Wien, unbestritten. Allerdings bestreiten einen großen Prozentsatz dieser “alternativen” “musicalischen” Aufführungen Schulen der unterschiedlichsten Art, Tanzschulen, Schauspielschulen, alles übergreifende Schulen … und da ist in den letzten Jahren ein bedenklicher Trend zu beobachten: Abschlußveranstaltungen/Abschlußprüfungen als Showevent zu verkaufen, ist an und für sich eine schöne Sache. Das Theater Akzent bietet sich da als idealer Veranstaltungsraum an … Fakt ist aber, dass die Eintrittspreise für diese Schulaufführungen von Jahr zu Jahr in höhere Dimensionen angesiedelt werden. Vorläufiger Höhepunkt war eine Abschlußveranstaltung der Performing Arts Ende April um 30 Euro. Das ist so nicht mehr akzeptabel. Wenn einmal Tickets für Schulaufführungen teurer sind als Eintrittskarten für Solo-Shows von Musicalstars, stimmt etwas nicht.

Wien hat eine wahre Vielfalt an Ausbildungsmöglichkeiten für Darsteller. Die Frage ist, WO finden diese Absolventen Arbeit? Hoffentlich nicht auf Rennbahnen, die ihre Las Vegas-Ambitionen mit kreativem Talent aufpeppen wollen. Wien ist nicht Las Vegas, schon gar nicht publikumsmäßig, und Ebreichsdorf nun schon überhaupt nicht. Wie man hört, will Frank Stronach in Kürze in Ebreichsdorf mit einer neuen Show für seine Pferderennbahn ein attraktives Nebenprogramm auf die Bühne stellen. Sein Erstversuch mit den Performing Arts Studios Vienna ist unlängst in die Hose gegangen. Die Frage ist, warum sich Musicalstars dafür hergeben sollten, das Wetten auf Pferdebahnen populär zu machen. Nö, Wien ist nicht Las Vegas.

Aber um auf das alternative “musicalische” Theaterleben zurückzukommen. Am 6. und 7. Mai gastierte das Ensemble Off-Broadway im Wiener Interkulttheater mit einem Showabend.
Das Ensemble Off-Broadway, 7.5.2005; Foto: Martin Bruny
Leider vor nicht ausverkauftem Haus sangen sie Tunes aus derzeit in den USA angesagten Shows wie “Avenue Q”, “The Last 5 Years” oder “I love you, you’re perfect, now change”.
Das Ensemble Off-Broadway, 7.5.2005; Foto: Martin Bruny
Schön, zu sehen, dass diese ambitionierte Gruppe immer wieder topaktuelle Musicaltrends und -hits auch in Österreich präsentiert.
Das Ensemble Off-Broadway, 7.5.2005; Foto: Martin Bruny
Das Ensemble Broadway (Anna Bolyos, Birgit Breinschmid, Britta Steffan, Markus Jandrisits und Markus Puchberger; Band: Sara Bondi (fl), Verena Larsen (vlc), Michael Krenn (sax), Johannes Kurz jun. (p), Paul Öller (dr), Paul Schreier (b, cl, g); Gesamtleitung: Johannes G. Hauer) ist wieder am 23. September 2005, um 19.30 Uhr, im Theater am Steg in Baden zu sehen.

Gar Lustiges war heute in einer im KURIER veröffentlichten Kritik zu einer Aufführung von Mozarts “Lucio Silla” am Theater an der Wien zu lesen. Der Kritiker, Gert Korentschnig, beginnt seine Rezension mit dem Absatz:

“Sollte es noch Zweifler gegeben haben, die die Richtigkeit der Umwandlung des Theater an der Wien in ein Opernhaus in Frage stellten: Nach diesem “Lucio Silva” sollten sie bekehrt sein”.

Nun, ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es ein Skandal erster Güte ist, ein Theater wie das Theater an der Wien in einen Aufführungsort umzuwandeln, der an dreiviertel aller möglichen Spieltage einfach geschlossen bleibt. Wegen einer Aufführung sind noch lange keine Skeptiker “bekehrt”, und eine solch unsachliche Einleitung, die mit dem eigentlichen Thema der Kritik niente zu tun hat, kann man eigentlich nur als Nachtreten bezeichnen, unwürdig eines wahren Kritikers. Es ist entzückend zu beobachten, wie Herr Korentschnig seinen persönlichen Feldzug gegen die Kunstform Musical in Wien weiter fortsetzt.

ALEL und die Tücken der Interaktivität

Albert Kessler; Foto: Martin Bruny
Interaktives Theater - ich mags nicht, ich sags gleich. Ich denk mir: Würde ich auf der Bühne stehen wollen, hätte ich einen anderen Beruf gewählt, sagen wir mal: Schauspieler. Hab ich aber nicht. Ich geh gerne ins Theater, um mich zu entspannen, um zu sehen, zu beobachten und die Show zu genießen, nicht, um die Show zu machen. Interaktive Bestandteile von Shows mögen ja bei einigen Menschen beliebt sein, man denke an die Rocky Horror Show oder die Sing-along-Specials diverser Volksopernproduktionen. Dafür gibt es dankbare Kundschaft, weniger beliebt machen sich wohl Darsteller, die ganz verzweifelt darauf aus sind, ein wenig Pepp auf Kosten einiger Zuschauer in ihr Programm zu bringen. Ich erinnere mich da an peinliche Momente in Shows von Alfons Haider oder Eva Marold. Man kann das machen, sicher, aber so wird man sein Publikum oder eben Teile seines Publikums eventuell auch rasch los. Man könnte sich als Zuschauer natürlich beispielsweise Plätze wählen, wo man aus gesicherter Entfernung vor den unerwünschten interaktiven Zugriffen der Darsteller sicher ist. Auch nicht jedermanns Sache, in irgendeinem Winkerl des Theaters einzuschauen. Vorstellbar wären auch interaktive “Leo”-Zonen …
Carla Almeida; Foto: Martin Bruny
Wie ich auf dieses Thema komme … Am 5. Mai gastierte Albert Kessler mit seiner Show “ALEL” im Wiener Akzent. Ich muss gestehen, ich wusste schon vorher, dass dies eine Show mit “interaktiven Bestandteilen” werden würde - da war ich also nun, und ich war selbst schuld. Nein, ich hatte keine Lust, wie ein Schwein zu grunzen oder wie ein Huhn zu gackern. Sorry, das ist einfach nicht mein Ding. Gleichwohl habe ich registriert, dass viele Besucher die Show bereits gut kannten und begeistert mitgemacht haben. Der Touch einer Sekten-Veranstaltung kam nur eine Sekunde auf, dann driftete das Ganze in die Fröhlichkeit einer Kindershow ab. In den längeren Abschnitten, in denen keine Interaktivität gefordert wurde, konnte man sich sogar auf den Tanz (Afro, Flamenco, Oriental-Indian, Modern) und das eine oder andere Lied konzentrieren, und ja, das war wirklich ansprechend.
Brian Wimpel; Foto: Martin Bruny
“ALEL” ist eine interessante Show mit Darstellern, die mit enormem Körpereinsatz alles geben, sich die Seele aus dem Leib schwitzen. Albert Kessler fungiert dabei als Autor, Komponist, Choreograph, Darsteller und Produzent. An seiner Seite agieren Brian Wimpel (ein Darsteller mit einer ganz wunderbaren Stimme), Carla Almeida, Kathrin Zurek und Stefan Trdy. Weiters wirken mit Arpad Hadnagy (Gitarre, Chorarrangements), Carlos Pino-Quintana (Bass, Orchesterarrangements), Thomas “fish” Fischdick (Percussion, Vocals, Musikalische Leitung).
Albert Kessler; Foto: Martin Bruny
Jim Libby führt Regie, kleinere Tanzeinlagen steuern Schüler und Schülerinnen der Musischulen Wien bei.
Albert Kessler; Foto: Martin Bruny
Fazit: “ALEL” ist für alle empfehlenswert, die es zulassen wollen, ihre Gefühle “die Schönen und Hässlichen, die Peinlichen und Stolzen, die Dreckigen, Erotischen, Kitschigen und vor allem die Ehrlichen” während der Show gemeinsam mit dem Darstellerteam auszuleben.
Brian Wimpel & Albert Kessler; Foto: Martin Bruny
Das ist der Anspruch, den diese Show an sich selbst stellt. Wenn es den Darstellern gelingt, ein Publikum dazu zu bringen, ist der Abend gut über die Bühne gegangen.

Wien schickt Sisi in den wohlverdienten Urlaub: 21.4.2005 - die letzte “Elisabeth”-Sommer-Derniere

Maya Hakvoort; Pic: Martin Bruny
Mit frenetischem Applaus und Jubel schickte Wien am 21.4.2005 die Kaiserin Elisabeth in den Sommerurlaub. Für so manch zartes Öhrchen waren der orkanartige Beifall und das hysterische Gekreische eventuell ein Touch zu viel, aber wo gefeiert wird, fallen Schranken, und bei der Lautstärke darf man froh sein, dass der dritte Rang heil geblieben ist.
Maya Hakvoort & Mà¡tà© Kamarà¡s; Pic: Martin Bruny
Eine letzte Wiederaufnahme wird es für das Levay/Kunze-Monarchical noch geben: ab 15.9. bis zum 27.11.2005 steht die Show noch einmal am Spielplan des Theaters an der Wien. Danach versinkt diese Kultstätte in den ewigen Schlaf. Nur ab und zu, um die 50 Mal pro Jahr, soll es Aufführungen geben, ausschließlich der klassischen Musik geweihte hochpreisige Opernevents. 2006 wird aus dem Theater eine reine Mozart-Kultstätte, danach … man wird sehen.
Maya Hakvoort & Mà¡tà© Kamarà¡s; Pic: Martin Bruny
Denken wir nicht an die dunkle Zukunft, freuen wir uns auf die Wiederaufnahme nach dem Sommer.
Serkan Kaya; Pic: Martin Bruny

Die Vereinigten Bühnen Wien zaubern fulminanten “Jesus Christ Superstar” ins Wiener Ronacher

Jesus Christ Superstar - Das Ensemble; Foto: Martin Bruny
Am 24.3.2005 feierte “Jesus Christ Superstar” als konzertante Aufführung in einer Produktion der Vereinigten Bühnen Wien im Wiener Etablissement Ronacher Premiere.

Drew Sarich, Serkan Kaya, im Hintergrund: Caspar Richter; Foto: Martin Bruny
Mit Weihnachtskonzerten, so der Musikalische Leiter und Dirigent Caspar Richter in einer kurzen Einführung, sei den Vereinigten Bühnen Wien schon ein alljährlicher Dauererfolg geglückt, nun sei es an der Zeit, eine neue Tradition zu initiieren: Osterkonzerte.

Roman Straka; Foto: Martin Bruny
Die Chancen stehen gut, dass mit dieser Showproduktion tatsächlich ein Reigen an sensationellen Osterkonzerten gestartet werden konnte. Orchester und Darsteller zeigten sich in glänzender Spiellaune und zauberten mit all ihrer Kraft und Energie eine fulminante Version des Rockmusicals von Andrew Lloyd Webber auf die Bühne des Ronacher.

;Serkan Kaya; Foto: Martin Bruny
Die Darsteller:
Jesus: Drew Sarich
Judas: Serkan Kaya
Kaiphas: Dennis Kozeluh
Simon/Annas: Rob Fowler
Pilatus: Andrà© Bauer
Petrus: Roman Straka
Maria Magdalena: Claudia Stangl
Soulgirl/Herodes: Jaqueline Braun
Soulgirls: Tina Schöltzke, Wietske van Tongeren

Claudia Stangl; Foto: Martin Bruny
Nicht vergessen sollte man bei dieser Produktion den Hinweis auf den Ton und die Tonausrüstung. Es ist spätestens jetzt bewiesen, dass man auch das Ronacher sehr gut beschallen kann. Künftige Einmieter dürfen sich vertrauensvoll an die Firma Memphis Multisound wenden, da scheint man zu wissen, wie man diesen Job effektiv erledigt.

Rob Fowler; Foto: Martin Bruny

Zwei Mal noch, am Samstag, dem 26.03.05 (15 Uhr), und Sonntag, dem 27.03.05 (11 Uhr), kann man “Jesus Christ Superstar” im Ronacher erleben. Restkarten sind bei Wien-Ticket erhältlich.

18.3.2005: Eva Maria Marold live im Wiener Metropol

Eva Maria Marold; Foto: Martin Bruny
In ihrem zweiten Soloprogramm Mutter lass mich in Ruh! Ich steh heute nicht auf! Ich bleib im Bett! beschäftigt sich Eva Maria Marold mit den dunklen und furchteinflößenden Seiten des Musical-Darsteller-Daseins. Gekonnt und mit viel Routine schlüpft sie in die Rolle einer faulen Musicalsängerin. Begleitet wird der Musicalstar von Willi Langer (Bass), Gerald Gratzer (Schlagzeug), Harry Peller (Gitarre) und Christian Frank (Musikalische Leitung & Keyboards).

Eva Maria Marold & Barbara Karlich; Foto: Martin Bruny
Eva Maria Marold arbeitet in ihrem Soloprogramm oft im derben Register, allerdings doch immer sehr gewollt und genau auf dem Punkt. Sie schafft es, Stimmungen der Ausgelassenheit innerhalb weniger Sekunden in tiefe Betroffenheit umkippen zu lassen, berührende Szenen lösen sich in heiteren Momenten auf, mit visuellen Elementen schickt sie die Zuschauer des öfteren in bestimmte Stimmungen, nur um sie dann mit Songs je wieder herauszureißen.

Viseuelles Wechselbad der Gefühle; Foto: Martin Bruny
All das ist fein konzipiert und weist vielleicht auf den Weg hin, den Marold einmal gehen wird. Weg vom Musical, hin zur sogenannten “Kleinkunst”. Aber wer weiß schon, wohin sich die Allrounderin tatsächlich entwickeln wird.

Eva Maria Marold; Foto: Martin Bruny

Eva Maria Marold ist mit ihrer Show wieder am 30. und 31. März live im Wiener Metropol zu sehen, vom 23. bis 25. Mai gastiert sie im Orpheum.

“Tribute to Black Music” - A Celebration of Musicals im Wiener Akzent

Kim Cooper, Eddie Cole, Lynne Kieran & Previn Moore; Foto: Martin Bruny
Auf eine Reise durch die Geschichte der “Black Music” nahmen Kim Cooper, Lynne Kieran, Eddie Cole & Previn Moore die Zuschauer im Wiener Akzent am 16.3.2005 mit. Der Zauber ihrer Stimmen und Performance verwandelte das biedere Akzent in den brodelnden Cotton Club, ins legendäre Apollo Theatre.

Begleitet von Jeff Frohner (Flügel, Keyboard), Andy Winkler (Schlagzeug), Christoph Petschina (Bass), Josef Burchartz (Trompete) und Georg Barnert (Klarinette) interpretierten die vier Ausnahmekünstler Songs aus den Musicals One Mo’ Time (”Down in Honky Tonk Town”, “C.C. Rider”, “Everybody loves my baby”, “Key hole”), Ain’t misbehavin’ (”Honeysuckle Rose”, “Your feet’s too big”, “Black and Blue”, Mean to me”), Five Guys Named Moe (”Early in the morning”, “I know what I’ve got”, “Is You Is Or Is You Ain’t”, “Choo Choo Boogie”, “What’s the use of getting sober”, “Don’t let the sun catch you crying”), The Wiz (”No Bad News”, “Home”, “Ease on down the road”) und Dreamgirls (”Move”, “One night only”).

Previn Moore; Foto: Martin Bruny

“Metro Flair” - der erste Jahrgang des Konservatoriums Wien stellt sich vor

Rainer Bräuer, Andrea Frohn, Donja Golpashin, Richard Schmetterer; Foto: Martin Bruny
Der erste Jahrgang der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater des Konservatoriums Wien präsentierte vom 2. bis 5. März 2005 im Wiener stadtTheater (ehemals “Kleine Komödie”) “Metro Flair” - Lieder und Szenen rund um die U-Bahn. In einer 90-minütigen schwungvollen Show mit raschen Szenenwechseln wurde folgendes Programm geboten:

Otto Jaus, Rainer Bräuer; Foto: Martin Bruny
Linie 1 (”Fahr mal wieder U-Bahn”, “Du sitzt mir gegenüber”, “Warten”, “Er-Sie”, “Du bist schön”), Falsettoland (”Was will ich mehr”), La Cage aux Folles (”Ich bin wie ich bin”), Rent (”Another day”, “Take me or leave me”), A Slice of Saturday Night (”Seventeen”, “Baby I love you”), Godspell (”By my side”), Anything goes (”Buddy beware”), Footloose (”I can’t stand still”), Kuss der Spinnenfrau (”Stil und Dekor”), A Chorus Line (”Surprise”), Applause (”One Halloween”), I Do! I Do! (”Dialog”), The Act “(”My own space”) sowie Me and my shadow (Al Jolson & Billy Rose), Das Ei (Loriot) und Szenen aus Ulrich Seidls Hundstage.

Metro Flair, 5.3.2005; Foto: Martin Bruny
Die Abteilung “Musikalisches Unterhaltungstheater” des Konservatoriums hat, das sollte man mal erwähnen, in den letzten Jahren ein sich ständig qualitativ steigerndes Show-Output. “Metro Flair” entspricht diesem erkennbaren Muster. Was der erste Jahrgang auf die Beine gestellt hat, die Spielfreude und auch das Können, all das ist sehr beeindruckend. Es wäre nicht verwunderlich, wenn man von einigen der 8 Studenten des ersten Jahrgangs, als da sind Donja Anvieh-Golpashin, Rainer Bräuer, Andrea Frohn, Elisabeth Heller, Otto Jaus, Richard Schmetterer, Daniela Sukup und Nadine Denise Zeintl, noch einiges hören und sehen wird in den nächsten Jahren.

Otto Jaus, 5.3.2005; Foto: Martin Bruny

Otto Jaus, 5.3.2005; Foto: Martin Bruny

Volksoper, 26.2.2005: “The Sound of Music” - Premiere eines Musical-Dinos

Foto: Martin Bruny
Nun ist es doch mal in Wien gelandet, Richard Rodgers’ & Oscar Hammmersteins “The Sound of Music”, eines der populärsten Musicals in vielen Ländern der Welt, gänzlich unbekannt allerdings in jenem Land, in dem die Handlung der Show stattfindet: Österreich.

Foto: Martin Bruny
In satten Farben und opulentem Orchestersound, dirigiert vom legendären Erich Kunzel, kommt die Story der Familie Trapp recht lahm daher. Die Kinder sind lieb, die Lieder nett und doch, den Pepp, den die Verfilmung mit Julie Andrews hat, man vermisst ihn. Das mag zu einem Großteil an der Inszenierung liegen. Die Dialoge klingen reichlich hölzern, fast aufgesagt, am natürlichsten agieren noch die Kinder. Teddy Podgorski schreitet mal wieder in seiner Stammrolle als SS-Offizier polternd über die Bühne, Sandra Pires, eine der entzückendsten Sängerinnen mit einer wunderbaren Mikrophon-Stimmtechnik, wirkt auf der großen Bühne etwas verloren. Die Stimmen der Darsteller werden zwar offensichtlich elektronisch leicht verstärkt, doch das reicht nicht, gerade Sandra Pires entfaltet den Zauber ihrer Phrasierungskunst vor allem mit einem voll aufgedrehten Mikro. Ihr Genre ist diese Art von Musical nicht. Sie wirkt manchmal wie ein Fremdkörper in einem Sound klassisch ausgebildeter Stimmen, repräsentiert zum Beispiel durch Sulie Girardi, Mirjana Irosch, Sigrid MArtikke und Heidi Brunner.

Foto: Martin Bruny
“The Sound of Music” - vielleicht ist es ein Musical, das man nur lieben kann, wenn man nicht im Land der Handlung aufgewachsen ist. Vielleicht sehnt man sich hierzulande und heutzutage nach ganz anderen Dingen als der Idylle einer pseudo-intakten Familie und Moralvorstellungen, die manchen wie Geister aus dem vorvorigen Jahrhundert vorkommen müssen.

Foto: Martin Bruny

24.2.2005, Raimundtheater, Wien: Premiere für Romeo & Julia - Was für ein Triumph

Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny
Foto: Martin Bruny

Premiere für “Rocky Reloaded”, das spannende Musicalpuzzle

Joachim Feichtinger als Frank N. Furter, 22.1.2005, Foto: Martin Bruny
Am 22. Jänner 2005 feierte Rocky Reloaded, die jüngste Produktion der Abteilung Musikalisches Unterhaltungstheater des Kons, im Leonie-Rysanek-Saal des Konservatoriums Premiere.
“Rocky reloaded” ist eine moderne, an die “Rocky Horror Show” angelehnte Geschichte, randvoll mit Tanz, Rock/Pop, der Sorte Humor, die dort anfängt, wo viele zu lachen aufhören; Anarchie, Gitarren und vor allem Erotik. Wer sich für das Science-Fiction-Genre von Heute interessiert, wird garantiert auf seine Rechung kommen.

Elisabeth Sikora & Lutz Standop als Janet & Brad, 22.1.2005, Foto: Martin Bruny

Die Studierenden der Abteilung für Musikalisches Unterhaltungstheater spielen, singen und tanzen sechs Vorstellungen in wechselnden Besetzungen. Musikalisch interpretieren sie nicht nur einige Lieder aus der “Rocky Horror Show”, sondern auch Songs aus Filmen und Charts, wobei die Spanne von Elton John, über Billy Joel, George Michael, Queen, Aerosmith, Hoobastank, Star Wars, Akte X, James Bond, Matrix, Men in Black, Barbarella, Tommy bis hin zu Jesus Christ Superstar u. v. a. reicht. “Rocky Reloaded” ist nicht zuletzt ein pfiffig arrangiertes szenisches und musikalisches Puzzle, das aufzudecken in jeder Sekunde Spaß macht.

Dennis Kozeluh, Star der Vereinigten Bühnen Wien, ist in der Rolle des Erzählers zu erleben, wobei er nicht live mitwirkt. Sein Part wurde aufgezeichnet, per Bildschirm ist er ständig präsent - auch das eine gelungende und funktionierende Idee.

Dennis Kozeluh als Erzähler, 22.1.2005, Foto: Martin Bruny

Besetzung 22.1.2005:
Dr. Frank-N.-Furter: Joachim Feichtinger
Brad Majors: Lutz Standop
Janet Weiss: Elisabeth Sikora
Riff Raff: Jonny Kreuter
Magenta: Lisa Polacek
Columbia: Nicole Radeschnig
Rocky: Vincent Bueno
Eddie/Sänger: Jan Hutter
FBI Agent: Oliver Gritsch
FBI Agentin: Irena Flury
1. Mann: Bernhard Victorin
2. Mann: Thomas Udalrik
Erzähler: Dennis Kozeluh
Transsylvanier: Birgit Radeschnig, Irena Flury, Sandra Högl,
Verena Barth-Jurca, Thomas Udalrik, Bernhard Viktorin,
Jan Hutter, Oliver Gritsch

Foto: Martin Bruny

Die weiteren Vorstellungsdaten: 24., 25., 26., 27., 28. (ausverkauft!) Jänner 2005.

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